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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 29.05.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 77 von 90

 

dem, was es bisher schon gegeben hat, dazukommen.

 

Wobei ich jetzt noch Folgendes sagen möchte: Auch Sie haben den Vorfall in Kaprun hier in einen Zusammenhang gebracht. Ich habe gesehen, dass das bedauerlicherweise auch einmal in einer Tageszeitung passiert ist. Ich möchte nur in Erinnerung rufen eine Einschätzung des technischen Geschäftsführers von Arsenal Research, Anton Blimon, von dem es in einem "profil"-Artikel zu Kaprun heißt: "Wenn Anton Blimon, technischer Geschäftsführer von Arsenal Research, über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen am Kitzsteinhorn grübelt, fällt ihm spontan ein Gegenbeispiel ein: 'Schauen Sie sich die Wiener U-Bahn an, da wurde wirklich viel gemacht.'" Zitat aus dem "profil". Das ist nicht von mir, nicht von irgendeinem Mitarbeiter der Wiener Linien, sondern es stammt von einem Mitarbeiter von Arsenal Research, dessen Geschäftsführer Ihnen vielleicht nicht ganz ferne ist. Der Herr Krünes ist ja dort tätig.

 

Ich denke, dass ich Ihnen zu den weiteren Fragen 2 bis 4 Folgendes sagen kann - das ist das Thema mit dem Rauchen -: Die Wiener Linien haben kurz vor Weihnachten 2001 die vom Bürgermeister angekündigte Kampagne, breit angelegte Aufklärungskampagne gestartet. Bei dieser Nichtraucher-Kampagne in den U-Bahn-Stationen waren zwei Wochen lang mehrere Teams als Raucherkontrollore unterwegs, und zwar motivierend und nicht strafend. Man kann das, glaube ich, durchaus auch in dem medialen Echo sehen, dass das sehr stark gewirkt hat. Die Geschäftsführung der Wiener Linien bestätigt mir auf Grund der Evaluierung, dass das tatsächlich zu einer Verbesserung der Situation geführt hat. Ich bin nicht geradezu der prognostizierte U-Bahn-Benützer, aber wenn ich die U-Bahn benütze, habe ich auch den Eindruck, dass es besser geworden ist. Und ich füge hinzu: Es ist kein Zufall, dass wir jetzt rigider gegen uneinsichtige Raucher vorgehen und dass die angehobenen Gebühren in diesem Bereich, die meiner Erinnerung nach auch zum Teil Kritik gefunden haben von der Opposition, schon auch ein Signal sein sollen, dass wir hier mehr machen.

 

Andererseits, weil das auch da drinnen vorkommt: Bei der Frage der Deckengestaltung geht die Geschäftsführung davon aus, dass eine generelle, durchgehende Sanierung nicht notwendig ist, aber natürlich schließt das nicht aus, dass punktuell die Maßnahmen getroffen werden, die notwendig sind.

 

Zu 5.: Auf Grund des Finanzierungsvertrags und der geplanten Tarifanpassung werden die Wiener Linien weiter in der Lage sein, den hohen Sicherheitsstandard aufrechtzuerhalten.

 

Zu 7: Der größte Schadensfall - aber das, glaube ich, haben Sie hier selbst demonstriert - entstand bei einem Brand im Jahr 1991, bei dem ein U-Bahn-Wagen zum Teil zerstört wurde. Auch damals war es problemlos möglich, den Zug in Ruhe zu räumen und in die Abstellanlage Karlsplatz zu führen.

 

Ich komme sozusagen zu meinem Resümee, das jetzt ein bisschen politischer wird. Ich glaube, dass es keine Übertreibung ist, wenn man sagt, dass die Wiener U-Bahn zu den sichersten Verkehrsmitteln der Welt zählt und dass - das muss ich jetzt auch an die Adresse der Oppositionsparteien richten - auf Grund des Finanzierungsvertrags, der hier nicht von allen Fraktionen die Zustimmung gefunden hat, und auf Grund der Tariferhöhung, die hier auch nicht das Wohlwollen der Opposition gefunden hat, die Wiener Linien tatsächlich weiter in der Lage sein werden, den hohen Sicherheitsstandard zu halten und weiterhin zu entwickeln, wo es notwendig ist.

 

Und es ist eigentlich, Herr Madejski, für die Freiheitliche Partei schon auch bemerkenswert, dass Ihr Klubobmann Kabas in seiner Aussendung diese Tariferhöhung reklamiert hat für die Sicherheitsfrage und gleichzeitig diese Tariferhöhung aber von der Freiheitlichen Partei abgelehnt worden ist. Genau genommen müssten Sie sich die Frage stellen, ob Sie mit dieser Ablehnung der Tariferhöhung bewusst in Kauf genommen haben, dass dadurch die entsprechenden Mittel für die ausreichende Ausstattung nicht mit Sicherheit gegeben sind, oder umgekehrt gesagt, ob Sie durch die Verweigerung der Tariferhöhung ein geringeres Maß an Sicherheit im U-Bahn-Verkehr in Kauf genommen haben. Also ich lasse das einmal so im Raum stehen. Aber eigentlich ist diese Frage berechtigt.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! In der Anfrage befindet sich eine Formulierung, die darauf hinausläuft: Madejski und GÜNTHER sprechen von der anhaltenden Verunsicherung der Fahrgäste. Ich sage das ganz offen, bitte nehmen Sie mir das nicht übel: Ich halte das für baren Unsinn. Es gibt einfach mehr Fahrgäste in der Wiener U-Bahn. Die Zahl ist 1998, 1999, 2000, 2001 ständig gestiegen, von 704 175 2000 auf 729 400. Wenn es so schlimm wäre, wie Sie das hier darstellen wollen, müssten ja die Fahrgästezahlen rasant hinuntergehen. Keine Rede davon, die Zahlen nehmen zu.

 

Und im Gegensatz zu dem, was Sie hier behaupten, meine Damen und Herren der Freiheitlichen Partei, ist das Sicherheitsgefühl sowohl der Fahrgäste als auch der Wiener Bevölkerung gegenüber der Wiener U-Bahn ungebrochen, ungebrochen gut, ungebrochen und gut, und zwar sowohl jener, die nur die Wiener Verhältnisse kennen, als auch derjenigen, müsste man sagen, die internationale Vergleiche haben, die sehen natürlich, dass es anderswo viel unsicherer ist, und haben daher eine viel bessere Haltung dazu. Aber für beide Gruppen gibt es Analysen. Es gibt ein Benchmarking für die öffentlichen Verkehrsdienste in Europa, da nehmen die Verkehrsunternehmungen von acht europäischen Staaten teil. Also da sind dabei München, Turin, Barcelona, Stockholm, Kopenhagen, Oslo, Helsinki und Wien. Da wird sozusagen bewertet, durch sozialempirische Forschungsinstitute, wie in den einzelnen Ländern die Bevölkerung und die Fahrgäste ihre eigenen Unternehmungen einschätzen. Und in diesem Benchmarking-Verfahren hat sich herausgestellt, dass die Wiener Linien in allen Bereichen, also Zufriedenheit, Information und und und, sehr gut abschneiden. Sie sind die Besten bei der Einschätzung des Sicherheitsgefühls.

 

Also das ist etwas, von dem ich glaube, was einem

 

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