Gemeinderat,
6. Sitzung vom 25.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 35 von 100
de auf der Roßauer
Lände beobachtet haben. Engpässe in der Straßeninfrastruktur haben häufig - das
ist die präzise Charakterisierung und Beschreibung dessen, was sich auf der
Roßauer Lände jetzt abgespielt hat - großräumige Verkehrszusammenbrüche zur Folge,
und Unzulänglichkeiten in der Netzgestaltung verursachen massive Belastungen
für die angrenzende Wohnbevölkerung. - Vollkommen richtig. Genau das haben Sie
jetzt zusätzlich zu all dem, was wir eh an Problemen in der Verkehrspolitik in
Wien haben, noch künstlich herbeigeführt. Deshalb haben wir uns auch dagegen
engagiert, denn wenn schon soundso viele Punkte in den 30 Jahren und in
den 70 Jahren, in denen Sie in Wien herrschen, nicht saniert werden konnten,
müssen die Bürger nicht noch konfrontiert werden mit künstlich Herbeigeführtem,
weil irgendeiner sich das ideologisch einbildet. (Beifall bei der FPÖ.)
Und dann wird
noch ganz richtig darauf eingegangen, dass auch das Fehlen gesicherter
Fahrwasserverhältnisse auf der Donau östlich von Wien die Wettbewerbsfähigkeit
der Schifffahrt erschwert, wodurch auch diese Transportkapazitäten nicht
genützt werden können.
Und heute ist
deshalb ein guter Tag, sage ich Ihnen, weil endlich angefangen wird, eine
Umfahrungsstraße, die Südumfahrung von Wien, zu bauen, die so wichtig war, die
bis jetzt nicht zustande gebracht wurde. Der Spatenstich, der schon stattgefunden
hat, ist ein positives Zeichen für eine positive Verkehrspolitik für die
Zukunft. (Beifall bei der FPÖ.)
Ich freue
mich, dass die Infrastrukturministerin auch unseren Vorstellungen, den
Vorstellungen der Wiener Freiheitlichen, gefolgt ist, den Spatenstich
wesentlich vorgezogen hat, denn er hätte ja erst Anfang nächsten Jahres
stattfinden sollen, sie ist dem gefolgt, dass möglichst schnell begonnen wird,
wir haben gesagt, jeder Monat ist wichtig, und dass sie auch von der Prognose,
fünf Jahre wird der Bau dauern, abgegangen ist und gesagt hat, das muss in drei
Jahren sein, und das wird auch so sein, weil die Bauwirtschaft in Österreich
genug Kapazität hat, das herzustellen. (Beifall
bei der FPÖ.)
Ich möchte nur
sagen: Es gab allerdings da schon auch einen Wermutstropfen, einen interessanten
Wermutstropfen, denn kaum ist die Trassenverordnung unterschrieben gewesen und
es begann realistisch zu werden, dass der Bau der B 301 wirklich begonnen
wird, hat Wien Einspruch erhoben dagegen. Das muss man sich vorstellen! Nicht
die niederösterreichische Umweltanwaltschaft, weil sie ja sehr stark auch über
niederösterreichisches Gebiet führt, nein, sondern Wien hat auf einmal zum
Schluss, zum letzten Abdruck Einspruch erhoben. Da sagen wir: Wir hoffen, dass
das eine unkoordinierte Fehlleistung war, und ich habe Zeichen von der SPÖ,
dass das nicht ernst genommen werden darf und nicht kann, weil auch die Begründungen
für diesen Einspruch einfach hanebüchen waren. Wir hoffen also, dass der Umfahrungsring
von Wien jetzt ohne Verzögerung begonnen werden kann. Wir bekennen uns dazu.
Wir können uns
auch nicht mit der Philosophie anfreunden, dass man sagt: Ja, wenn Autobahnen gebaut
werden, fangen die Leute an, mehr Autos zu kaufen, und fangen an - das ist ja
absurd -, sich an Autobahnen anzusiedeln. Also weit und breit gibt es das
überhaupt nicht. Das ist ja ein wirklich absurdes Argument. Dieser
Umfahrungsring von Wien, der jetzt begonnen wird und der hoffentlich auch bei
der B 305 von Wien aus viel präziser und zielgerichteter in Zukunft
forciert werden wird, ist eine notwendige Entlastung für die Bewohner von Wien.
(Beifall bei der FPÖ.)
Ich will nur
ein paar Schlagworte noch sagen, weil meine Redezeit schon zu Ende geht.
Etwa
Zentralbahnhof. Schauen wir, dass wir möglichst schnell einen solchen planen
und dann auch durchführen. Es ist notwendig, damit eben auch hier eine Attraktivitätssteigerung
kommen wird.
Schauen wir,
dass wir uns bei den Trassenvorschlägen für die B 305 schnell einigen,
damit auch hier dann die Fortsetzung des Ringes und die Schließung des Ringes
nicht am Sankt-Nimmerleins-Tag ist. Hüten wir uns davor, die Raffineriestraße
als ein taugliches Instrument dafür anzusehen. Das ist es sicher nicht. Es
liegt übrigens auch ein einstimmiger Beschluss der Bezirksvertretung Donaustadt
vor, dass das nicht so sein darf.
Und schauen
wir, dass wir viel schneller, als es in den letzten Jahrzehnten der Fall war,
dazu kommen, dass wir eine Verkehrspolitik für die Bürger machen, dass sie
vernünftig gestaltet wird und dass die Belastungen, die natürlich der Verkehr
auf der einen Seite mit sich bringt, auf der anderen Seite möglichst reduziert
und minimiert werden. Und da muss man eben auch die zukünftige Entwicklung
ansehen, da muss man den Transitverkehr einbeziehen, der natürlich um vieles
noch steigen wird und der uns noch viel zum Auflösen geben wird. Und wenn wir
den Umfahrungsring von Wien nicht möglichst schnell zustande bringen, dann
werden wir wirklich in diesem zusätzlichen Stau ersticken.
Und eine Bitte noch
an den Herrn Stadtrat: Entkoppeln Sie bitte nicht die Verkehrsentwicklung und
die Stadtentwicklung. Sie sagen, Stadtentwicklung 2005, da werden wir darüber
reden. Nein. Der jetzige Zustand ist schon eine Verbesserung gegenüber früher.
Das ist keine Frage, denn früher haben Sie am Stadtrand Massensiedlungen hingebaut,
ohne an den Verkehr, an die Anbindung des Verkehrs zu denken. Darüber
diskutieren wir ja jetzt. Aber wir glauben, dass es das Sinnvollste ist, wenn
man das Verkehrskonzept, die Verkehrsentwicklung und die Stadtentwicklung als
eine Einheit sieht und zusammen diskutiert und dann auch wieder umsetzt. Und das
ist sozusagen das Wichtige. Nicht nur schöne Reden halten, nicht nur
Masterpläne und so weiter hier vorlegen und diskutieren lassen und dann auf der
anderen Seite
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular