Gemeinderat,
13. Sitzung vom 20.03.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 4 von 36
akkordiert und abstimmt. Also, auch das ist wieder eingeführt
worden.
Weiters ist im Verfahren in den Details festgelegt
worden, dass ein ganz wesentlicher Punkt endgültig abgeklärt ist bei den
Entwürfen. So, wie wir das aus den Kontrollamtsakten kennen, wo vorkommt, ein
Plandokumententwurf hat weder Nummer noch Datum, soll dies jetzt nachgezogen
werden, was durch die digitale Herstellung der Pläne überhaupt kein Problem
mehr ist, denn hier wird sowieso jede Änderung dokumentiert. Diese Dinge sind
vorgesehen.
Wir
dokumentieren auch alle Gespräche, die die Abteilungen mit Bezirksvorstehungen,
mit Bauträgern und so weiter führen. Jedenfalls wird es das nicht geben können,
dass Kontakte zwischen Bauträgern überhaupt vermieden werden und damit die
Flächenwidmung von Haus aus sozusagen nur mehr im stillen Kämmerlein gemacht
wird, denn es gibt einen Rechtsanspruch dafür, dass jemand, der Grundeigentümer
ist, auch beantragen kann, dass es zu einer Umwidmung kommt. Daraus ist
abzuleiten, dass es den Kontakt unbedingt geben muss. Deswegen wird es hier keine
weiteren Einschränkungen geben.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die erste Zusatzfrage, Herr GR Pfeiffer, bitte.
GR Gerhard Pfeiffer
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Stadtrat!
Sie haben
jetzt sehr stark organisatorisch und strukturell diese Frage beantwortet. Sie
war aber eigentlich ein wenig anders gemeint.
Wenn
in der Frage steht, welche Maßnahmen Sie zur Aufklärung fragwürdiger Abläufe
bei diversen Flächenwidmungsverfahren zwischenzeitlich bereits unternommen
haben, so ist daran zu denken, dass noch eine Reihe von Flächenwidmungsplänen
untersucht werden, ob deren Vorgangsweise in Ordnung war. Diese Frage haben Sie
eigentlich nicht beantwortet. Genau das, was Sie jetzt gesagt haben, hätten wir
alles in der von uns vorgeschlagenen Gemeinderätlichen Kommission beraten und überlegen
sollen.
Die
Frage tendiert dahin, welche Maßnahmen jetzt noch zu setzen sind oder welche
Sie schon unternommen haben, um weitere fragwürdige Flächenwidmungsverfahren zu
entdecken, und wenn Sie etwas dazu unternommen haben, wie das weitergehen wird,
wenn bis 2006 die jetzt schon überlasteten Abteilungen mit der
Gesamtüberarbeitung fertig sein sollen, denn das ist das Problem, die sind
jetzt schon hinter dem Zeitplan zurück. Wie sollen die, wenn Sie weitere
Überprüfungsmaßnahmen getroffen haben, überhaupt personell und durchführungsmäßig
im Stande sein, diese Arbeit zu schaffen? Und haben Sie überhaupt solche
Anweisungen gegeben? - Darum geht es bei dieser Frage.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr Stadtrat, bitte.
Amtsf StRDipl Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!
Ich danke für die Präzisierung. Ich dachte, es ist
für die Zukunft gedacht, denn mir ist die Zukunft wichtiger als die
Vergangenheit, auch immer schon gewesen.
Zur konkreten Frage: Wir haben natürlich - Sie waren
im Kontrollausschuss dabei - im Rahmen der neuformierten MA 21B, die
flächenmäßig die alte MA 21B übernommen hat, die Überprüfung, ob die
formalen Anforderungen an den Widmungsakt korrekt nachvollzogen wurden,
begonnen. Das hat Herr SR Binder zugesagt. Sie können sich vorstellen, dass das
ein sehr hoher Aufwand an Zeit ist. Allerdings prüfen wir formal, ob fachlich
etwas anders gemacht hätte werden sollen. Das ist nicht die Frage in der
gesamten Diskussion, sondern es geht um die formal korrekte Erfüllung und ob
aus diesen Formalfehlern konstruiert werden kann, dass Unregelmäßigkeiten
vorgekommen sind. Das muss die Frage sein. Die formale Prüfung, aber nicht die
Prüfung, ob dort aus stadtstrukturellen Gründen vielleicht die Bauklasse III
nicht höhenbeschränkt wird, hätte sein sollen. Es findet also eine formale
Prüfung statt.
Es hat der Herr Baudirektor Prüfungen ebenfalls
stichprobenartig vornehmen lassen. Auch bei diesen Prüfungen sind die
Ergebnisse weitgehend positiv, nämlich dass es zu keinen großen Problemlagen gekommen
ist, die wir nicht schon kannten. Datumsfehler und ähnliche Sachen sind ja
schon bekannt. Daher ist das für mich nichts Neues, sondern etwas vom Kontrollamt
schon Festgestelltes.
Das Zweite
ist, dass das Kontrollamt natürlich all das, was in der Diskussion von den
politischen Parteien an Themenstellungen und an konkreten Fällen eingebracht
wird, prüft, sich aus den Abteilungen die Akten kommen lässt und in der Regel
in einer Schnellprüfung feststellt, ob tatsächlich Verfehlungen waren, die
genauer untersucht werden sollen oder ob nach der Sichtung eigentlich
festzustellen ist, dass das korrekt abgelaufen ist.
Ich kann Ihnen versichern, dass mit Ausnahme von zwei
von Privatpersonen eingebrachten Anregungen vom Kontrollamt alle anderen Akten
sofort wieder retourniert werden konnten.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr GR Dr Madejski, bitte.
GR Dr Herbert Madejski
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Ich
habe jetzt vernommen, dass hier eine andere Vorgangsweise bei den Gründrucken
vorgenommen wird. Daher werde ich meine ursprüngliche Frage, die ich stellen
wollte, warum die Bezirksvorsteher zwei Monate vor den Ausschussmitgliedern die
Gründrucke bekommen, nicht stellen. Das wird sich in Zukunft wahrscheinlich
anders ergeben. Ich verstehe es trotzdem nicht, aber ich frage Sie das nicht.
Ich möchte nur andeuten, dass es so war.
Ich habe
jetzt aus Ihrer Wortmeldung entnommen, dass selbstverständlich mit
Grundeigentümern bei Vorflächenwidmungen - seien es Genossenschaften oder
andere - Gespräche geführt werden, um nicht in den luftleeren Raum zu planen.
Ich
frage Sie daher: Mit wem reden Sie, wenn das Grundeigentum der Stadt Wien
gehört und Sie umwidmen?
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