Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 30 von 125
wenn es um die Frage
der Sicherheit geht, für die technische Fahrzeugprüfung an Ort und Stelle im
Zusammenhang mit der Exekutive, wird zu einer Hebung der Verkehrssicherheit auf
Wiens Straßen führen.
Sehr geehrte
Damen und Herren! Stadtentwicklung und Verkehrsorganisation ist ein permanenter
Prozess und Tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilungen setzen
sich dafür auch ein. Dafür möchte ich mich abschließend auch sehr herzlich
bedanken. Wir werden auch in der Zukunft gemeinsam mit der Bevölkerung die
Planungs- und Verkehrspolitik weiterentwickeln. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Zum Wort
gemeldet ist Herr GR Gerhard Pfeiffer. Ich erteile es ihm.
GR Gerhard Pfeiffer (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Herr
Stadtrat! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Die unverhofft freudige
Überraschung, mich hier zu sehen, muss ich dämpfen. Ich werde ganz kurz sein
und werde nur einen Resolutionsantrag einbringen, von dem ich aber glaube, dass
er wichtig ist für unsere Arbeit hier und insbesondere bei den Diskussionen zum
Budget und zum Rechnungsabschluss.
Beginnen
möchte ich damit, Sie zu fragen: Wer von Ihnen kennt die Arbeitsschwerpunktberichte
der Magistratsabteilungen? Jetzt nicht die Beamten, die hinten stehen, die
wissen es, aber wer von Ihnen kennt so etwas? - Na, das Echo sagt mir, dass Sie
das alle (GRin Renate Winklbauer: Es ist
keine Fragestunde!) nicht sehr gut wissen, denn diese Arbeitsschwerpunktberichte
sind einerseits die Grundlagen für Detailvoranschlagsentwürfe und andererseits
die Begründung für die Mittelzuteilung. Das heißt, vor allem steht dort jedes
einzelne Projekt jeder Magistratsabteilung drinnen und das noch dazu mit Zahlen
versehen.
Das ist eine
hochinteressante Geschichte und würde unsere Diskussion hier in einem ganz
anderen Licht erstrahlen lassen, wenn wir zu Sachen, zu Projekten, zu objektiven
Kriterien sprechen würden und nicht nur über allgemeine politische Dinge.
Das Budget, so
wie es vorliegt, entspricht der VRV, das ist die Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung
des Bundes, und sagt bei den politisch relevanten und interessanten Posten
eigentlich gar nichts aus. Ich erinnere an 728 - Entgelte für sonstige
Leistungen. Da steckt der gesamte Sachaufwand einer Magistratsabteilung
drinnen. 729 - sonstige Ausgaben. Da ist so viel verborgen drinnen. Man weiß es
nicht, man kann eigentlich nur raten und das kann es ja nicht sein. Oder die
Postenpositionen für laufende Transferzahlungen und Gebühren. Auch hier wäre es
doch sehr interessant, was eigentlich mit diesem Geld gemacht wird. Es gibt
solche Projektausweise im Anhang des Budgets jetzt auch schon. Aber leider
Gottes nur für die Aufschließungsgebiete und Stadterweiterungsgebiete für den
Wohnbau und für die Infrastrukturmaßnahmen. Da sieht man dann ganz genau: Aha,
in der Straße X wird soundso viel für die MA 28 und soundso viel für
andere Abteilungen eingeplant.
Ja, beim Bund
ist diese Form der VRV, diese Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung, gescheit.
Dort gibt es die strenge Trennung zwischen Legislative und Exekutive und das
ist eigentlich die Grundlage unserer demokratischen Verfassung. Das ist in
Ordnung.
Aber in einer
Gemeinde - und die Wiener Stadtverfassung sagt es auch ganz genau und normiert
das im § 8 - ist der Gemeinderat ein Organ zur Besorgung der Aufgaben der
Stadt Wien. So steht es genau drinnen. Und im § 86 steht: "Der
Gemeinderat hat den Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben für jedes Verwaltungsjahr
festzustellen." Ja, aber feststellen kann man doch eigentlich nur das, von
dem man etwas weiß. Eine Position "Allgemeine Ausgaben" - es kann ja
nicht sein, dass das die Feststellung ist, denn da müsste im Grunde genommen
auch begründet sein, was hier geschieht. Und für diese Feststellung gibt es
eine Grundlage und das sind genau diese Arbeitsschwerpunktberichte. Zur
Einschätzung der Wirtschaftlichkeit, Angemessenheit, Zweckmäßigkeit von
Budgetansätzen müssen neben den Projektausweisen für diese Investitionen, die
ich schon gesagt habe, sinnvoller Weise auch die Arbeitsschwerpunktberichte der
Magistratsabteilungen dabei sein. Dann kann man damit etwas anfangen, dann kann
man objektiv diskutieren. Das ist eine ganz wichtige Maßnahme, die es
einerseits der Opposition ermöglicht festzustellen, was wollen die im nächsten
Jahr tatsächlich angehen, um dann beim Rechnungsabschluss auch festzustellen,
wie viel davon erledigt werden konnte, und das andererseits von der
Regierungsseite her ganz klar und deutlich macht, das wollen wir durchziehen,
um dann im Rechnungsabschluss darauf zu verweisen: Jawohl, wir haben das in
dieser Art und Weise durchgeführt.
Ich stelle
daher gemeinsam mit unserem Klubobmann Dr Matthias Tschirf den Beschlussantrag:
"Der
zuständige Stadtrat für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke möge
Sorge tragen, dass die Arbeitsschwerpunktberichte der Magistratsabteilungen
hinkünftig dem Budget als Anhang beigefügt werden."
In formeller
Hinsicht wird die Zuweisung an den GRA für Finanzen, Wirtschaftspolitik und
Wiener Stadtwerke verlangt.
Ich sage, ich
habe den Antrag nur deswegen jetzt und hier eingebracht, weil ich als
Vorsitzender diese Zahlen gesehen habe und gemerkt habe, wie wichtig und wie
gut und wie angenehm es ist, wenn man informiert ist, was diese Regierung und
was jede dieser Regierungen, wie sie der Reihe nach halt sind, wirklich
vorhaben und nicht, wenn man nur Allgemeine Positionen, Laufende
Transferzahlungen liest, eigentlich nicht weiß, was dahinter versteckt ist.
Ich würde Sie
ersuchen, im Sinne einer wirklich ordentlichen und sinnvollen Diskussion, die
andere Maßstäbe hat, als das sonst und routinemäßig hier der
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