Gemeinderat,
3. Sitzung vom 25.6.2001, Wörtliches Protokoll
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da jetzt?)
Ich kann mich
erinnern, beim Arnold-Schönberg-Center beispielsweise hat es harte Diskussionen
gegeben, nicht nur im Gemeinderat, sondern auch im Ausschuss. (StR Johann Herzog: Aber wir haben
zugestimmt! Trübes Gedächtnis?) Jetzt davon zu reden, dass das immer ohne
Diskussionen erfolgt ist, mit Polemiken, auch in den Medien, das ist doch etwas
zu kühn! Aber wenn Sie sich heute dazu bekennen, dann konstatiere ich einen
gewissen Lernfortschritt! Da bin ich als Erwachsenenbildner durchaus bereit,
das zur Kenntnis zu nehmen. Das ist durchaus erfreulich! (Beifall bei der SPÖ. - StR Johann Herzog: Das ist nicht wahr, was Sie
erzählt haben!)
Es ist aber
auch gelungen, eine ganze Reihe von wichtigen Einrichtungen unserer Stadt mit Unterstützung
der Stadtregierung zu sanieren. Ich denke hier nur an die Generalsanierung des
Wiener Konzerthauses, die abgeschlossen werden konnte, auch an den Bau des
Tanzhauses oder die Planung des Kindertheaterhauses. Auch die Sanierung des
Theaters in der Josefstadt war, wie ich meine, ein sehr wichtiger Punkt.
Hier habe ich
nur eine Frage an den Kollegen GR Dr Salcher. Es wäre doch auch eine
Möglichkeit gewesen, im Rahmen der Gesamtsanierung der Josefstadt, wenn man das
möchte, den Rabenhof mitzubedenken, weil ein hörbares Bekenntnis zum Rabenhof
war ja vorhanden. Wenn du heute sagst, es wäre gut gewesen, von Beginn an die
Finanzierung des Rabenhofs sicherzustellen, dann frage ich mich, warum das
damals nicht geschehen ist. Man hätte zweifellos bei uns offene Türen eingerannt.
(GR Dr Andreas Salcher: Weil kein Geld da
war!) Jetzt habe ich das Verständnis, dass man sagt, man möchte abwarten,
ob sich ein solcher Versuch rentiert. (GR
Dr Andreas Salcher: Die Josefstadt wollte 20 Millionen S für den
Rabenhof und die haben wir nicht gehabt! Sehr simpel!)
Man hat es
dann der Josefstadt überlassen, wie die Josefstadt bespielt wird. Ich denke, da
sind wir einer Meinung. Die Josefstadt war dann für den Herrn Welunscheck; im
Übrigen auch die Kulturkommission des 3. Bezirks, wo ein entsprechender
Antrag einstimmig zur Kenntnis genommen wurde. Also, man kann nicht sagen, so
wie du das gemeint hast, das war eine politische Entscheidung aus der Tasche heraus,
sondern es hat hier eine breite Willenskundgebung gegeben. Man wollte natürlich
auch abwarten, wie sich ein solches Projekt entwickelt. Es ist natürlich am
Beginn eines Theaters immer schwer abschätzbar, ob man mit einem neuen Programm
entsprechende Zielgruppen und ein entsprechendes Publikum findet. Aber ich
denke, dass der Rabenhof gezeigt hat, dass es mit einem neuen Profil, nämlich
mit dem so genannten "trashigen Volkstheater", möglich ist, einen
sehr großen Theatersaal zu füllen. Der Rabenhof ist vom Fassungsraum her
doppelt so groß wie das Schauspielhaus und fast dreimal so groß wie das
Ensembletheater. Also, es gibt das Publikum, es gibt das Bedürfnis der Wiener
Bevölkerung nach dem Rabenhof.
Ich denke, es
ist Aufgabe von uns Kulturpolitikern - hier freue ich mich, wenn du unser
Bündnispartner bist -, dass wir diesem Bedürfnis nachkommen und uns gemeinsam
bemühen, dass die notwendigen Subventionen sichergestellt werden. Das wird
unser gemeinsames Anliegen sein. Da lade ich dich herzlich dazu ein. (Beifall bei der SPÖ. - GR Dr Andreas Salcher:
Stelle am Mittwoch einen Antrag auf 8 Millionen S und ich werde ihn
unterstützen! Wenn es die Zustimmung vom Finanzstadtrat gibt, stimmen wir
sofort zu!)
Wien ist aber
vor allem nicht nur eine Stadt, die es immer wieder verstanden hat, sich mit
den Traditionen der Geschichte der Stadt auseinander zu setzen, sondern die
immer auch zukunftsorientiert war. Das ist ein Punkt, dem wir uns jetzt noch
stärker als in den letzten Jahren verschreiben sollten, analog zur positiven
und stürmischen Entwicklung um 1900 herum, wo Klimt, Schiele, Schönberg - all
jene Künstler, denen heute eigene Museen gewidmet werden - hier in Wien
gearbeitet und ihre Werke hergestellt haben. Es muss uns darum gehen, in Wien
auch junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern, zeitgenössische Kunstsparten,
neue Medien, vor allem Kunst zu fördern, die für junge Menschen interessant
ist.
Ich denke,
hier sind wir einen ersten sehr wichtigen Schritt gegangen, indem Bgm Dr
Michael Häupl durchgesetzt hat, dass es in der Kunsthalle light auch eine
Begegnungsstätte für diese jungen Künstlerinnen und Künstler gibt, auch in
Richtung Schaffung der Hauptstadt der jungen Kunst. Diese Kunsthalle light soll
in einer Glasbox eine Plattform als "project space" beherbergen, wo
junge Künstlerinnen und Künstler sperrige, avantgardistische Kunst präsentieren
und sich auch mit einem Publikum auseinander setzen können. Hier wird
insbesondere die Auseinandersetzung mit der Kunst im öffentlichen Raum von besonderem
Interesse sein.
Wien wird
zweifellos die Möglichkeit haben, nicht nur Hauptstadt der jungen Kunst zu
werden, sondern auch als Metropole moderner Architektur, als Designzentrum
Medienstadt oder als Stadt der Filmkultur dazustehen.
Auch beim
Thema "Film" ist hier einiges geschehen. Ich möchte das nicht alles
auflisten, es ist im neuen Kunst- und Kulturbericht nachzulesen. Aber ich gebe
doch den Hinweis, dass die Stadt Wien zum Thema "Film" in den letzten
Jahren sehr viel gemacht hat, nicht nur die Förderung der Wiener Kinos, um die
vielfältige urbane Kinolandschaft in Konkurrenz zu den Multiplexzentren zu
erhalten, sondern vor allem auch was die Förderung von österreichischen und
Wiener Filmkünstlern betrifft, auch die Förderung von Absolventen der
Filmakademie, die Umsetzung ihrer Abschluss- und Diplomarbeiten und die entsprechende
finanzielle Unterstützung.
Es hat eine ganze
Reihe von Filmen gegeben, die
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