Gemeinderat,
3. Sitzung vom 25.6.2001, Wörtliches Protokoll
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kommt es zu weiteren zusätzlichen Kosten.
Im Zuge der Euro-Einführung werden bei den Betrieben
neben den organisatorischen Kosten auch zusätzliche Kosten im Bereich der
Investitionen nötig sein. Zum Beispiel im Bereich der EDV oder für neue
Automaten, aber vor allem im Kassenbereich für eurotaugliche Registrierkassen.
Die Kosten für die Anschaffung solcher Kassen betragen etwa 10 000 bis
100 000 S und darüber.
All diese Kosten sind für die Klein- und
Mittelbetriebe eine zusätzliche finanzielle Belastung. In den Bundesländern
Niederösterreich, Burgenland und Oberösterreich wurden Förderungsmöglichkeiten
für die Euro-Umstellung geschaffen. Dabei werden Investitionen, die im direkten
Zusammenhang mit der Euro-Umstellung stehen, sowie externe Beratungskosten mit
einem bis zu 30-prozentigen Zuschuss gefördert. Förderungsgeber ist das
jeweilige Bundesland.
Namens der freiheitlichen Fraktion bringe ich einen
diesbezüglichen Beschlussantrag ein:
"Die Stadt Wien soll neben den bestehenden
Förderungen eine Euro-Umstellungs-Förderaktion insbesondere für Kleinst- und
Kleinbetriebe ins Leben rufen. Dabei sollten notwendige Investitionen von
10 000 S bis 100 000 S mit 30 Prozent der direkt
zurechenbaren Kosten gefördert werden."
In formeller Hinsicht beantrage ich wegen der
Dringlichkeit die sofortige Abstimmung. (Beifall
bei der FPÖ.)
In der Generaldebatte ist Herr Kollege Dr Tschirf auf
die Neustrukturierung der Wiener Stadtwerke und auf eine Verschränkung der
Energieversorgungsunternehmen eingegangen. Aus einem Pressedienst der Wiener
ÖVP vom 21. Mai dieses Jahres zum Thema Stadtwerke, Energie entnehme ich
Folgendes - ich zitiere -: "Wiener VP-Chef Görg für ostösterreichische
Lösung." Ich zitiere weiter: "Ihre Sorge über die Zukunft der Wiener
Stadtwerke artikuliert heute die Wiener Volkspartei. Man muss sich überlegen,
ob die Stadtwerke in dieser Unternehmenskonstruktion künftig alleine lebens-
und überlebensfähig sind. Nach Analyse der Unternehmensstruktur und des
nationalen und internationalen Marktes ist diese Frage mit einem klaren Nein zu
beantworten."
Und dann weiter aus dem ÖVP-Pressedienst: "Die
beiden VP-Spitzenpolitiker" - gemeint sind Dr Görg und Dr Tschirf; beide
sind gerade nicht anwesend - "skizzieren ihre Forderung. Über die
Kooperation durch gemeinsame Vertriebs- und Handelsfirmen hinaus ist eine
weitere Verzahnung durch Fusionierung der beiden großen ostösterreichischen
EVU" - gemeint sind WIENSTROM und EVN - "längst überfällig." -
So der Pressedienst der ÖVP.
Nur, sehr geehrter Herr Dr Görg und Herr Dr Tschirf,
diese Lösung haben Sie im Zuge der Ausgliederung der Wiener Stadtwerke
verhindert. Wir Freiheitliche haben diesen Vorschlag schon lange vor der
Neustrukturierung der Wiener Stadtwerke und auch im Zuge der Umstrukturierung
der Wiener Stadtwerke vertreten. Unser Vorschlag war damals eine überregionale
Elektrizitätswirtschaft. Wir haben unser Konzept damals als
"Energieverbund Ost" bezeichnet. Bei der Ausgliederung hat die ÖVP
jetzt die von ihr kritisierte Organisationsform bejubelt und als langfristig
wettbewerbsfähig bezeichnet.
Ich darf aus dem Protokoll der Rede des Kollegen Dr
Tschirf kurz zitieren: "Ohne die gesellschaftlichen Änderungen ist die
Wettbewerbsfähigkeit langfristig für die Wiener Stadtwerke nicht gegeben."
Und ich darf weiter aus dem Protokoll vom Juni 1998
zitieren: "Wir haben uns in dieser Stadtregierung vor einem Jahr zum Ziel
gesetzt, dass eine Neuorganisation der Wiener Stadtwerke erfolgen soll. Wir
haben jetzt einen wesentlichen Schritt dazu gesetzt und ich möchte mich bei
dieser Gelegenheit auch bei Frau StR Mag Ederer für die konstruktive Arbeit
bedanken. Ich glaube, dass wir auf diesem Wege in eine gute Zukunft für die
Wiener Stadtwerke unterwegs sind." - Das meinte damals der Kollege
Tschirf.
Herr Kollege Dr Tschirf! Wie ich aus dem oben
zitierten Pressedienst und deinen Worten in der Spezialdebatte entnehme, bist
mittlerweile du und ist die ÖVP auch zur Einsicht gekommen, dass dies der
falsche oder zumindest der unvollendete Weg war, dass so keine langfristige
Wettbewerbsfähigkeit gegeben ist und dass der freiheitliche Weg der richtige
gewesen wäre.
Wien
ist mit der so genannten Privatisierung der Stadtwerke den Weg in die falsche
Richtung gegangen. Sie haben die Form der Holding-Struktur gewählt. Ihre
Strategien sind regionale Lösungen mit gegenseitiger Beteiligung. Das
eigentliche Potential für Einsparungen und dadurch letztendlich für
Tarifsenkungen liegt im Bereich der überregionalen Fusionierung und
Rationalisierung. Nur so kann verhindert werden, dass sich österreichische EVU
im Kampf um Kunden gegenseitig komplett aufreiben. Die Politik, sich
gegenseitig aufzukaufen, ist eine reine Geldvernichtungsmaschinerie. Man
blockiert sich gegenseitig - siehe Verbund - und hätte das Geld sinnvoller
einsetzen können.
In gegenseitige Beteiligungen, meine sehr geehrten
Damen und Herren, wurden bisher über 25 Milliarden S investiert. Trotz
dieses enormen Betrags gab es aber für die privaten Haushalte keine
wesentliche, keine spürbare Entlastung. Im Gegenteil: Eine neue Steuer in Form
von überhöhten Durchleitungskosten - stranded investments - wird überlegt. Dies
ist ein wesentlicher Kritikpunkt der freiheitlichen Fraktion, dem gilt unser
schärfster Protest. (Beifall bei der
FPÖ.)
Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister! Einem Pressedienst von
22. Mai entnehme ich Folgendes: "Der börsennotierte
niederösterreichische Energieversorger EVN wird sich demnächst in einer völlig
neuen Struktur präsentieren. Das gesamte Strom- und Gasgeschäft werde mit den
Unternehmen der Energieallianz Wiener Stadtwerke, BEWAG, BEGAS, Linz AG fusioniert,
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