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Gemeinderat, 14. Sitzung vom 22.03.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 4 von 81

 

zwar im Einvernehmen mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Stadtwerke Holding -, ob eine derartige Begutachtung möglich ist. Es handelt sich hierbei ja um Betriebsinterna. Sie werden verstehen, dass unter dem Gesichtspunkt der Liberalisierung, die sich im Zuge der Entwicklung der Europäischen Union ergibt, auch die Frage von Bedeutung ist, ob betriebswirtschaftliche Interna preisgegeben werden können. Das Urteil aller Beteiligten geht dahin, dass es sich um einen betriebsinternen Vorgang handelt, der nicht öffentlich dargestellt werden soll. (GR Dipl Ing Martin Margulies: Das heißt, wir bekommen es nicht!)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. - Dritte Zusatzfrage: Herr GR Mag Gerstl, bitte.

 

GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vizebürgermeister!

 

Ich möchte wieder zurückkommen auf die Umstellung der Automaten und auf die Grundfrage, die gestellt worden ist. Wir haben in ganz Österreich die Umstellung auf den Euro sehr gut vollzogen. Viele Supermarktketten haben bereits im Dezember ihre Einkaufswägen auf Euro umgestellt gehabt.

 

Da stellt sich für mich die Frage: Seit wann war es den Wiener Linien beziehungsweise den dortigen Verantwortlichen bekannt, dass auf den Euro umgestellt wird, da es im Zuge der Euro-Umstellung bei den Wiener Linien, im Unterschied zu den Geschäftsketten, zu so großen Schwierigkeiten gekommen ist?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

VBgm Dr Sepp Rieder: Herr Gemeinderat!

 

Wie jeder Vergleich, so hinkt auch Ihr Vergleich mit den Einkaufswägen des Einkaufszentrums. Mir ist bekannt, dass bei manchen Einkaufswägen noch immer die Fünfschillingmünze eingeworfen werden kann und sich dann trotzdem sozusagen die Kette löst. Daher denke ich, dass doch ein qualitativer Unterschied besteht.

 

In der Tat sind die Umstellungen mit den beteiligten Firmen bei allen Verkehrsunternehmungen rechtzeitig angelaufen. Es haben sich bei allen Verkehrsunternehmen - ich erinnere nur an die auch in der Öffentlichkeit dargestellten Probleme der ÖBB - Schwierigkeiten ergeben. Es hat auch bei den Wiener Linien Störungen gegeben, das ist vom Unternehmen nicht bestritten worden. Es besteht auch kein Grund, das zu bestreiten. Die Störungen sind behoben, es ist ein Störungsdienst eingerichtet worden. Ich glaube, dass die Euro-Umstellung wie bei anderen Verkehrsunternehmen oder vergleichbaren Einrichtungen in Österreich sowie auch im internationalen Vergleich sehr gut gelöst worden ist.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Letzte Zusatzfrage: Herr GR Dr GÜNTHER.

 

GR Dr Helmut GÜNTHER (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Finanzstadtrat!

 

Noch einmal zu den Automaten. Die höchste Erhöhung hat es beim Kauf des Einzelfahrscheins in der Straßenbahn selbst, im Automaten gegeben. Hier stellt sich folgende Frage. Es handelt sich jetzt um eine Erhöhung von insgesamt 25 Prozent, von 1,50 EUR auf 2 EUR. Wenn man zum Vergleich den Unterschied in der alten Regelung hernimmt, als der Vorverkaufsschein 19 S und der Fahrschein in der Straßenbahn 22 S kostete, sodass der Unterschied 3 S betrug, und es jetzt einen Unterschied von insgesamt 6,90 S gibt, so bedeutet das in der Relation eine Erhöhung um 130 Prozent in diesem Bereich.

 

Jetzt die Frage dazu: Hat sich das ergeben, weil die Automaten die Wechselgeldproblematik nicht schaffen, wenn man die Euro-Beträge in Cent hineinwirft, oder ergibt es sich daraus, dass die Überlegungen im Bereich der Wiener Linien dahin gehen, dass die Verkaufsstände an den verschiedenen größeren Umsteigerelationen aufrechterhalten werden und dort personalintensive Tätigkeit, nämlich der Verkauf von Einzelfahrscheinen, stattfindet und man personalschonend vorgehen möchte?

 

Das ist die Frage: einerseits ein Automatenproblem, andererseits eine Umstrukturierung im Bereich der Verkaufsmöglichkeiten von Vorverkaufsscheinen bei den verschiedenen Verkaufsstellen?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

VBgm Dr Sepp Rieder: Die Vorgabe der Tariferhöhung beim Einzelfahrschein, der im Vorverkauf erworben wird, ergibt sich durch die im Frühjahr 2001 von den ÖBB vollzogene Tariferhöhung in der VOR-Zone 2. Es hat allgemein die Forderung gegeben, bei einer Tarifanpassung den Einzelfahrschein an diese Tariferhöhung anzupassen, sodass es in Zukunft keine unterschiedlichen Tarife im Verkehrsverbund Ostregion mehr gibt. Insofern ist dies also eine Vorgabe gewesen.

 

Das Zweite ist eine Lenkungsmaßnahme des Unternehmens, die ich billige. Jeder, der selbst in öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, sieht, welche Probleme hier oft entstehen und dass auch der Fahrer in den Finanzierungsvorgang einbezogen wird. Daher halte ich es für richtig, dass das Unternehmen eine Lenkungsmaßnahme setzt, die dahin geht, den Erwerb von Fahrscheinen in Trafiken oder anderen Verschleißstellen zu fördern.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. - Somit ist die 1. Anfrage beantwortet.

 

Bevor ich zur 2. Anfrage komme, darf ich ein sehr menschliches Ersuchen an Sie richten. Würden Sie vielleicht den zwischenmenschlichen Kommunikations-Lärmpegel etwas absenken? Man versteht hier nämlich das, was von Ihnen gesprochen wird, besser als die Anfragen.

 

Die 2. Anfrage (FSP/01319/2002/0005-KSP/GM) wurde von Frau GRin Nurten Yilmaz an die amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Gesundheits- und Spitalswesen gerichtet: Welche Auswirkungen erwarten Sie durch den Integrationsvertrag auf die Personalsituation in den Wiener Spitälern und Pflegeheimen?

 

Ich bitte um Beantwortung.

 

Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Geschätzte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

Auf Ihre Frage, welche Auswirkungen durch den Integrationsvertrag auf die Personalsituation in den Wiener Spitälern und Pflegeheimen beziehungsweise Geriatrie-

 

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