«  1  »

 

Gemeinderat, 7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 125

 

Flugzetteln der ÖVP gestanden, die den Planungsstadtrat zu einer Bürgerversammlung angekündigt haben. Das ist die Tatsache, das kann auch keiner hier "tatsächlich berichtigen", es ist so. Und ich möchte schon sagen, dass der Floridsdorfer Druck es veranlasst hat (Heiterkeit des GR Gerhard Pfeiffer.) - du lachst, das ist ein Zeichen der Zustimmung, dein wohl tuendes Lachen -, dass diese U 1 unter die Erde geschickt wurde ab der Julius-Ficker-Straße, wie es sich auch gehört.

 

Ausbau des öffentlichen Verkehrs: Der Trend zu den Öffis ist da. 33 Prozent Personennahverkehr ist international Spitze. Wir stehen zum öffentlichen Verkehr. Es muss aber daneben auch - Kollege Chorherr, jetzt wird es vielleicht für Sie interessanter - sinnvolle Straßenprojekte in dieser Stadt geben, ordentlich geplant, in Varianten gedacht, mit den Bürgern diskutiert, um Konsens bemüht, aber dann auch gebaut aus meiner Sicht.

 

Kürzlich hat hier der Startschuss für SUPERNAU - das ist nichts Chinesisches, sondern das ist die Strategische Umweltverträglichkeitsprüfung für den Nordostraum Wien - begonnen, auch für den 21. und 22. Bezirk, um hier wirklich Optimierungen zu bekommen, denn diese Bezirke haben steigende Einwohnerzahlen, diese Bezirke brauchen eine Optimierung in der sozialen, in der verkehrlichen Infrastruktur.

 

Aus meiner Sicht wird sehr, sehr dringend auch dieser Umfahrungsring dort zu besprechen sein. Und nach diesem Startschuss für den Bau der B 301 ist die 6. Donauquerung, ist die Nordostumfahrung, um das genau zu definieren, der Ring um Wien vordringlich notwendig. Weil internationalen Verkehrsexperten kann man das überhaupt nicht erklären, dass durch eine Großstadt der Verkehr fährt, durch die Stadt, sprich: Tangente. Jede kleinere Ortschaft hat einen Umfahrungsring; wir führen den Verkehr durch die Stadt.

 

Und wenn der Chorherr, der Herr Kollege Chorherr, der Herr Mag Chorherr, der Herr Klubobmann Chorherr sich am Anfang als Rechenkünstler betätigt hat, eins und eins, wenn ich das so richtig gehört habe, zusammengezählt hat, dann ist es doch so: Wenn ich eins und eins zusammenzähle und wenn ich weiß, dass im nächsten Jahrzehnt die A 5, die Nordautobahn, an den Grenzen Stammersdorfs sein wird - und das ist eine Tatsache und das ist keine Nullvariante -, dann muss ich eine Lösung anbieten. Ob das in der ersten Phase die Variante Raffineriestraße ist oder die Untertunnelung der Lobau, das sollen die Experten alles entscheiden, keine Frage. Ich bin ein kleiner Hauptschullehrer, ich werde das sicher nicht entscheiden, das sollen die Verkehrsexperten entscheiden. Aber eines weiß ich: dass die Umweltbedingungen für 10 000 Floridsdorfer verbessert werden müssen. Und für mich ist eines klar: dass diese SUPERNAU keine Zeitverzögerung sein darf, dass die Autophobie auch keine Probleme löst. Und mir ist vor allem klar, dass die Menschen im Norden, im Nordosten ein Recht haben auf ihre Lebensqualität. (Beifall bei der SPÖ und des GR Gerhard Pfeiffer.)

 

Wichtig zu klären bei den brennenden Fragen ist auch eine Stadtumlandkooperation in Fragen der Verkehrs-, der Siedlungsentwicklung und der Standortpolitik, um hier auch die räumliche Entwicklung zu gewährleisten. So hat es vor einem Jahr einen Antrag gegeben zu einer Regionalmanagerin - in der Person der Frau Dr Ulla Kremsmayer ist sie auch gefunden worden -, die Vermittlerin sein soll zwischen grenzüberschreitenden Projekten, die Vermittlerin sein soll überhaupt in der Nordostregion. Sie ist eine qualifizierte Frau und ich wünsche ihr wirklich für ihre neue Tätigkeit viel Erfolg.

 

Wenn das Zersiedeln in diesen Umlandgemeinden ein Problem ist und der Wunsch der Wiener nach Grün und nach Wohnqualität wichtig und gut ist, dann muss man darauf reagieren. Eine Studie hat gesagt, dass 14 000 in etwa im Jahr abwandern. So ist die neue Siedlerbewegung ins Leben gerufen worden, die bedeutet, dass 2 000 neue Wohneinheiten geschaffen werden sollen in den nächsten fünf Jahren, also was Eklw-Widmungen betrifft, was GS-Widmungen betrifft und G 1-Widmungen. Bebauungsformen könnten sein Reihenhäuser, Atriumhäuser und Terrassenhäuser. Und eines muss klar sein: Dieser Wunsch der Wiener ist zu erfüllen. Auf der anderen Seite muss aber ebenfalls klar sein, dass der grüne Ring um Wien weiter gesichert werden muss, dass es keine Eingriffe in das Sww geben darf.

 

Die Wohnzufriedenheit der Wiener ist gut. Das wissen wir aus Befragungen. Und ob sie jetzt gerne im Grünen wohnen oder im Hochhaus wohnen - Kollege Christian Deutsch wird darauf dann noch zu sprechen kommen - oder in Themenstädten, wichtig ist, dass sie zufrieden sind. Drei Viertel der Wiener bekunden das. Wichtig ist auch, dass diese Wohnzufriedenheit korreliert mit den angebotenen Freizeiteinrichtungen und dass die Wohnzufriedenheit auch mit der Infrastruktur korreliert, mit der Wohnqualität und mit dem Wohnumfeld.

 

Also jetzt auf einen Nenner gebracht: Je besser diese Anlagen ausgestattet sind, je besser die Wohnumgebung ist, je besser die Nahversorgung ist, die Infrastruktur, die Freizeitmöglichkeiten, die Mobilität, desto höher ist diese Wohnzufriedenheit.

 

Wenn ich mir nur ganz kurz meinen eigenen Bezirk anschaue, was innovative Planung hier gebracht hat, thematische Projekte, wie - wirklich nur als Punktation, um nicht zu lang zu werden - autofreie Mustersiedlung, interkulturelles Wohnen, die Öko-Siedlung an der Brünner Straße, Frauen-Werk-Stadt, Kompakt-City und vieles andere mehr, dann meine ich, Kolleginnen und Kollegen aus den Bezirken könnten das durchaus aus ihren Bezirken noch ergänzen, dass die Stadtplanung auf dem richtigen Weg ist, die Wiener Stadtplanung unter der Führung eines wirklich beruflich dementsprechend ausgebildeten Fachmanns in der Person des Dipl Ing StR Schicker. Er ist nämlich ein Garant

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular