Gemeinderat,
3. Sitzung vom 25.6.2001, Wörtliches Protokoll
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der Südbahn, an eine
Tieflegung des überregionalen Verkehrs, des Straßenverkehrs sowie an eine
Verlegung und Verschwenkung der Triester Straße, beginnend am Golfplatz am
Wienerberg mit einem Schwenk hinüber zur Eichenstraße. Dadurch wäre es möglich,
die Verkehrsströme von Ost und West zu halbieren, indem die einen eben Richtung
Eichenstraße hinuntergeführt werden, sodass die alte Trasse zum Matzleinsdorfer
Platz nicht mehr so massiv verkehrsbelastet ist wie jetzt. Und nicht nur dieses
Gebiet, sondern die ganze Umgebung würde dadurch eine massive Entlastung
erfahren. Es wäre auch ein angenehmer Nebeneffekt, wenn es gelänge, die
Pfuschlösung des Margaretengürtels, wie sie in der letzten Periode hergestellt
wurde, einer neuen Projektierung zuzuführen und damit der Bevölkerung wirklich
zu helfen; denn was hier geschehen ist, hat ja für die anrainende Bevölkerung
keine Vorteile gebracht, außer dass der Gehsteig etwas verbreitert wurde.
Diese Revitalisierungsachse
zwischen Bahnhof Meidling und Südbahnhof sollte aber mehr sein: Es sollte vor
allem nicht nur ein Verkehrsprojekt sein, sondern es ist dies ein
122 Hektar umfassendes, hochwertiges, zentral gelegenes
Entwicklungsgebiet, in dem sehr viel geschehen könnte. Allein die Region
Matzleinsdorfer Frachtenbahnhof umfasst 35 Hektar, die sozusagen nach
Verwendung schreien. Hier könnte man durch einen Nutzungsmix viele neue
Gegebenheiten und ein hochwertiges neues Gebiet zwischen dem 10., dem 5. und
dem 12. Bezirk schaffen. Wohnen, Gewerbe, Freizeiteinrichtungen wären
unterzubringen. So könnte, als ganz konkretes Beispiel, etwa das immer wieder
zu Mieterprotesten Anlass gebende Jugendzentrum als Freizeiteinrichtung dorthin
übersiedeln. Es wäre auch von Wert, wenn im Bereich Matzleinsdorf auch daran
gedacht wäre, Park-and-ride-Einrichtungen zu schaffen, um den Verkehr vom Süden
her abzufangen.
Der Wegfall
der Barrierewirkung durch die Tieferlegung der Südbahn wäre von großer
Bedeutung, weil die getrennten Bezirke wieder zusammenwachsen könnten. Wenn Sie
sich das Gebiet zwischen Frachtenbahnhof und Südbahn anschauen, so ist das noch
immer ein breiter Streifen, in dem auch zusätzliche Flächen vorhanden sind, auf
denen sich derzeit unbenützte Lagerhallen und Ähnliches mehr befinden, die man
in hohem Ausmaß einer Verwertung zuführen könnte, wobei wir daran denken, in
diesem Bereich vor allem Grünraum zu schaffen.
Im Bereich des
Bahnhofs Wien, des hoffentlich entstehenden neuen Bahnhofs - der dann hin zum
Südtiroler Platz versetzt wird, um endgültig jene sonderbare Situation zu
entschärfen, dass die U-Bahn einen Kilometer vom Bahnhof, in diesem Fall vom
Südbahnhof, entfernt ist -, besteht ein Areal von 65 Hektar, also eine
riesige Fläche, für die wir einen Nutzungsmix vorschlagen, der neben
bahnhofsbedingten Fremdenverkehrseinrichtungen wie Hotels natürlich auch
Wohnverbauung, vor allem aber Technologieeinrichtungen vorsieht. Ein
Technologiezentrum - dieses Thema wurde heute schon angesprochen - böte sich
dort an, ein Standort für Fachhochschulen oder für eine Fachhochschule sowie
parallel dazu die Ansiedlung innovativer Firmen, die in Bereichen tätig sind,
die genau dem entsprechen, was die Fachhochschule und das Technologiezentrum
betreiben beziehungsweise lehren.
Die
Flächenverteilung in diesem Riesengebiet sollte auf Grund der doch zentralen
Lage und der dichten Bebauung des ganzen Umfeldes und Umlandes einen hohen
Grünanteil vorsehen. Ich würde sagen, auf alle Fälle die Hälfte oder mehr
sollten für solche Zwecke reserviert sein. Wenn man von einer niedrig
angenommenen Bebauung von, sagen wir, durchschnittlich drei Stockwerken
ausgeht, kommt man zu einer Grundnutzfläche von 300 000 Quadratmetern.
Deren Aufteilung könnte unserem Vorschlag entsprechend in etwa umfassen:
400 000 Quadratmeter Wohnfläche, 650 000 Quadratmeter Büro- und
Geschäftsflächen sowie 300 000 Quadratmeter öffentliche Einrichtungen. In
dem Areal von Meidling bis zum Südbahnhof könnten nach diesem Vorschlag auf
Grund der gegebenen Raum- und Nutzungsmöglichkeiten zirka 5 000 Wohnungen
für 10 000 bis 15 000 Bewohner entstehen und 7 000 Arbeitsplätze
geschaffen werden.
Allerdings
kann man sich auch vorstellen, dass hier durch eine partielle Hochhausverbauung
mehr Flächen zur Verfügung gestellt werden könnten. Wir sind ja
diskussionsbereit, wenn Hochhausinseln in einem Gebiet außerhalb des Gürtels
vorgeschlagen werden.
Die Vorteile
für die anrainenden Bezirke würden nicht nur darin bestehen, dass diese Gebiete
massive Entwicklungsmöglichkeiten böten, sondern vor allem darin, dass die
teilweise abgewohnten und in schlechtem Zustand befindlichen Viertel eine
massive Aufwertung erfahren würden. Es ist keine Frage, dass im dicht verbauten
Gebiet der Bezirke 4, 5, 10 und 12 durch diese Maßnahmen in dem von mir
beschriebenen Gebiet neue Entwicklungen möglich wären. Die Dynamik von neuen
Stadtteilen würde sich selbstverständlich auf die alten übertragen und eine
Revitalisierung von solchen Grätzln, die bereits abgewohnt und in schlechtem
Zustand sind, würde, so möchte ich fast sagen, gleichsam von selbst in die Wege
geleitet werden.
Die Durchführung
einer solch großen Sache, die Verwirklichung einer solchen Jahrhundertchance,
ist natürlich ein langfristiges Unterfangen. In einem Zeitraum von unter
15 Jahren wird wahrscheinlich von einer Verwirklichung nicht die Rede sein
können. Man wird sich im Zusammenhang mit einer Verwirklichung natürlich auch
die wirtschaftliche Seite überlegen müssen, man wird eine Entwicklungsgesellschaft
Südgürtel neu brauchen. Hier wären verschiedene Möglichkeiten gegeben: dass der
Grundeigentümer, die ÖBB, der Bund, die Stadt Wien und Privatinvestoren darin
vertreten sind oder aber, dass die ÖBB die Gründe verkauft und damit zum
Beispiel ihre Defizite
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