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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 97 von 121

 

weisung oder mit einem Betretungsverbot belegt werden können.

 

Die Angaben der Wiener Polizei über die Wegweisungen und über die Betretungsverbote belegen, dass das Gewaltschutzgesetz wirkt, trotzdem müssen wir den Opferschutz weiterhin konsequent ausbauen.

 

Dem entgegen gesetzt steht die Novelle zum Ärztegesetz, deren negative Auswirkungen für Frauen an und für sich gestern schon von der Kollegin LUDWIG erläutert worden sind. Laut einer Empfehlung des Europäischen Parlaments soll pro 10 000 Einwohnerinnen ein Platz für misshandelte Frauen in einem Frauenhaus zur Verfügung stehen und bei mehr als 1,6 Millionen Einwohnerinnen in unserer Stadt haben wir mit diesem Neubau des vierten Frauenhauses und mit der Übersiedlung unseres ersten Frauenhauses dieses Ziel erreicht. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Die Wiener SozialdemokratInnen machen eine positive Politik für Frauen und Wien ist Stadt der Frauen und Wien als Stadt der Frauen ist unser Gegenmodell zu dieser Regierung auf der Bundesebene.

 

Auch im Bereich des Arbeitsmarkts hat sich viel getan. Mit Hilfe des Wiener Arbeitnehmerinnenförderungsfonds und in Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice Wien ist es auch gelungen, eine sehr positive Arbeitsmarktpolitik für Frauen voranzutreiben und die Ergebnisse unserer konsequenten Arbeit zeichnen auch tatsächlich sehr erfreuliche Ergebnisse und Entwicklungen auf diesem Arbeitsmarkt ab.

 

Ein wichtiger Bestandteil für diese effiziente Bekämpfung von Frauenarbeitslosigkeit war die Investition in Kurse und da möchte ich einfach auch besonders hervorheben, dass 55 Prozent aller Plätze in Schulungen arbeitslosen Frauen zur Verfügung gestanden sind. Besonders wichtige Maßnahmen und besonderen Augenmerk haben wir auf den Kurs "Maßnahmen für Wiedereinsteigerinnen" gelegt, weil Tatsache ist, dass jede sechste Frau den Wiedereinstieg in das Berufsleben nicht so schafft, wie wir uns das, und viele von diesen Frauen natürlich auch, vorstellen und das massivste Hindernis ist einfach nach wie vor die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie.

 

Frauen brauchen einfach Kinderbetreuungsplätze, die ihren Bedürfnissen entsprechen. (Beifall bei der SPÖ.) Die Maßnahmen der Bundesregierung, nämlich einerseits die Investitionen in die Kinderbetreuung zu stoppen und auf der anderen Seite die Arbeitszeiten weiter auszudehnen, machen den Frauen nämlich einen erfolgreichen Wiedereinstieg sehr schwer und daraus ergibt sich aus unserer Sicht auch eine ganz klare Absage an das Modell des Kinderbetreuungsgeldes. Das Modell bringt eine zusätzliche Verschärfung, da Frauen noch länger aus dem Erwerbsleben fernbleiben werden.

 

Die gute wirtschaftliche Entwicklung und zusätzliche arbeitsmarktpolitische Initiativen im Rahmen dieses Territorialen Beschäftigungspaktes Wien haben eine positive Trendwende am Arbeitsmarkt ermöglicht und im Jahresdurchschnitt 2000 erreichen wir ein Minus von 12,8 Prozent bei der Arbeitslosigkeit von Frauen gegenüber dem Jahresdurchschnitt aus dem Jahr 1999.

 

Die insgesamt positive Entwicklung am Arbeitsmarkt in Wien ist vor allem Frauen zu Gute gekommen und Wien hat eindeutig die größte Frauenerwerbsquote in unserem Land Österreich. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Trotz dieser Erfolge sind Frauen nach wie vor von einer Vielzahl von Benachteiligungen am Arbeitsmarkt und ihrem Berufsleben konfrontiert, das reicht von schlechten Ausbildungen über die niedrigen Einkünfte bei Mehrfachbelastung durch Beruf und Familie, dem geringen Angebot an bedarfsgerechten Arbeitszeiten bis hin zu den schlechteren Aufstiegs- und Karrierechancen. Die demografische Entwicklung sieht aber wiederum vor, dass eigentlich die Betriebe immer mehr merken, dass sie auf die Mitarbeit von Frauen in der Zukunft angewiesen sein werden und dass sie Frauen heute fördern müssen, wenn sie in Zukunft die Fähigkeiten von Frauen nützen wollen. Dafür hat die Stadträtin für Frauenfragen ein Handbuch zur betrieblichen Gleichstellung von Frauen und Männern und zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie beziehungsweise Privatleben mit dem Titel "Sieben Schritte zur Gleichstellung" herausgegeben. Dieses Handbuch ist erst kürzlich präsentiert worden.

 

Zusätzlich wird der WAFF Betriebe beraten, solche Maßnahmen analog diesem Handbuch in den Betrieben zu implementieren und das passt wiederum sehr gut zusammen mit der Öffentlichkeitskampagne des WAFF, "Wien fördert, was Frauen fordern".

 

Eine wesentliche Zielgruppe stellt für uns Wiener SozialdemokratInnen aber auch die Förderung von Mädchen dar und mit dem Wiener Zukunftspaket für Frauen und Mädchen ergriff StR Renate Brauner die Initiative, möglichst viele Frauen für Zukunftsberufe fit zu machen. Das Ziel ist, die Anzahl der Frauen in Zukunftsbranchen in den nächsten Jahren deutlich zu erhöhen.

 

Dank der hervorragenden Kooperation von AMS, WAFF, Wiener Wirtschaftsförderungsfonds und Wiener Stadtverwaltung besteht aller Grund zum Optimismus. Das Angebot reicht von ökotechnischen Ausbildungen für junge Mädchen über Zukunftsmaßnahmen während der Babypause bis hin zu HTML-Publishingkurse für Migrantinnen. Im Bereich Internet sind Frauen am besten Weg aufzuholen, was Männer ihnen jetzt noch voraus haben.

 

Verschiedenste Maßnahmen und Programme für Mädchen und junge Frauen finden sich in diesem Zukunftspaket. Einige möchte ich nennen, wie die Lernstatt Matadora, Rapita, Amanda Smaz oder Women at Web, Girls go Technics, Elektrotechnik- und Computerworkshops für Mädchen, Werkzeugparcours und Berufsinformationen und noch vieles mehr bilden insgesamt ein Paket von 21 Maßnahmen, die in diesem Zukunftspaket für junge Frauen zusammengefasst sind.

 

Mit dem Stichwort Ausbildung möchte ich gleich

 

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