Gemeinderat,
3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll
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deshalb wäre es so
notwendig, hier ein Jugendförderungsgesetz endlich zu verabschieden, wo all das
festgelegt wird, wo Kriterien festgelegt sind, wo man halt nicht so agieren
kann, wie ihr das bis dato gewohnt seid.
Ganz kurz
möchte ich etwas zum Wahlrecht mit 16 sagen, das ja interessanterweise und
schönerweise jetzt von der SPÖ, aber auch von den GRÜNEN heftig gefordert wird.
Und da muss ich nur trocken feststellen: Es freut mich ganz besonders, dass ihr
jetzt eine Idee des Lhptm Dr Jörg Haider übernommen habt, der ja das in Kärnten
bereits umgesetzt hat. Und es wird ihm sicherlich Freude bereiten, dass ihr
jetzt seine Idee sozusagen auch in Wien umsetzen wollt. Ihr habt jetzt die
Möglichkeit dazu in den nächsten fünf Jahren. Wir werden gespannt darauf
warten.
Beim
Jugendschutzgesetz ist einiges passiert. Das Jugendschutzgesetz ist ja ein Gesetz,
wo wir alle seit Jahren immer wieder festgehalten haben, dass es überholt ist,
dass man sich Gedanken machen muss und eine Veränderung stattfinden muss und
eine Veränderung gesetzlicher Natur dahingehend stattfinden muss, dass wir in
unseren Nachbarbundesländern gleiche Bestimmungen haben wie bei uns in Wien.
Der Jugendliche ist heute ja viel mobiler als in der Vergangenheit, vor 10, 20,
30 Jahren. Natürlich fährt er nach Niederösterreich oder ins Burgenland
und umgekehrt kommen Burgenländer und Niederösterreicher zu uns nach Wien am
Abend. Daher sollte man das dementsprechend auf eine gleiche Stufe bringen.
Und da haben
wir ja die Möglichkeit über die 15a-Gliedstaatenvereinbarung, die es gibt. Und
darüber werden wir am Donnerstag sicherlich auch ein bisschen diskutieren. Da
gibt es ja auch im Großen und Ganzen einen gemeinsamen Nenner in diesem Bereich.
Über die Vorschläge, die
gemacht worden sind, hat es eine Art Abstimmung und auch eine Befragung unter
den Jugendlichen gegeben, die selbst für sich einmal festgelegt haben, was für
Veränderungen sie wünschen. Und die sind absolut vernünftig. Da ist man
wirklich darauf gekommen, dass die Fachleute die Jugend falsch eingeschätzt
hat. Die Jugend selbst hat äußerst vernünftige Ansätze gezeigt und auch tolle
Vorschlage gemacht, wie man das in Zukunft besser kontrollieren wird können und
wie man besser informieren wird können. Aber da werden wir noch eine eingehende
Debatte in der nächsten Zeit haben.
Ganz kurz zum
Sport. Hier fehlt nach wie vor ein Sportstättenplan für Wien, wo wir einmal
vorgelegt bekommen, was ihr vorhabt in den nächsten Jahren in dieser Stadt. Ihr
macht bis dato nach wie vor eher eine Eventsportkultur, wo man sozusagen die
Bussi-Bussi-Gesellschaft einlädt und wo man am Rathausplatz nett auf
2 Quadratmeter Eis laufen kann. Das ist sicherlich nicht das Sportangebot,
das sich der Wiener für sich auf Dauer vorstellt. Hier müsst ihr euch einfach
Gedanken machen, wie man das optimieren kann und wie man eben den Breitensport
in dieser Stadt wirklich fördern wird können.
Im
Förderungssystem verhält es sich ähnlich wie bei der Jugendförderung. Da ist
ein Sportförderungsgesetz sicherlich auch eine gute Idee. Auf Bundesebene wird
das jetzt kommen und in Angriff genommen. Da bin ich guter Dinge, dass
zumindest auf Bundesebene jetzt dementsprechend endlich Parameter festgelegt
werden.
Ganz zum
Schluss, und ich komme zum Schlusspunkt, möchte ich aber einen wesentlichen
Punkt auch noch ansprechen, der immer vernachlässigt wird, nämlich den Bereich
der Drogenprävention an den Schulen, die eigentlich nicht wirklich stattfindet.
Und das ist etwas, was mich sehr nachdenklich macht auf der einen Seite, aber
auch sehr ärgert. Denn wir wissen, dass es gerade im Bereich der Zehn- und
Elfjährigen notwendig wäre, mit der Drogenprävention zu beginnen. Es wäre doch
vernünftig, genauso wie man darüber diskutiert, dass die politische Bildung
jetzt in den Unterricht eingebaut werden soll, dass man auch in der ersten und
zweiten Hauptschule, im ersten und zweiten Gymnasium über zwei Jahre hindurch,
eben nach der Volksschule, ein kontinuierliches Drogenpräventionsprogramm,
quasi einen Unterricht, schafft, einmal in der Woche eine Stunde, wo man die
jungen Menschen wirklich vor den Gefahren von Drogen und Suchtmitteln, auch
legalen und illegalen natürlich, warnt und sie dementsprechend aufklärt, damit
sie informiert sind.
An der
Information hapert es leider gerade in diesem Bereich. Und das sagen nicht nur
wir, sondern das sagt auch der Nationalratsabgeordnete Brosz, der in einem
Pressedienst festgestellt hat, dass die Information in diesem Bereich eine sehr
dürftige ist. Da bin ich ausnahmsweise einmal mit dem Abg Brosz einer Meinung.
Die ist sehr dürftig. Hier gibt es oftmals leider Gottes eine rein ideologisch
geführte Debatte. Man bezieht sich leider viel zu wenig auf wissenschaftliche
Ergebnisse, die vorliegen. Manchmal wird von wissenschaftlichen Ergebnissen gesprochen,
aber es werden diese Studien und auch die Wissenschaftler nicht genannt. Das
ist dann immer sehr lustig, wenn man irgendetwas behauptet und dann keine
Quellenangaben macht. Wir liegen ja in dem Bereich sehr konträr, das ist kein
Geheimnis, das ich hier verrate, und da haben wir schon oftmals sehr, sehr
divergierende Diskussionen geführt.
Wir sind der
Meinung, zum Unterschied von Ihnen, dass wir mit den legalen Suchtmitteln, die
es heute gibt, leider Gottes viele, viele Probleme haben. Und da müssen wir
schauen, dass wir diese Probleme zurückdrängen und uns überlegen, wie wir diese
Probleme minimieren können. Es kann nicht der Ansatz sein: Erweitern wir die
Probleme, indem wir noch weitere Suchtmittel und illegale Drogen legal machen,
weil das einfach eine Potenzierung der Probleme bedeuten würde.
Und da haben wir
einen komplett anderen Ansatz. Wir meinen, es wäre verantwortungsvoll, hier ja
nicht auszuweiten, sondern ganz im Gegenteil, auch bei den
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