Gemeinderat,
3. Sitzung vom 25.6.2001, Wörtliches Protokoll
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rechnet mit einer Legalisierung rund eines Drittels des
Volumens der Schwarzarbeit, wenn solche Maßnahmen eingeführt werden könnten.
Der nächste Punkt, den ich ansprechen möchte,
betrifft etwas anderes. Das ist ein aktuelles Thema, das hier im Gemeinderat
sehr wohl genannt werden muss, nämlich die Sanierung von in Althäusern
befindlichen Bleiwasserleitungen. Das Blei, wie man weiß, ein schleichendes und
sehr gefährliches Gift, das schon in geringen Dosen wirksam ist, ist leider in
sehr vielen Leitungen Wiens noch vorhanden. Der Grenzwert von
50 Mikrogramm pro Liter wird offensichtlich in Wien sehr häufig
überschritten und das obwohl eine EU-Richtlinie vorschreibt - allerdings bis
2013 -, diese Rohre auszutauschen und außerdem seitens der EU die Grenzwerte,
die in Österreich 50 Mikrogramm pro Liter betragen, EU-weit auf
10 Mikrogramm herabgesetzt werden.
Man kann davon ausgehen, dass straßenseitig zirka
12 000 Wasserzuleitungen noch Bleirohre haben und es sein könnte, dass
eine Zahl von ungefähr 40 Prozent der Altbauten selbst davon betroffen
ist. Es ist also eine durchaus dramatische Situation, die der sozialistischen
Stadtregierung schon lange bekannt ist. Die seit Jahrzehnten regierenden Sozialdemokraten
haben es aber bisher nicht für nötig befunden, die höchst notwendigen Maßnahmen
zu setzen, sondern haben die Dinge im Großen und Ganzen treiben lassen. Sie
haben sich mit anderen Sachen beschäftigt, zum Beispiel damit, eine Studie, die
sie selbst über den WBSF bestellt haben, 11 Monate lang unter den Tisch
fallen zu lassen, ganz offensichtlich natürlich, weil wahltaktische Motive
mitgespielt haben.
Die vom Stadtratbüro Faymann behauptete angebliche
Information von Hausbesitzern und Mietern über diese Bleiuntersuchung ist in
unseren Augen eine Schutzbehauptung. Wir haben massiv bei Betroffenen
nachgefragt und haben eigentlich von niemandem gehört, dass er sich einer
solchen Mitteilung erinnere, zum Unterschied von anderen Dingen, die sehr wohl
im Bewusstsein der Personen hängen geblieben sind. Daher ist in unseren Augen
eine solche Information offensichtlich nicht hinausgegangen.
Wir
Freiheitliche haben reagiert und haben an KADior Dr List ein Ersuchen um
Durchführung einer Sicherheitskontrolle durch das Kontrollamt gerichtet, eben
mit dem Ziel, die Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen. Des Weiteren haben wir
die Durchführung einer Studie und eben ein Nachdenken darüber, wie die
Gefährdung der Bevölkerung zu verhindern und zu vermeiden wäre, vorgeschlagen.
Wir können
mitteilen, dass Dr List, der Kontrollamtsdirektor, äußerst rasch reagiert hat
und die Durchführung dieser Untersuchung sofort zugesagt hat. Ich möchte dem
Kontrollamtsdirektor namens der betroffenen Wienerinnen und Wiener herzlichst dafür
danken. (Beifall bei der FPÖ.)
Wir
Freiheitliche schlagen vor, dass zur Sanierung dieser Bleiwasserrohrleitungen
in Althäusern auf den Überschuss zurückgegriffen wird, der sich aus den
Wassergebühren ergibt und ergeben hat. Hier hat sich genügend Geld angesammelt,
um eine Sanierungsmilliarde sozusagen auf den Weg gehen zu lassen und im Rahmen
einer Sonderaktion, einer Sonderförderungsschiene diese Dinge zu reparieren.
Ich glaube, wir müssen in diesem Punkt eine neue Förderschiene einrichten. Sie
kann auch durchaus befristet sein - darüber kann man sicherlich reden. Diese
Schiene muss sich von den sonstigen Sanierungsmaßnahmen unterscheiden, denn im
Rahmen einer Blocksanierung, im Rahmen einer sonstigen Sanierungsmaßnahme wird
oft genug der Leitungsaustausch vorgenommen, doch in all jenen Häusern, in
denen eine solche Sanierung nicht passiert, würde nichts geschehen. Daher
brauchen wir eine eigene Sanierungsschiene, in die diese Gelder aus dem
Überschuss der Wassergebühren, die ja jährlich bekanntlich 800 Millionen S
bis 1 Milliarde S ausmachen, hineinfließen könnten. So wäre dem Ziel,
in Wien wieder zu einem gesunden Trinkwasser zu kommen, ein Weg geebnet.
Frau Dr
Rothauer hat in ihrer Rede die Verkehrsstaubelastung in Wien angesprochen und
ich möchte auch im Zusammenhang damit und darauf Bezug nehmend auf ein
städteplanerisches Projekt von uns Freiheitlichen eingehen, auf den
freiheitlichen Vorschlag einer Gestaltung des Südgürtels neu. Auch der
Bürgermeister hat in seiner Rede anlässlich der Neuwahl das Interesse an einer
Sanierung dieses Gürtelbereichs angesprochen. Wir glauben, dass eine
Stadtplanungsidee, die den ganzen Bereich vom Bahnhof Meidling über den
Matzleinsdorfer Frachtenbahnhof, den Margaretengürtel und Wiedner Gürtel bis
hin zum Südbahnhof umfasst, diesem Gebiet ein neues Gesicht geben könnte. Es
handelt sich um ein gewaltiges Areal von 122 Hektar Land, das hier einer
großzügigen Neugestaltung zugeführt werden könnte. Das Gebiet ist ja jetzt, wie
jeder weiß, ein ausgesprochen herabgewirtschaftetes und bietet ein sehr
deprimierendes Ambiente: Verkehrslärm in der Gürtelregion, die Abgashölle, mit
der die Bevölkerung leben muss und die die Lebensqualität massiv herabsetzt,
leer stehende Lagerhallen, nicht mehr verwendete Betriebsflächen und rostende
Schienenstränge. Ich glaube, hier ist es ganz wichtig, den Weg einzuschlagen,
dieses Areal im Rahmen einer großzügigen Neulösung neu zu gestalten.
Die Südbahn
hat ja eine ganz eindeutige Barrierewirkung: Sie schneidet den 10. und
12. Bezirk auf der einen Seite vom 4. und 5. Bezirk auf der anderen
Seite sozusagen voneinander ab. Diese Bezirke werden wie durch eine Art von
eisernem Vorhang, durch einen Schienenvorhang getrennt und leiden darunter,
weil die Entwicklung als zusammenhängendes Gebiet damit klar verhindert wird.
Im Einzelnen haben
wir eine Reihe von Vorschlägen ausgearbeitet, die wir hier nennen wollen. Wir
denken an eine Tieferlegung und teilweise Überplattung
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