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Gemeinderat, 11. Sitzung vom 01.2.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 94

 

GRin Mag Heidemarie Unterreiner (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Dieses Projekt wird ja in der Öffentlichkeit schon sehr ausführlich diskutiert. Eine Tatsache wird aber nicht diskutiert, und zwar, dass dieses Projekt vorsieht, dass diese 16 historischen Kandelaber aus dem Jahr 1904, die ja damals als Rahmenarchitektur für das Denkmal geschaffen wurden, bei diesem Arribas-Konzept entfernt werden sollen und durch doppelt so viele pfahlartige, sehr plumpe, sage ich einmal, Laternenpfähle ersetzt werden sollen.

 

Nun wissen wir alle, dass wir stolz darauf sind, dass die Innere Stadt jetzt in das Weltkulturerbe aufgenommen wurde, und ich könnte mir vorstellen, dass es durchaus auch in Ihrem Interesse ist, dass diese historischen Laternenpfähle erhalten bleiben. Wie stehen Sie dazu?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Frau Gemeinderätin!

 

Diese Diskussion war zu erwarten. Ich halte mich aber an die Ergebnisse der Gemeinderatssitzungen und eines dieser Ergebnisse war vor viereinhalb Jahren ein Beschluss - es war damals ein einstimmiger Beschluss -, einen Architektenwettbewerb über den Schwarzenbergplatz durchzuführen.

 

Dieser Architektenwettbewerb wurde von Architekt Arribas gewonnen und die Vorstellungen dieses Architekten sind die Grundlage für die Umgestaltung dieses Platzes. Zu einem Architekturkonzept gehören auch die Kandelaber und diese Kandelaber, die er vorschlägt, sind ein integrierender Bestandteil seines Projekts.

 

Ich kann daher mit ruhigem Gewissen sagen: Ich bewege mich auf der Beschlusslage des Gemeinderats, wenn das Projekt von Architekt Arribas vollständig umgesetzt wird.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. - Vierte Zusatzfrage: Herr GR Juznic, bitte.

 

GR Peter Juznic (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Herr Stadtrat!

 

Welche Veränderungen wird es nach Abschluss der Arbeiten für den Individualverkehr und für den öffentlichen Verkehr geben?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!

 

Es wird vor allem ein besonders wichtiger Bereich verändert: Abgesehen von den Radwegen, auf die ich schon hingewiesen habe, wird es die Querverbindung vor dem Hochstrahlbrunnen von der Prinz-Eugen-Straße hinüber zum Steyr-Haus in dieser Form nicht mehr geben, weil sie in dieser Verkehrsdichte, die am Schwarzenbergplatz besteht, nicht wirklich sinnvoll war; außerdem hat sie zwei Grünbereiche getrennt, die künftig zusammengefasst werden.

 

Damit ist die Linienführung: Prinz-Eugen-Straße beziehungsweise Gusshausstraße gemeinsam, vor der Grünfläche vorbei, in den Heumarkt. Es besteht dadurch auch die Möglichkeit, für die Straßenbahnlinien D und 71 zwei getrennte Aufstellmöglichkeiten vor dieser Kreuzung zu schaffen, wodurch die Flüssigkeit des öffentlichen Verkehrs, dem wir ja laut Verkehrskonzept den Vorrang einräumen wollen, wirklich gewährleistet werden kann.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. - Somit ist die 1. Anfrage beantwortet.

 

Wir kommen nun zur 2. Anfrage (FSP/00510/2002/0002-KGR/GM). Sie ist von Frau GRin Ringler an den amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft gerichtet: Herr Kulturstadtrat, Sie haben als Ihr zentrales politisches Motto die Ausschreibung von Leitungspositionen im Kulturbereich definiert. Nun wurde im Dezember 2001 die Direktion der Freien Bühne Wieden neu ausgeschrieben und mit dem früheren Interimsleiter Gerald Szyszkowitz besetzt. Welche Verfahrensweise wurde bei dieser Ausschreibung gewählt, wer war in der Jury und wer wurde in die Entscheidung einbezogen?

 

Ich bitte um Beantwortung.

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

In dieser Anfrage geht es um die Freie Bühne Wieden, ein kleines Theater an der Wieden. - Ich sage das deshalb, weil erfreulicherweise viele junge Zuschauer am Podium anwesend sind und man vielleicht auch erwähnen sollte, worum es geht, damit nicht nur der Gemeinderat selbst weiß, welche Anfragebeantwortung auf der Tagesordnung steht.

 

Auch bei der Freien Bühne Wieden ging es mir darum, Ordnung in eine verfahrene Situation zu bringen - eine verfahrene Situation, die vor unser beider Eintritt in die Politik bereits bestanden hat. Wie Sie richtig sagen, gab es eine Ausschreibung für die Leitung dieser Bühne. Insgesamt sind bei dieser Ausschreibung fünf Konzepte eingelangt. Im Einvernehmen mit dem Verein - denn die Freie Bühne Wieden ist ein Verein und die Stadt Wien ist als Subventionsgeber Theatererhalter in einem, sage ich dazu, vergleichsweise geringen Ausmaß - wurde eine Jury zusammengestellt, die die Einreichungen, die fünf Konzepte und Persönlichkeiten studiert hat. Zu dieser Jury gehörten Frau Kammerschauspielerin Prof Dr Hilde Sochor-Manker, Prof Paul Blaha, Dr Joanna Nittenberg, KommR Carlos Springer und SR Mag Stöphl.

 

Am 6. Dezember fanden die Hearings mit allen Bewerberinnen und Bewerbern - zwei Frauen und drei Männern - statt. Leider musste Prof Blaha kurzfristig krankheitshalber absagen. Die Jury richtete im Anschluss daran an mich einen gereihten Dreiervorschlag. Prof Blaha hätte sich nach Rückfrage dem Vorschlag angeschlossen. Mit all diesen Dreien, die auf dem Vorschlag standen, habe ich länger gesprochen und habe daraufhin folgende Vorgangsweise vorgeschlagen - ich hoffe, damit vielleicht eventuelle Zusatzfragen auch schon beantworten zu können -:

 

Erstens: Herr Dr Szyszkowitz führt die Bühne zunächst und zumindest im Jahr 2002, also heuer, weiter.

 

Zweitens: Für den Verein Freie Bühne Wieden schlage ich eine Betriebssubvention in der Höhe von

 

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