Gemeinderat,
4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll
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rechnen Sie ...?) Dort
werden wertvolle Planungsressourcen einer völlig widersinnigen Nutzung
unterzogen und der Planungsstadtrat Schicker tätigt keinen Aufschrei, um dieses
wertvolle Areal sinnvoller zu nutzen, wie es auch im STEP 1994 vorgesehen ist.
Es ist auch ein Vertreter der MA 21C da: Auch die Planungsabteilung muss
doch einen Aufschrei tätigen, dass man ein so wertvolles Gebiet nicht als
Mistplatz verwenden kann! (Beifall bei
der FPÖ.)
In den
sechziger Jahren bot Stadlau noch zirka 5 000 Arbeitsplätze, von denen
heute kein Einziger mehr übrig ist. Der dem Grundstück gegenüber liegende
Genochmarkt liegt bereits jetzt in Agonie, Herr Mag Reindl, der kriegt nur noch
den Todesstoß, wenn Sie die MA 48 dorthin übersiedeln. Wie wir gehört
haben, wird das erst 2010 geschehen, und die Schließung des Genochmarkts ist im
Bezirk bereits beschlossen. Bedanken Sie sich bei Ihrem BV Effenberg! Ich sage
Ihnen, so werden einmal mehr mutwillig alte Ortskerne zerstört.
Was im STEP
1994 geschrieben steht, hat uns GR Maresch ja schon deutlich vorgelesen: ein
Kristallisationspunkt - alles für Stadlau, genau für dieses Gebiet - von Kultur
und Bildungseinrichtungen. (GR Mag Thomas
Reindl: Alles für Stadlau ...!) Ich habe mich wirklich sehr bemüht, meine
Damen und Herren, mit aller Anstrengung und mit meiner bestmöglichen Phantasie
habe ich mich bemüht zu überlegen, wie eine Autorecycling-Anlage eine Kultur-
und Bildungseinrichtung sein kann. Ich bringe es einfach nicht zusammen.
Herr Bgm Häupl
hat es heute Morgen auch gesagt. Ich habe ihn dezidiert gefragt, wie er sich
die Umsetzung des STEP 1994 für Stadlau vorstellt und ob eine
Autorecycling-Anlage eine Bildungs- und Kultureinrichtung sein kann. Was seine
Antwort betrifft, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wollte er es mir nicht
sagen, oder er hat keine Ahnung. Aber die Antwort war ... (StR Karin Landauer: Wahrscheinlich das Letztere!) Danke, genau!
Ich wollte es nicht sagen, aber danke für den Tipp: wahrscheinlich doch das
Letztere! (GR Christian Oxonitsch: Da
machen Sie sich keine Sorgen!) Eine Autorecycling-Anlage passt dort
"wunderbar" in dieses Stadtbild.
Daher wird
dieser zentrale Bereich von Donaustadt einen enormen Rückschritt erfahren. Eine
Mistg'stätten, meine Damen und Herren, mitten in Donaustadt - wir haben es
gehört -, mit zirka 100 Lkw-Fahrten täglich, Ein- und Ausfahrten in die
Erzherzog-Karl-Straße! (GR Christian
Oxonitsch: ... mit diesen Leistungen auch nicht!) Kennen Sie das Gebiet?
Fahren Sie dort? Stehen Sie dort im Stau? - Ich "gratuliere" Ihnen,
dann können Sie sich den Mistautos anschließen. (GR Mag Thomas Reindl: Fahren ja alle zum Rautenweg!)
Ist das der
angekündigte Verkehrsmasterplan des Herrn Bürgermeisters? - Das kann ja sein. (GR Mag Thomas Reindl: Das wissen Sie doch!
Die fahren eh da!) Wir machen dort den STEP 1994 als Kultureinrichtung, da
sagen wir: das ist eine Autorecycling-Anlage. (GR Christian Oxonitsch: ... die schicken wir alle über die Brücke!) Und
der Verkehrsmasterplan bedeutet: Lkw von der MA 48 auf die
Erzherzog-Karl-Straße - super, eine "wunderbare" Planung, ich
"gratuliere" Ihnen!
Aber auch Herr
BV Effenberg von der SPÖ hat ja nicht nur keinen Einwand gegen diese
Transaktion erhoben - wie das im Akt steht -, sondern er hat auch die Mandatare
der Bezirksvertretung nicht informiert. Da fängt es dann an, ein bisschen wenig
demokratisch zu werden. (GR Mag Thomas
Reindl: Es war ja noch keine Sitzung!) Aber so sind sie, die Sozialdemokraten.
Stadtplanerische Phantasielosigkeit muss man Ihnen vorwerfen. Das ist Ihr
"Baby", damit müssen Sie fertig werden, das müssen Sie der
Bevölkerung erklären. Dieses Mal - wissen Sie, deshalb sage ich das so gerne
hier an dieser Stelle - ist es nicht die Bundesregierung, die schuld sein kann,
dieses "Baby" gehört Ihnen ganz allein! (Beifall bei der FPÖ. - GR Christian Oxonitsch: Die MA 48 ...! -
GR Harry Kopietz: Das heißt, Sie stimmen uns zu, dass die Bundesregierung ...!)
Die Donaustadt
als Abstellkammerl für andernorts ungeliebte Einrichtungen - ich
"gratuliere" Ihnen! (StR Karin
Landauer: Die Bundesregierung ist schuld, dass es heute 30 Grad hat!)
Genau - wir haben gestern festgestellt, dass das Wetter auch so ein Problem
ist.
Ich mache Sie
darauf aufmerksam, dass der 22. Bezirk bereits eine Sondermülldeponie hat,
übrigens die Einzige in Österreich im Stadtgebiet. Man hat es sonst nirgends
gelesen, es gab nur eine winzig kleine Zeitungsmeldung in der "Bezirkszeitung":
In der Nacht vom 30.4. zum 1.5. ist auf dem Deponiegelände Rautenweg durch
Selbstentzündung des Materials ein Brand ausgebrochen. Die Brandbekämpfung dauerte
drei Stunden. Was für eine Vorstellung, wenn das mitten in Donaustadt passiert!
(GR Harry Kopietz: ... weil es ganz weg
ist!)
Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Noch einmal, und ich werde jetzt auch wieder ernst:
Wir Freiheitliche warnen vor dieser widersinnigen Nutzung dieses wertvollen
Areals durch die MA 48 (GR Christian
Oxonitsch: Sie haben es nicht wirklich gelesen oder?) und fordern für den
am schnellsten wachsenden Bezirk der Bundeshauptstadt einen Nutzungsmix aus
Bildungs-, Kultur- und Verwaltungseinrichtungen sowie für Wohnraumbeschaffung,
Freizeit- und Grünraumgestaltung. Sie haben diesen Antrag gestern leider
abgelehnt. Es wäre das etwas, was Herr Chorherr in seiner Rede gesagt hat: Wir
könnten endlich einmal gemeinsam stadtplanerisch tätig sein.
Meine Damen
und Herren! Diese Chance lassen Sie einfach verstreichen. Leider ist der Herr
Planungsstadtrat nicht da, aber hier ist trotzdem ein Appell an ihn: Schicker
wäre es, Sie würden sich diesen Vorstellungen anschließen! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GR
Mag Heidemarie Unterreiner:
Der nächste Redner ist Herr GR Dr Stürzenbecher. Ich erteile ihm das Wort.
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