Gemeinderat,
9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 138
dem ja gesprochen
worden ist und von dem der Prüfbericht handelt, vorzeitig abgelöst worden ist.
Das war vor allem ein Verdienst der Sozialdemokratie - auch wenn Sie davon
nicht mehr reden wollen! (Beifall bei der
SPÖ. - GR Johannes Prochaska: Na geh! Na geh, das glaubst du aber selbst
nicht!)
Wenn ich es
nicht glauben würde, Kollege Prochaska, dann würde ich es nicht sagen.
Vielleicht mag es Ihr Selbstverständnis sein, dass Sie vielleicht hier manchmal
etwas am Rednerpult sagen, von dem Sie nicht ganz der Meinung sind, dass es
Ihre eigene ... (GR Johannes Prochaska: ... ! Bleiben Sie
bei der Wahrheit!) Na ja,
Unglaublichkeit ist das, was Sie vorhin vorgeworfen haben, Herr Prochaska! (Neuerlicher Zwischenruf des GR Johannes
Prochaska.)
Es führten
dann diese Prüfung, aber auch die Anzeigen dazu, dass ein Dienstnehmer - kein
Vorstandsmitglied, muss man der Ordnung halber dazusagen - bereits rechtskräftig
verurteilt worden ist, und vier weitere warten darauf, dass ihre Urteile
rechtskräftig werden.
Ein
interessanter Teilaspekt ist sicherlich der, wie hoch das Gericht den Schaden
ansetzt. Das Gericht spricht in dem einen Verfahren der schweren Untreue von
einem Schaden in der Höhe von 500 000 S - das ist bereits
rechtskräftig - und von weiteren viermal 500 000 S bei den anderen
Angeklagten.
Man muss,
glaube ich, unterscheiden, ohne diese Aufstellung des Rechnungshofs in
irgendeiner Weise zu relativieren. Man muss auch sehen, welcher Schadenswert
beim Gerichtsverfahren dann tatsächlich zu Stande gekommen ist.
Wenn wir uns
jetzt dem zuwenden, was seitdem geschehen ist, dann muss man festhalten, dass
am Flughafen Wien-Schwechat ein neuer Vorstand tätig ist, ein Vorstand, der
sich den Anmerkungen, den Empfehlungen des Rechnungshofs selbstverständlich
verpflichtet fühlt, ein Vorstand, der dafür gesorgt hat, dass nicht nur in der
ersten Entscheidungsebene, sondern auch in den weiteren, die Leute, denen man
diese Dinge vorgeworfen hat, nicht mehr vorhanden sind, ein Vorstand, meine
Damen und Herren, der den erfolgreichen Kurs des Schwechater Flughafens
fortsetzt. Dieser Kurs, meine Damen und Herren, führt dazu, dass auf diesem
Flughafen 26 000 Beschäftigte tätig sind. Während andere Flughäfen in
Europa personell abbauen, ist der Schwechater Flughafen derjenige, der
personell zulegt. Es ist derjenige, der volkswirtschaftlich zu jenen mit den
besten Werten zählt. Wenn wir im Zusammenhang mit dem Flughafen Schwechat von
1 Million Reisenden sprechen, dann bedeutet das, dass diese 1 Million
Reisende 1 100 Beschäftigte nach sich ziehen. Das ist ein Wert, meine
Damen und Herren, der lediglich von Amsterdam und von London-Heathrow
übertroffen wird.
Was bedeutet
das? - Dass der Flughafen Wien-Schwechat trotz der Schwierigkeiten, die er am
Rande des osteuropäischen Bereichs hat, einer der produktivsten, einer der
volkswirtschaftlich besten ist. Und da haken wir ein, meine Damen und Herren:
Wir sagen, dass wir seitens der Stadt Wien das dazutun müssen, was eine weitere
wirtschaftlich prosperierende Entwicklung des Flughafens ermöglicht. Wir sagen,
dass wir danach trachten sollten, dass diese Erfolgsbilanz weiter fortgesetzt
wird. Und jeder, der sich hierher stellt und über den Schwechater Flughafen
spricht, sollte bedenken, dass rund 46 Prozent der am Flughafen
Beschäftigten oder der auf Grund der Aktivitäten des Flughafens
Folgebeschäftigten Wienerinnen und Wiener sind. Der Flughafen Wien-Schwechat
ist - und diesbezüglich haben sich die Landeshauptleute von Wien und
Niederösterreich in einer Grundsatzerklärung geeinigt - ein Motor dieser
Ostregion, ein Motor, auf den wir nicht verzichten können.
Meine Damen
und Herren! Motor Flughafen Wien-Schwechat bedeutet aber auch, dass wir uns
ganz genau das ansehen, was Frau Jerusalem beleuchtet hat, nämlich die Frage,
wie es mit der ökologischen Kompetenz aussieht und wie der Flughafen, die Stadt
Wien, die Verantwortlichen der Stadt Wien mit den zugegebenermaßen berechtigten
Beschwerden der Wienerinnen und Wiener über Lärmbelästigungen umgehen. Da hat
sich in der letzten Zeit einiges geändert. Während noch vor einigen Jahren
Bürgerinnen und Bürgern, die sich über den Lärm beschwert haben, gesagt worden
ist, dass das in Wirklichkeit eine nicht messbare Größe sei, dass das in
Wirklichkeit subjektive Eindrücke seien, die sie da hätten, und man von einer
echten Lärmbelastung in Wirklichkeit nicht sprechen könne, hat sich seither
diesbezüglich einiges geändert.
Es hat sich auch
deshalb einiges geändert, weil es das gegeben hat, Frau Jerusalem, was Sie
gerade kritisiert haben, nämlich seit dem Herbst 2000 das Mediationsverfahren
Flughafen Wien-Schwechat, wo nicht nur die Stadt Wien, sondern auch das Land
Niederösterreich, der Flughafen, aber auch alle anderen Interessenten und
Parteien drinnensitzen. Unter den Parteien sind der Flughafen und genauso jede
einzelne Bürgerinitiative gleichberechtigt vertreten, und deshalb ist die
Anmerkung, dass eine Bürgerinitiative sich aus dem Verfahren entfernt hätte
oder bereits nicht mehr dort wäre, eine falsche. Tatsache ist, dass die
Bürgerinnen und Bürger und ihre Vertreter in den Bürgerinitiativen in diesem
Verfahren zum ersten Mal berechtigterweise den Eindruck haben, dass sie mit
ihren Sorgen und Wünschen ernst genommen werden. Zum ersten Mal herrscht
zwischen all den Beteiligten Klarheit darüber, wie hoch die Lärmbelastung
wirklich ist. Zum ersten Mal, meine Damen und Herren, sitzen diejenigen, die
unterschiedliche Interessen haben, an einem Tisch und beraten diese
Interessenlagen. Und deshalb, Frau Jerusalem, haben sich die Bürgerinitiativen
aufgeregt, als sie den Eindruck gehabt haben, dass Sie ihnen von außen
Ratschläge geben wollen. Die Bürgerinitiativen fühlen sich dort berücksichtigt und
sie haben gemeint - und das war nicht der Flughafen; ich war bei der Sitzung
dabei, als sie das
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