Gemeinderat,
13. Sitzung vom 20.03.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 28 von 36
Grund des Falles Aßmayergasse überhaupt die Untersuchungskommission
aufzuziehen.
Sogar das Kontrollamt hat ja diesen Akt genommen, um
überhaupt einmal generell das Ablaufsystem der MA 21B festzuhalten, und es
hat seine Kritik auf Grund dieses Aktes geübt. Wir werden das untersuchen, wir
werden speziell die Aßmayergasse sehr genau untersuchen.
Selbstverständlich gibt es Änderungen zwischen
Gründruck und Rotdruck. Das soll ja so sein, aber man muss einen realistischen
Gründruck hinlegen, meine Damen und Herren.
Jetzt komme ich schon zum nächsten Punkt, Herr StR
Schicker, wir kommen zur Praterstraße 20. "Realistisch", das ist
entscheidend, dann kann ich noch immer ändern. Wenn aber im Vorhinein etwas
unrealistisch ist und dann sage ich, na gut, ich habe geändert, denn es gehört
halt so, dann ist das meiner Ansicht nach der vollkommen falsche Weg, und ich
werde Ihnen beweisen, Herr StR Schicker, auch wenn Sie und der Herr Vorsteher
Kubik es nicht zur Kenntnis nehmen wollen, wie es in der Praterstraße 20
wirklich gelaufen ist. Aber Sie wissen es ja in Wirklichkeit ohnehin.
Der Gründruck ist im Dezember 2000 ... (Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Da bin
ich mir sicher!) Sie wissen es ohnehin, Herr StR Schicker. (Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Da bin
ich schon sicher, dass da nichts ist!) Sie sind bei allem sicher, dass
nichts ist. Es ist ja im Grunde alles vor Ihrer Zeit, das hat ja Herr Kollege
Chorherr gesagt. Sie müssen da jetzt etwas verteidigen, darum verstehe ich ja
Ihre Aufgeregtheit und Ihre Statements, die Sie jetzt abgeben, gar nicht. Sie
könnten wahrscheinlich dieser Situation vollkommen gelassen entgegensehen. Es
betrifft ja rote Stadträte vor dem StR Görg und vielleicht den StR Görg und
seine Regentschaft.
Der Gründruck betreffend Praterstraße 20 ist im
Dezember 2000 in den Bezirk gekommen. Der Fachbeirat - und das ist die erste
Falschinformation, die es auch heute wieder gegeben hat und die Herr BV Kubik,
auch Ihr Parteifreund, immer wieder verbreitet - hat dieses ganze Projekt
Praterstraße 20 als Bauklasse V genehmigt. Das stimmt nicht. Der
Fachbeirat hat am 17. Dezember 2000 das Projekt komplett als Flächenwidmung
zustimmend zur Kenntnis genommen, allerdings mit Bauklasse IV. Er hat nie
- das hat der Vorsitzende des Fachbeirats, Architekt Hollein, auch bei der
Vorstellung dieses Projekts vor einigen Tage gesagt - das Projekt V gesehen
und hätte es auch in dieser Form eigentlich nie genehmigt.
Dann war die öffentliche Auflage. Der Bauausschuss im
Bezirk hat dann das Plandokument einstimmig - also mit 100 Prozent, was
jetzt wichtig ist - beschlossen, und zwar mit der Bauklasse IV. Und der
Gemeinderat ... (Zwischenruf des amtsf
StR Dipl Ing Rudolf Schicker.) Da können Sie uns jetzt natürlich allen
vorwerfen, wir haben uns die Pläne nicht angeschaut, wir sind zu dumm, zu blöd,
was auch immer, aber aus dem Akt ist nie hervorgegangen - weder im Ausschuss
noch auch im Gemeinderat -, dass hier eine wesentliche Änderung vorgenommen
wurde, Herr Stadtrat.
Ich sage Ihnen jetzt den Schmäh, der dabei passiert
ist, und das ist wirklich unglaublich: In Wirklichkeit hat nämlich der
Planverfasser und der Grundeigentümer von Bauklasse III auf
Bauklasse V nicht widmen können, aber die ursprüngliche Rechtslage war Bauklasse II.
Damit Sie da umhinkommen und keine wesentliche Änderung machen müssen, haben
Sie die Bauklasse IV dazwischengeschaltet, der Bezirk hat
Bauklasse IV beschlossen, der Fachbeirat hat die Zustimmung zur Bauklasse IV
beschlossen. Das ist im Akt drinnen gelegen.
Und Sie können mir eines glauben: Ihre Gemeinderäte schauen
genauso wie alle anderen Gemeinderäte zuerst die Stellungnahme der Bezirke an,
und wenn dort steht, 100 Prozent Zustimmung zum vorliegenden Plan, dann
kommt doch kein Mensch auf die Idee, den riesigen Plan vorne noch einmal
aufzumachen und nachzuschauen, ob das identisch ist. Da können Sie ruhig lachen.
Das ist unmöglich! Das ist an sich sogar eine Sauerei den Gemeinderäten
gegenüber, wenn man nicht hineinschreibt, dass es hier eine wesentliche
Änderung gegeben hat. (Beifall bei der
FPÖ.)
Und das war schon zu Ihrer Zeit, Herr Stadtrat, wenn
auch erst ganz am Anfang nach der Wahl. Es war die erste Sitzung, auch das gebe
ich zu. Das ist unglaublich, wenn man in einen Akt etwas hineingibt, wo die
Schriftstücke keinen Zusammenhang haben. Und genau das war es.
Daher bin ich nicht Ihrer Meinung, wenn Sie heute
gesagt haben, das Kontrollamt hat eh schon eine Einschau gehalten, denn das ist
nicht genug. Wir werden schauen, dass wir diese Transaktion ebenfalls überprüfen,
und Sie können sicher sein, wir werden nicht lockerlassen. Ob Sie es dann
zulassen oder nicht, liegt an der Mehrheitsfraktion. Wenn nicht, dann haben Sie
wahrscheinlich etwas zu verbergen, wenn ja, dann freuen wir uns und werden die
Sache aufklären. Vielleicht haben wir auch Unrecht. Okay. Wir glauben, dass wir
in dieser Sache sehr, sehr Recht haben.
Meine Damen und Herren! Es gibt auch einen weiteren
Fall, was Herrn Vokaun betrifft, und der ist wirklich sehr interessant. Es
musste ja eigentlich schon Ende Dezember bekannt gewesen sein, Herr Stadtrat,
was in den Kontrollamtsbericht hineinkommen wird. Und da gibt es einen Fall im
13. Bezirk, der sehr interessant ist. Der 13. Bezirk ist ja auch so
eine schöne Geschichte. Herr Kenesei hat auch schon eine Geschichte aus dem
13. Bezirk gebracht, wo er involviert ist. Diese ist vielleicht nicht so
auffallend, aber die zeigt Ihr System. Da geht es nicht um viel Geld, sondern
da geht es ums System. (Zwischenruf des
GR Günter Kenesei.) Nicht bei Ihnen, Herr Kollege, beim Vokaun. Übrigens
hat Herr Görg heute Kollege Vokaun zu Ihnen gesagt. Das dürfte ein Freud'scher
Versprecher gewesen sein. (Heiterkeit bei
der FPÖ.)
Es geht um die Feldkellergasse 52-56. Also, es ist interessant
in diesem Fall: Wie mache ich aus einem Haus zwei Häuser? Wie überschreite ich
die Baufluchtlinie um
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