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Gemeinderat, 7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 83 von 138

 

fitiert von diesem Wissen und ist auch dann bereit, für Umweltschutz zu sorgen. Daher investieren wir in die Umweltbildungseinrichtungen wie Waldschule, Nationalparkcamps, Besucherzentrum Lainz, Kinderbauernhof, aber auch Führungen im Umweltbereich, Führungen im Naturschutzbereich, Führungen in der Abfallwirtschaft, denn die Bevölkerung hat ein Recht auf Information und ein Recht auf ausreichenden Grün- und Erholungsraum.

 

50 Prozent der Flächen in Wien bestehen aus Grünfläche. Sie müssen betreut, erhalten und gepflegt werden. 7 500 Hektar, das ist ein Fünftel dieser Fläche, sind Wald. Dieser Wald, gemeinsam mit den Quellschutzwäldern, muss massiv erhalten werden, muss geschützt werden, muss geschont werden zum Erhalt unserer Grundwasserreserven.

 

International von herausragender Bedeutung ist der Nationalpark Donauauen. Hier finden 600 000 Jahresbesucher täglich Eingang. Hier können in den nächsten Jahren entsprechende Schwerpunkte gesetzt werden. Es wird ein Nationalparkhaus vorbereitet werden. Hier werden Erstinformationen und Erlebnismöglichkeiten geboten.

 

Die Stadt Wien macht es möglich, dass als einziger Forstbetrieb Österreichs 20 Prozent seiner Fläche außer Nutzung gestellt werden können. Auf 80 Prozent - der restlichen Fläche - wird mit naturnahen Waldbewirtschaftungsmethoden gearbeitet und werden entsprechende Investitionsmittel vorzusehen sein. Zum Schutz des Wienerwalds wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die weitere Schutzmöglichkeiten zum Schutz des Wienerwalds prüfen wird. Die Aufnahme des Wienerwalds als weltbedeutender Biosphärenpark ist in Vorbereitung.

 

Ein hervorragendes Zeugnis hat uns auch die Europäische Union gegeben. Die Europäische Kommission stellte vor kurzem fest, dass Wien hervorragende und ausreichende Nominierungen für die "NATURA 2000"-Gebiete abgegeben hat und dass im Gegensatz zu anderen Bundesländern kein Nachnominierungsbedarf besteht. Darauf können wir stolz sein! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Sehr geehrte Damen und Herren, das Stadtgartenamt ist weltweit bekannt für die gärtnerische Stadtbildpflege, dient als Visitenkarte unserer Stadt und macht in anderen Städten unverzichtbare Werbung für Wien und für die Wiener Blumenkunst. Ein wesentlicher Schwerpunkt ist selbstverständlich auch die Neugestaltung von neuen Grünflächen, beispielsweise neue Parks im 11. Bezirk, im 13. Bezirk, aber auch das Erholungsgebiet Kellerberg wird neuwertig gestellt. Es entstehen dadurch 10 000 Quadratmeter neuer Erholungsfläche.

 

Die Landwirtschaftsbetriebe der Stadt Wien leisten gemeinsam mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut für biologischen Landbau und angewandte Ökologie wahre Pionierarbeit. Besonders stolz sind wir darauf, dass der biologische Landbau innerhalb einer Großstadt - das ist einzigartig - hervorragend funktioniert. Das Stadtgut Lobau ist bereits als Biobetrieb anerkannt. Eine Umstellung des Betriebs Eßling ist in Vorbereitung. Dann sind wir auf dem guten Weg, dass 75 Prozent unserer Flächen biologisch bewirtschaftet werden.

 

Neben dem Erhalt der Lebensqualität und Umweltqualität ist es auch wichtig, entsprechende Messvorrichtungen anzukaufen. In Bereich Luftmessnetz werden die Kosten weit über übliche laufende Investitionen hinausgehen. Es werden neben Schwebstoff- auch zukünftig Feinstofffraktionen gemessen werden. Hier werden wir eine Vorreiterrolle in Österreich einnehmen.

 

Sehr geehrte Damen und Herren Gemeinderäte, das Thema "Wasser" wurde heute schon im Detail abgehandelt. Die nachhaltige Versorgung der Wienerinnen und Wiener steht für mich im Vordergrund. Wir haben ein Landesverfassungsgesetz beschlossen, das Trinkwasser unter den Schutz der Wiener Landesverfassung stellt. Mir geht es um Qualitätsmaximierung des Wiener Trinkwassers.

 

Ein weiteres Muss für die verantwortungsvolle Umweltpolitik ist selbstverständlich auch die Klärung der Abwässer nach dem letzten Stand der Technik und die Abfuhr aller Abwässer in Wien. Daher ist es für uns in Wien ein eher hartes Ergebnis, dass die anstehende Änderung der Förderungsrichtlinie des Bundes nicht abgewendet werden konnte. Dadurch entgehen dem Haushalt der Stadt Wien zirka 15,53 Millionen EUR, also jährlich 200 Millionen S.

 

Im Bereich der Kanalzustandsbewertung sind zusätzliche Innovationen geplant. Es ist nunmehr möglich, durch neue Verfahren bauliche Schadstellen bereits vorher im Kanalnetz zu sanieren, bevor etwas passiert, bevor neue Rohre zu legen sind.

 

Meine Damen und Herren, zur strategischen Umweltprüfung wurde heute schon einiges berichtet. Die Stadt Wien ist hier mit gutem Beispiel vorangegangen. Aus diesem SUP-Prozess heraus, gemeinsam mit Experten der Wissenschaft, Experten von NGOs, Experten der Stadt Wien, sind zahlreiche sinnvolle neue Projekte zu realisieren. Diese neuen Projekte sind unabdingbar für eine ökologische Abfallwirtschaft auf dem Weg der Kreislaufwirtschaft. Technische Möglichkeiten, technische Lösungen allein - das möchte ich hier vorausschicken - werden jedoch keine langfristigen Lösungen garantieren.

 

Das Übel ist hier an der Wurzel zu packen. Daher steht für mich Abfallvermeidung an erster Stelle. Die Abfallvermeidung setzt selbstverständlich auch bei der Produktgestaltung ein. Bereits bei der Entwicklung von Produkten ist daher auf die Wiederverwendbarkeit und Schadstofffreiheit streng zu achten. Auch ein Vorstoß der Stadt Wien wird hoffentlich gelingen, nämlich der Vorstoß der Stadt Wien zur Einführung eines Pflichtpfands für Einweg- und Mehrwegverpackungen.

 

Hier erkennt man, es ist ein Mix an Anlagen, ein Mix an ehrgeizigen Maßnahmen notwendig. Dieser

 

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