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Gemeinderat, 4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 121

 

sehr vernünftig, dass die Geschäftsleitung sich entschieden hat, diesen Diskussionsprozess mit allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gemeinsam zu machen. Dieser Diskussionsprozess ist noch mitten im Gange.

 

Nebenbei bemerkt halte ich es auch nicht für sehr vernünftig, Zwischenergebnisse, Einzelergebnisse oder Gerüchte, die aus diesem Diskussionsprozess offensichtlich an die Öffentlichkeit geraten, jetzt in der Öffentlichkeit weiter zu diskutieren, sondern ich finde, das sollten zuerst die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Fonds tun und dann die Gremien, und dann soll eine Entscheidung getroffen werden.

 

Jedenfalls kann ich Ihnen versichern, dass die exzellente Arbeit der Außenstellen in keinster Weise in Frage gestellt ist und dass keinesfalls daran gedacht ist, die Außenstellen aufzulösen. Es wäre schlicht und einfach verrückt, das auch nur anzudenken. Es geht ausschließlich darum zu überlegen: Was ist die beste Form, was ist die beste Möglichkeit und wie können am effizientesten die Anforderungen, die an die Außenstellen des Wiener Integrationsfonds gerichtet sind, erfüllt werden?

 

Vorsitzende GR Josefa Tomsik: Danke. - Die erste Zusatzfrage stellt Frau GR Dr Vana. Ich erteile ihr das Wort.

 

GR Dr Monika Vana (Grüner Klub im Rathaus): Frau Stadträtin, vielen Dank für diese Angaben. Sie waren nicht sehr konkret.

 

Meine Zusatzfrage lautet: Welche Pläne haben Sie, die Betreuung in den Randbezirken auszubauen, da ja auf Grund zunehmender Genossenschaftsbautätigkeit in den Randbezirken viele Migranten und Migrantinnen gerade dorthin ziehen? Mich würde interessieren, welche Pläne Sie haben, dort die gute Betreuung zu gewährleisten?

 

Vorsitzende GR Josef Tomsik: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amts StR Mag Renate Brauner: Die Frage, wie der Lokal-, der wichtige Lokalbezug der Außenstellenmitarbeiter und –mitarbeiterinnen zu den Bezirken, in denen sie jetzt tätig sind, verbunden werden kann, mit einer Ausweitung der Arbeit auch auf andere Bezirke, in die ja glücklicherweise jetzt auch mehr und mehr Zuwanderer zuziehen, ist eine der zentralen Fragen, die im Zuge dieser Diskussion behandelt werden.

 

Vorsitzende GR Josef Tomsik: Danke. - Die zweite Zusatzfrage stellt Herr GR Dr Ulm. Ich erteile ihm das Wort.

 

GR Dr Wolfgang Ulm (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Die Außenstellen sind sehr oft erste Anlaufstelle bei Wohnungsfragen. Gestern hat der Gemeinderat beschlossen, dass Notfallswohnungen einem breiteren Kreis von Ausländern zugänglich gemacht werden sollen. Es ist daher mit einem größeren Andrang zu rechnen und zu befürchten, dass mit der Anzahl der Notfallswohnungen nicht das Auslangen gefunden werden kann.

 

Welche Initiativen werden Sie setzen, damit eine ausreichende Zahl von Notfallswohnungen zur Verfügung steht?

 

Vorsitzende GR Josef Tomsik: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amts StR Mag Renate Brauner: Zum einem muss man dazusagen, dass - wie es der Begriff schon ausdrückt - diese Wohnungen nicht der Regelfall der Wohnversorgung sein sollen, sondern dass sie wirklich für extreme Notfälle gedacht sind. Und nachdem Sie Mitglied des Kuratoriums des Wiener Integrationsfonds sind, wissen Sie, dass wir eine Reihe von Maßnahmen setzen, um insgesamt die Wohnversorgung von Migranten und Migrantinnen zu verbessern, Stichwort Wohnoffensive des Wiener Integrationsfonds, die seit einiger Zeit läuft.

 

Es gibt darüber hinaus eine Reihe von Initiativen, die ebenfalls vom Wiener Integrationsfonds - alles immer in enger Kooperation natürlich und bester Zusammenarbeit mit dem Ressort meines Kollegen Faymann - gesetzt werden, wie zum Beispiel die Wohndrehscheibe, die Ihnen ja auch bekannt ist. Ich glaube, es war in einer der letzten Sitzungen, dass wir einen Bericht bekommen haben, wo es darum geht, dass man auch auf dem privaten Wohnungsmarkt versucht, über diese Wohndrehscheibe Wohnungen aufzutreiben und den Zuwanderern, aber natürlich auch anderen sozial Schwachen, denn wir versuchen ja mit unseren Maßnahmen immer allen zu helfen, verstärkt Wohnungen zur Verfügung zu stellen.

 

Die Notfallswohnungen sind ein Teil dieses Gesamtkonzepts, ein Element dieses Gesamtkonzepts. Ich denke, dass wir uns gemeinsam - und da hat auch Kollege Faymann schon angekündigt, hier aktiv zu werden - bemühen müssen, dass wir die Notfallswohnungen auch im Bereich der Genossenschaften verstärkt anbieten, denn die Genossenschaften haben auch die entsprechende Verantwortung, Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Insgesamt beinhaltet dieses Konzept sowohl das Segment Gemeindebauten als auch das Segment Genossenschaften als auch das Segment der Privaten, und wenn sich hier alle bemühen, führt das sicher zu einer weiteren Ausweitung dieses Angebots.

 

Jetzt wird es vor allem darum gehen, alle auch entsprechend zu informieren. Wir tun das mit mehrsprachigen Informationsfoldern, die schon angesprochen wurden. Wir tun das auch mit den Bemühungen, sowohl im Integrationsfonds als auch im Wohnungsberatungszentrum zu beraten, die muttersprachliche Kompetenz zu verstärken. Und all diese verschiedenen Elemente miteinander, denke ich, sind ein wichtiger Beitrag, um zu versuchen, die Wohnsituation der Migranten und Migrantinnen in dieser Stadt, die leider immer noch unter dem Durchschnitt ist, zu verbessern.

 

Vorsitzende GR Josef Tomsik: Danke. - Die nächste Zusatzfrage stellt Herr GR Strache. Ich erteile ihm das Wort.

 

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