Gemeinderat,
17. Sitzung vom 24.06.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 72 von 145
Doch was sagt nun die Meinung des
Volkes? Wie sieht man das? (Weitere Heiterkeit
bei den GRÜNEN.) Wie wird das nun gesehen?
Ihr Klubobmann Oxonitsch hat heute
von einer Verkehrsoffensive gesprochen. Wir brauchen eine Verkehrsinfrastrukturoffensive.
Ja, Herr Stadtrat, wir brauchen eine Verkehrsinfrastrukturoffensive. Machen wir
einen Verkehrsmasterplan! Einen Verkehrsmasterplan für jetzt, für 2003, für
2004, für 2005? - Nein, wir haben uns vorgenommen für 2003. Wir machen ihn
jetzt 2003. Wir machen einen Verkehrsmasterplan, wo wir alle Bezirke miteinbeziehen,
wo wir Tandems machen und manchmal werden's Tridems, drei und vier, vielleicht
werden's Quartordems, und sie sollen alle noch im Juni dieses Jahres fertig
werden. Doch wir haben erst ein Tridem gefunden. Es sollte ein Tandem sein,
doch es wurde ein Tridem. Drei Bezirke haben sich gefunden. Sie sprachen miteinander
über die Verkehrsentwicklung.
Das ist der erste Ansatz für den
Verkehrsmasterplan. Ein Investitionsplan für die Zukunft: Wie sieht dieser aus:
Wie war das nun in der Vergangenheit? - StR Görg verlangte, den Bahnhof Wien Nahverkehrsteil
bis 2006 zu vollenden. Im Oktober des vergangenen Jahres gab es eine Vorlage
vom zuständigen Stadtrat und er verlangte diesen bis 2011. Fünf Jahre länger
bauen. Doch man wird auch intelligenter, man ändert seine Vorlage, und im
Jänner 2002 haben wir dann glorreich eine Änderung bekommen. Wann wird Bahnhof
Wien Nahverkehrsteil nun fertig? - 2011! Wieder 2011, doch nicht anders.
Also versuchen wir es mit einem
anderen Teil: Bahnhof Wien Fernverkehrsteil. Vielleicht könnte das schneller
gehen. Dr Görg: 2010. Oktober 2001 StR Schicker: Zwischen 2007 und 2020
versuchen wir, fertig zu werden. Na ja, wir können nochmals gescheiter werden.
Wir machen im Jänner 2002 einen Abänderungsantrag. Was steht hier? - Zwischen
2007 und 2020. Na ja, schlechtes Beispiel, versuchen wir's noch einmal.
Nordostumfahrung, Dr Görg: Zwischen
2008 und 2010. Oktober 2001: Nordostumfahrung - man höre - nach 2021! (Heiterkeit bei der ÖVP.) Man setzt neue
Prioritäten: Abänderungsantrag Jänner 2002: Nach 2021. Tut mir Leid, auch hier
keine Änderung.
Also letzter Versuch. Jetzt
schaffen wir es, 100-prozentig, jetzt schaffen wir es! S 80, Dr Görg:
2006. Oktober 2001 Dr Schicker, Entschuldigung Dipl Ing Schicker: 2020. Und im
Jänner 2002: Ja, wir haben eine Verbesserung von 2020 auf 2011. Es sind nunmehr
fünf Jahre später als zuvor.
Das sind nun die Änderungen, die
sich wahrscheinlich Klubobmann Oxonitsch in seiner vorigen Rede von uns
gewünscht hat, diese Verkehrsinfrastrukturoffensive, die so notwendig ist, die
wir so wünschen, die wir so brauchen, damit es für unser Land wirklich besser
wird. (Beifall bei der ÖVP.)
Daher haben wir heute auch eine Zeitung, eine Gratistageszeitung
(Der Redner zeigt eine U-Bahn-Zeitung.),
alle U-Bahn-Fahrer sehen es ganz genau, mit den Freunden der Sozialdemokratie
aus der SP-Alleinregierung: "Die Arbeiterkammer kämpft für mehr
Öffis". Jawohl, wir unterschreiben das. Das zeigt, dass wir es noch nicht
erreicht haben, dass wir noch nicht genug für die Öffis getan haben, dass wir
auch die S 80 nicht erhalten haben, dass wir sie noch immer nicht bekommen
und dass wir die U-Bahnen nicht an den Stadtrand bauen, wie wir sie gewollt
haben. Daher kämpft nun die Arbeiterkammer gemeinsam mit uns für mehr Öffis in
dieser Stadt! Herzlichen Dank! (Beifall
bei der ÖVP.)
Dann gibt es noch eine Bezirksorganisation in der
SPÖ, die wollen wir auch gerne unterstützen. Leider ist der Vertreter jetzt
gerade rausgegangen. Die SPÖ-Floridsdorf kämpft für eine U-Bahn-Verlängerung nunmehr
gemeinsam mit der SPÖ-Niederösterreich, so wie Sie das in den letzten Tagen
vielleicht den Zeitungen entnommen haben. Sie wollen nun gemeinsam - für wen,
gegen wen, das lasse ich einmal dahingestellt - eine U-Bahn-Verlängerung an den
Stadtrand in Floridsdorf zusammenbringen. Jawohl, wir unterstützen sie, die
Wiener brauchen diese Verlängerung. Ja, Herr Stadtrat, auch hier hat Ihre
SP-Organisation von uns die Unterstützung, die Niederösterreicher und die
Floridsdorfer! (Beifall bei der
ÖVP.)
Zur vierten Ausbaustufe der U-Bahn: Im vergangenen
Sommer haben Sie, sehr geehrter Herr Stadtrat, noch gesagt, das ist alles noch
nicht so weit, wir brauchen noch keine vierte Ausbaustufe. Im Dezember haben
Sie sich korrigiert und haben dann vorgeschlagen, die U 1 in den Süden zu
verlängern. Ja, das ist eine gute Idee. Das würde mich auch sehr interessieren.
Wenn Sie in Ihrer Antwort vielleicht darauf eingehen könnten, denn das passt zu
dem, was Kollege Chorherr zuvor gesagt hat: Ich glaube, es steckt bei dieser
Verlängerung der U 1 in den Süden etwas mehr dahinter. Da geht es nicht
nur darum, eine verstärkte Anbindung der Menschen zusammenzubringen, die dort
wohnen und die man rascher hereinbringen kann, sondern da geht es vielleicht
auch konkret darum, dass man eine Nähe zur B 301 hat. Da geht es
vielleicht auch konkret darum, dass man dort Gründe hat, die man vielleicht
selbst bewirtschaften kann? Da geht es vielleicht auch darum, dass man dann
dort ein großes Supermarktcenter aufstellt, das von der Gemeinde Wien betrieben
wird, um endlich einmal eine tolle Konkurrenz zur SCS Mödling zu machen! Oder
steckt da etwas anderes dahinter, denn warum machen wir das nur in den Süden?
Warum machen wir das nicht in den Westen, in den Osten? Warum tun wir das dann
nicht? Warum machen wir das auch nicht in den Norden?
Warum sonst werden die Mischsysteme so abgelehnt, die
in ganz Europa und auf der ganzen Welt praktiziert werden? - Eine echte
Geheimniskrämerei passiert hier!
Da gibt es Arbeitskreise, von denen der Finanzstadtrat hier
erklärt, dass es sie nicht gibt. Auch etwas Interessantes. Arbeitskreise, die
sich damit beschäftigen, wie man die U-Bahn mit der Badner Bahn verknüpft. (GR Mag Christoph Chorherr: U 6!) Danke
für das Stichwort, Kollege Chorherr, U 6. Vielleicht ist es nun schon
einmal
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