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Gemeinderat, 7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 74 von 138

 

sich das Wasser nicht leisten können. Solche Verhältnisse lässt die Wiener SPÖ sicher nicht zu. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Die Daseinsvorsorge für die Bevölkerung ist Aufgabe der öffentlichen Hand. Die Linie der SPÖ ist Qualitätssicherung statt Gewinnmaximierung und dafür ist das Budget 2002 sicher ein Garant. Die Wiener Bevölkerung hat ein Recht auf das hochwertige Lebensmittel Wasser. Die Stadt Wien orientiert sich dabei an modernster Technik, hoher Qualität und umweltgerechtem Know-how zu einem fairen Preis. Ein klares Nein zu einer kurzfristigen Gewinnmaximierung.

 

Weiters sollen die Wasserentnahmen wie bisher in einem ökologisch verträglichen Maß erfolgen. Wasser ist Grundlage allen Lebens. Der fürsorgliche Umgang mit dem Waldboden, der Wasser speichert und filtert, zählt zu den bedeutendsten Aufgaben der Stadt Wien. Die Faktoren Holzertrag, Jagd, Landwirtschaft und Tourismus sind diesen Zielen ökologischer Bewirtschaftung verpflichtet.

 

Doch nicht allein die technische Leistung stellt eine Herausforderung dar, sondern auch die ökologische. Mit der Betreuung der Quellschutzgebiete durch die Stadt Wien, durch die MA 49, wird sichergestellt, dass das einzigartige Wiener Hochquellwasser für alle garantiert ist. 30 000 Hektar Quellschutzgebiet werden hervorragend, naturnahe, kleinflächig bewirtschaftet. Kahlschlag ist ein Fremdwort für die MA 49. Das Produktionsziel der Wiener Forstwirtschaftler lautet: hervorragendes Wasser. (Die Rednerin trinkt von dem auf dem Rednerpult bereitgestellten Glas Wasser.)

 

Doch unsere Wälder sorgen nicht nur für hervorragende Wasserqualität, sondern auch für wunderbare Erholung, wie jeder von Ihnen wohl schon den Wald und die vielen Erholungsmöglichkeiten des Waldes durchaus einmal am Wochenende oder in der geringen Zeit, die wir haben, konsumieren durfte.

 

Der Grünraum neuer Waldflächen und Wiesenflächen wächst jährlich um 30 000 bis 50 000 Quadratmeter, ein ganzes Stück Fläche Land. Seit dem Gemeinderatsbeschluss "Grüngürtel Wien" wurden zirka 60 000 Hektar neu ausgestaltet und der Bevölkerung als Erholungsraum zur Verfügung gestellt. Mit der derzeitigen Ausgestaltung am Kellerberg wird dieser Trend fortgesetzt.

 

In den waldarmen Bezirken der Stadt werden laufend Schwerpunkte, auch Aufforstungsaktionen, gesetzt. Im Oktober 2001 wurden und in den Folgejahren werden umfangreiche Aufforstungen getätigt und das Budget trifft dafür die Vorsorge.

 

Als Ottakringerin gehe ich unter anderem auch gerne in den Wald und da natürlich in den Wienerwald. Der Wienerwald besteht ja schon 1 000 Jahre, wie wir heute auch schon gehört haben.

 

Nun gibt es ein Konzept, wo es nicht darum geht, den Wienern und Wienerinnen den Wienerwald nahe zu bringen, denn ich glaube, die meisten kennen ihn so gut, wie er dort als Erholungsgebiet der Bevölkerung zur Verfügung steht, sondern es gibt ein Konzept für das Wienerwald-Millennium. Dieses steht. Am 6. Oktober wurde das Millennium gemeinsam mit Niederösterreich eröffnet, nachdem, wie man weiß, im Prinzip ja 4 Prozent des Wiener Waldes das Stadtgebiet betreffen und der Rest Niederösterreich. Es begann ein Fest am Cobenzl mit Ausstellungen, Projekten, Fachenqueten, und es wird im Herbst 2002 auch eine Abschlussveranstaltung geben. Das Wienerwald-Millennium wird in Zusammenarbeit mit der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr abgewickelt.

 

Aber das ist bei weitem noch immer nicht alles. Es gibt auch wunderschöne Erholungsmöglichkeiten für die Wiener und Wienerinnen nicht nur im Wienerwald, sondern auch im Nationalpark Donauauen. 600 000 Wiener und Wienerinnen besuchen jährlich dieses Erholungsgebiet, dieses Naherholungsgebiet, muss man sagen, denn es ist den Wienern und Wienerinnen möglich, durch sozialdemokratische Umweltpolitik unter anderem, dieses Gebiet auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, was ja auch dazu beiträgt, die Umwelt zu schützen. Eine dermaßen hohe Anzahl von Besuchern erfordert natürlich auch eine intensive Flächenbetreuung, wie zum Beispiel die Parkbänke, die Wege, die Lehrpfade zu betreuen.

 

Eine wichtige Aufgabe umweltpolitischer Verantwortung stellen auch folgende Projekte dar: Schwerpunkte in der Besucherbetreuung und in der Umweltbildung sind der Betrieb des neu errichteten Nationalparkcamps sowie die geplanten Einrichtungen des Nationalparkhauses mit integrierter Waldschule mit Beginn 2002. Sie bringen den Nationalparkgedanken den Wienern und Wienerinnen näher. Weiters werden zusätzlich zum Eingang Dechantweg, für 2002 und 2003 geplant, drei neue Informationspavillons bei den stark besuchten Eingängen errichtet. Am Hubertusdamm wird 2002 ein so genanntes Rettungshaus der WSD zu einer Informationseinrichtung adaptiert. Bei der Gänsehaufentraverse wurde ein Aussichtsturm mit Vogelbeobachtungsmöglichkeiten errichtet. Darüber hinaus wird in der Donaustadt ein Erlebnispfad in der Lobau errichtet. Der Weg wird besonders für Familien konzipiert und entlang des Mühlwassers bis zum Körberweg führen. An 30 Erlebnisstationen wird die Historie und die Natur der Wiener Bevölkerung spielerisch und interaktiv vermittelt werden.

 

Auch das ist Umweltpolitik, und auch das wird möglich gemacht unter anderem durch den Budgetvoranschlag, der hier vorliegt, Natur mit allen Sinnen erleben und nicht ausschließlich kognitive Pädagogik zu betreiben oder absolut kein Verständnis für etwas zu haben, das auch Bildung in der Umwelt darstellt. Und hier geht es der Stadt Wien ebenfalls nicht um die Ausbeutung des Waldes zum Zwecke der Holzwirtschaft oder irgendwelcher privater Interessen, sondern der Erholungswert für die Wiener Bevölkerung sowie die Umweltbildung stehen im Vordergrund sozialdemokratischer Umweltpolitik. (Beifall bei der SPÖ.)

 

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