Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 138
wirklich jetzt in
einem Projekt nach dem anderen umgesetzt wird, weiß ich jetzt nicht, wozu Sie
noch ein generalisiertes Verkehrskonzept wollen.
Ich glaube,
das ist eher die Methode der Freiheitlichen generell. Gibt es ein gutes
Detailprojekt, dann wird immer ein genereller Plan verlangt. Gibt es irgendwo einen
generellen Plan, dann sagt man, der ist nicht einmal das Papier wert, bevor er
nicht im Detail ausgeführt ist. Das ist die Methode des etwas glücklosen
Erfinders Prinz, der heute nicht mehr da sitzt. Der hat das bis zum Exzess
beherrscht! Für alles hat er einen generellen Plan wollen. Wenn irgendwo ein
Häusel gebaut wurde, dann hat er das auch nicht gesehen, sondern er hat
unbedingt wollen, dass hier genauere Details gemacht werden. Also so glaube
ich, werden Sie auch nicht weiterkommen, höchsten dem Herrn Prinz nachfolgen
und ob Sie das unbedingt wollen, das weiß ich nicht. Das kann ich mir nicht
vorstellen.
Ich sage Ihnen
eines: Wir sind von Herzen froh, dass diese Belastungen und diese Probleme, die
die Anrainer dort mit dem Busverkehr hatten, nunmehr endlich einer Lösung
zugeführt werden. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Als
Nächster ist nochmals Herr GR Mag Maresch zum Wort gemeldet. Ich darf ihm
mitteilen, dass seine Redezeit noch 11 Minuten beträgt.
GR Mag Rüdiger
Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Also, das war
jetzt eine Fülle von Hölzeln, wie man in Wien sagt. Also ich möchte mit dem
Funktionärsproblem beginnen. Die GRÜNEN haben kein Funktionärsproblem. Das
Funktionärsproblem hat die ÖVP. (Heiterkeit
bei der ÖVP.) Das war der erste Punkt.
Dann sagt
Kollege Pfeiffer etwas, was ich wirklich witzig finde und da können Sie gleich
darüber lachen, und zwar nämlich der Kritikpunkt an der FPÖ. Da gibt es schon
einiges zu kritisieren, aber den Punkt, einen Plan einzufordern, das zu
kritisieren, finde ich verwegen! Und zwar zu sagen: Wenn man einen Detailplan
will, dann soll man sich nicht darüber aufregen, denn es gibt ja einen
generellen Plan. Wenn es einen generellen Plan gibt, dann soll man sich nicht
dauernd darüber aufregen, wenn es einen Detailplan gibt. Das hat Kollege
Pfeiffer gesagt. Das kann man im Protokoll nachlesen. Dann hat er aber
ungefährt vier Minuten vorher gesagt, es gibt bei dieser Volksgarage, die eben
angeblich keine Volksgarage ist, sondern die heißt ja - und da möchte ich sie
wirklich ehren, denn sie heißt ab jetzt bei mir nicht mehr Adolf
Tiller-Autobusgarage, sondern sie heißt Adolf Tiller-Georg
Pfeiffer-Autobusgarage. Da können Sie sich ein Taferl hinpicken.
Aber jetzt
noch einmal zu dieser netten Busgarage. Da sagen Sie: Und allerweil wollen's
dann einen Plan da oben, was da passiert. Also geben Sie ja zu, es gibt weder
einen Detailplan noch einen Generalplan, und dann sagen Sie. Das Verkehrskonzept
von Döbling wird schrittweise verwirklicht. Auf die Frage, ob es ein Bezirksverkehrskonzept
für Döbling gibt, hat mir niemand der Vertreter - und es war meistens der Kollege
Tiller - in der zuständigen Kommission sagen können, es gibt einen. Also
vielleicht gibt es einen, aber er ist alt. Vielleicht wirklich 28 Jahre.
Vor 28 Jahren, glaube ich, da hat alles noch ein bisschen anders
ausgesehen. Da hat es wahrscheinlich auch ganz viele Autobusse gegeben.
Wichtiger
Punkt: Ich glaube auch, dass der Antrag von der FPÖ schon seinen Meriten hat,
aber kostenfrei zu parken, sehe ich nicht ein, und zwar aus einem anderen
Grund. Es gäbe nämlich eine Lösung für die Verkehrsprobleme im 19., aber da hat
sich ja der Kollege Tiller festgelegt: Es gibt keine Parkraumbewirtschaftung im
19. Aus. Fertig. Warum eigentlich nicht? - Macht viel Sinn in den
Innenbezirken, ganz einfach. Aber es ist eben so. Dann zum Beispiel zu sagen,
die Garage, diese ganze Geschichte hätte jetzt endlich den positiven Abschluss
gefunden, also da möchte ich noch einmal darauf verweisen, dass der zuständige
StR Schicker - er ist nicht da - gemeint hat, dass aus seiner Sicht diese
Garage nicht wirklich notwendig ist. Es gibt offensichtlich diesen angesprochenen
Vertrag mit Ederer und deswegen ist es notwendig. Wenn Sie jetzt Ausdrücke
gebrauchen, Kollege Pfeiffer, wie "da sprechen die Blinden von der
Farbe", ist das erstens einmal gegenüber Blinden durchaus kein nettes
Kompliment, sondern eigentlich feindlich. Punkt 1.
Punkt 2
sagen Sie, dass die Autobusse sechs Mal durch Döbling fahren. Ich dachte bis
jetzt, die Stadt Wien hat ein Konzept für den Bustourismus. Das scheint aber
offensichtlich an Ihnen vorbeigegangen zu sein, weil zu glauben, dass es
vernünftig ist, auf der einen Seite zu argumentieren, die Besucher kommen mit
dem Auto nach Grinzing, wo jeder weiß, man soll nichts trinken, wenn man Auto
fährt. Gut. Okay. Wird schon nicht so kontrolliert werden möglicherweise. Sie
sagen natürlich Autobusse, das ist ganz toll, und die fahren dann hin und her -
also was, Sie da beschrieben haben, wo der Autobus überall hinfährt, da denke
ich mir, da sei Gott vor, weil wenn das wirklich so ist, dann erstickt ganz
Wien und wir brauchen Tausende Busgaragen, um in Ihrem Jargon zu bleiben.
Sie haben
übrigens völlig vergessen, dass es nämlich auch den öffentlichen Verkehr gibt.
Es gibt ja auch Menschen, die fahren mit der Straßenbahn nach Grinzing. Dann
sagen Sie noch einen wichtigen Punkt, da möchte ich eigentlich schon noch was
sagen: Das Verkehrskonzept. Endlich hat sich ein Betreiber gefunden. Nona, wenn
er für den Bau mehr oder weniger 90 Millionen S in die Tasche
gesteckt bekommt und dann sowieso und garantiert alles Mögliche kriegt! Na
dann, das ist keine Frage, wird sich ein Betreiber finden. Ich hoffe, es ist
nicht jemand, der dem Kollegen Tiller sehr nahe stehe. Aber wir werden sehen.
Sie werden es uns sicher mitteilen.
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