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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 25.6.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 84 von 127

 

keineswegs leicht und keineswegs selbstverständlich ist. Dafür herzlichen Dank! (Beifall bei der SPÖ und des GR Mag Christoph Chorherr.)

 

Es ist eine eigentlich sehr professionelle Truppe, die hier am Werk ist. Es ist auch ein sehr gutes Gefühl, hier hineinzukommen. Ich danke Ihnen auch für die gute Aufnahme. Natürlich muss man gerade am Beginn sehr viel lernen und sehr viel zuhören. Ich danke Ihnen für die gute Aufnahme.

 

Ein Dank ergeht ebenso - das steht auch drinnen - an meinen Vorgänger, an Peter Marboe. Ich habe es darin geschrieben, muss aber doch sagen, wenn ich heute gehört habe, dass der Klubobmann Görg quasi gemeint hat, ich hätte mich draufgesetzt, so war es bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder der Fall - du, lieber Peter, weißt das auch, dass ich mich bedankt habe -, dass ich anerkennende Worte über die Art und Weise gefunden habe, wie der Übergang stattgefunden hat. Ich habe es hier geschrieben, ich glaube aber, dass der Wert des Dankes wahrscheinlich minimiert würde, wenn man ihn sozusagen einer Inflation unterwerfen wollte. Das, was darin steht, habe ich ehrlich gemeint und ich würde mir wünschen, dass man es auch so auffasst.

 

Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich ganz kurz das erwähnen, von dem ich meine, dass es sozusagen über die Zeit hinaus von Bedeutung Bestand haben wird. Eines ist mir ganz besonders wichtig, es wurde heute schon gesagt, nämlich die Errichtung und endgültige Eröffnung des Holocaust-Mahnmals und des Museums im Misrachi-Haus. Das ist deshalb so besonders wichtig, weil ich meine, dass wir damit weit über Wien hinaus ein wichtiges Signal in einer ganz besonders wichtigen Materie gesandt haben, weil es nicht nur gelungen ist, mit einer weltberühmten und hervorragenden Künstlerin ein Denkmal zu errichten, sondern darüber hinaus auch eine Debatte zu einem, glaube ich, guten und würdigen Ende zu führen, wie es einer Kulturstadt wie Wien gut ansteht.

 

Ein zweiter Punkt, der glaube ich, ganz bedeutend ist, ist, dass es gelungen ist, trotz der Errichtung des Museumsquartiers - ich werde später vielleicht noch ganz kurz darauf zurückkommen, warum das so wichtig ist - mit der Kunsthalle neu nicht nur etwas zu übersiedeln und damit zu sagen, wir haben ohnedies ein Zentrum, sondern etwas zu schaffen, weiter auszubauen und beizubehalten, was besonders als Begegnungsort für junge Künstler dienen soll und gewissermaßen eine Abteilung Forschung und Entwicklung und Kunstlabor für die junge Kunst darstellt.

 

Ein mit Sicherheit ganz wesentlicher Punkt sind natürlich auch die verschiedenen Bereiche im Theaterleben. Die Josefstadt wurde heute schon einige Male erwähnt. Die Josefstadt stand tatsächlich vor einer ganz dramatischen Situation. Das stimmt. Die Situation war so, dass wir im Grunde genommen knapp vor einer Illiquidität standen und dass es nicht klar war, wie die Gehälter weiterbezahlt werden sollten. Ich meine, dass ein wichtiger Schritt gelungen ist, mit dem gesichert ist, dass die Josefstadt - dessen muss man sich bewusst sein - mit einem hohen finanziellen Einsatz weiterspielen kann.

 

Es ist aber leider in Wahrheit nicht mehr als ein wichtiger Schritt. Wir stehen vor einer Situation, wo es nach wie vor 174 Millionen S Schulden gibt. Wir stehen nach wie vor vor einer Situation - vor einer der Eröffnungen, die sich mir sozusagen aufgetan haben -, wo die bauliche Sanierung in Wahrheit ungelöst ist und ganz offen gesprochen, Kollege Salcher, sind 2 Millionen S für den Rabenhof in Wahrheit ein Kleinstbetrag gegen das, was tatsächlich noch ansteht. Ich sage das gar nicht vorwurfsvoll, sondern ich sage es nur, damit wir wissen, worüber wir sprechen. Die Sanierung der Josefstadt ist sozusagen durch die Umwidmung der baulichen Mittel einmal so gesichert, dass der Betrieb aufrechterhalten werden kann. Von einer Sanierung im eigentlichen Sinn kann natürlich nicht die Rede sein. Das ist eines der Probleme, die sich mir hier eröffnen.

 

Ich weiß, die Politik ist ein Prozess, da ist sozusagen alles in Entwicklung, aber dies ist eine der wesentlichsten Geschichten, mit denen man sich sozusagen zu beschäftigen hat. Ich hoffe daher weiterhin auch auf Ihre Unterstützung, weil das Problem kein kleines ist, aber das wissen Sie ohnedies.

 

Wichtig und wesentlich - um auch diesen Bereich einmal zu erwähnen - ist natürlich der Neubau des Archivs und dass die Übersiedlungsvorbereitung so weit gediehen ist, dass für das Landes- und Stadtarchiv eine neue Bleibe mit allen technischen Möglichkeiten gefunden werden konnte. Das ist sicher für die nächsten Jahre und Jahrzehnte eine ganz wesentliche Geschichte.

 

Nicht zu vergessen sind natürlich all die Maßnahmen im Bereich der Restitution. Auch da bin ich froh, dass all das eigentlich nicht mehr Gegenstand der Debatte ist. In sieben Fällen wurden die von der Rückstellungskommission empfohlenen Kunstobjekte bereits an die Erben oder ehemaligen Besitzer restituiert. Auch das, glaube ich, ist eine Selbstverständlichkeit, war aber lange Jahre hindurch keine Selbstverständlichkeit und es verdient, erwähnt zu werden.

 

Es ist vieles geschehen, es ist aber natürlich noch sehr viel mehr zu tun. Ich möchte damit bereits zur Zukunft kommen, weil das natürlich das ist, was mich beschäftigen wird. Wir stehen am Vorabend der Eröffnung des Museumsquartiers. Sie alle wissen und haben das mitgetragen, dass Wien sehr viel investiert, nämlich 400 Millionen S in die bauliche Infrastruktur.

 

Was mir noch wesentlich erscheint, ist, dass Wien Betreiber und damit Subventionsgeber wichtiger Institutionen im Museumsquartier ist. Bei der Kunsthalle, den Wiener Festwochen, dem Tanzquartier, dem Kinderzentrum, dem Architekturzentrum Wien und bei vielen so genannten Kleinnutzern oder Drittnutzern ist Wien natürlich auch Subventionsgeber. Das heißt, das Programm, das dort stattfindet, ist ein im Wesentlichen auch von Wien mitbestimmtes.

 

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