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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 24.06.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 142 von 145

 

auch mit Apothekenprodukten, nicht unerfolgreich, sage ich gleich dazu. Ich gratuliere Ihnen auch dazu. Aber zeigen Sie mir bitte einen Großbetrieb in Europa mit 31 000 Mitarbeitern, der sich innerhalb von sechs Monaten diese Mitarbeiterbefragung traut und sie umsetzt. Wenn Sie mir diesen Großbetrieb zeigen, dann gratuliere ich Ihnen recht herzlich. Ich bin auch gerne bereit, dann Ihre Produkte zu kaufen. Weil es diesen Großbetrieb ganz einfach nicht gibt! Nicht einmal die Firma IBM hat diese weltweiten Umfragen bei 31 000 Mitarbeitern in der Art und Weise. Ich kenne ein bisschen das IBM-Qualitätsmanagement, kenne dort auch Mitarbeiter. Es ist nicht mein Thema. Nur, zeigen Sie mir einen Großbetrieb, wo 31 000 Mitarbeiter eingeladen worden sind, erstmalig eingeladen worden sind. Es gab vor einigen Jahren so etwas Ähnliches, aber nicht in der Tiefe, wo wir so etwas gemacht haben.

 

Ich darf Sie weiters aufklären, dass der Gesamtdurchschnitt positiv war.

 

Ich darf Sie auch aufklären, dass sich natürlich viele der hier aufgezeigten Probleme nicht in der Schreibtischlade oder in der Schublade verlieren, sondern unser tägliches Arbeitsprogramm sind. So ist zum Beispiel eines unserer täglichen Arbeitsprogramme die von der Frau Stadträtin initiierte Imagekampagne, die unter anderem dazu geführt hat, dass sich 800 Kinds spontan gemeldet haben. 800 Kids haben sich spontan gemeldet. (GR Günther Barnet: Kids?) Jugendliche. Herr Floridsdorfer Gemeinderatskollege, Jugendliche haben sich gemeldet. Und diese Jugendlichen, die sich gemeldet haben, sind ein Beweis dafür, dass diese Imagekampagne greift.

 

Ich darf nur eines hier anführen: Wir sind das einzige Bundesland, das eine solche Imagekampagne gemacht hat. (StRin Karin Landauer: Die hätten wir schon vor zehn Jahren machen sollen!) Liebe Frau StRin Landauer! Wenn du mir da jetzt erzählst, vor zehn Jahren hätten wir sie machen sollen, dann erzähl das bitte deinen in den Bundesländern verankerten Gesundheitspolitikern, die nur dafür sorgen, dass in den Bundesländern die Krankenpflegeschulen zugesperrt werden und Wien hier die Ausbildung für alle Bundesländer schön langsam übernehmen muss. Sei doch nicht so demagogisch und verlogen! Wien ist hier besser! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Eine weitere Antwort dieser gesamten Aktion ist zum Beispiel der massive Ausbau des zweiten Bildungswegs. Und es ist keine Frage, die Frau Pflegedirektorin hat Ihnen eines dieser Probleme gesagt, das ist ja gar nicht das Problem. Wir haben diese Probleme. Wir sind aber auch hier eines der ganz wenigen Bundesländer, wo dieser zweite Bildungsweg in der Arbeitszeit erledigt werden kann. Dies bedeutet, dass natürlich die Kraft fehlt, nachbesetzt werden muss, und hier bei der Nachbesetzung gibt es - das ist überhaupt kein Geheimnis - Probleme. Aber es gibt genauso gut einen sehr ausgebauten zweiten Bildungsweg. Und auch hier darf ich Ihnen als Antwort sagen: So schlecht dürften wir nicht unterwegs sein, weil sich doch einige Bundesländer nicht nur interessieren für diese Einrichtung, sondern sich auch Plätze einkaufen, um in Wien ihr Personal ausbilden zu lassen. Ich sage absichtlich "einkaufen". Gar keine Frage: Wir verkaufen hier Leistung. Und hier eine Leistung zu verkaufen, dürften wir nicht so schlecht sein. Und das sollte man, glaube ich, auch hier bitte anerkennen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Einer der größten Kritikpunkte bei dieser Fragebogenaktion, die ja nicht verheimlicht wurde, sondern, wie Sie ganz genau wissen, sehr offensiv gespielt wurde, bei der ersten Großpräsentation im AKH waren ja viele anwesend, war unter anderem auch gewesen die überbordende Dokumentation. Das ist gar keine Frage. Das war einer der Kritikpunkte.

 

Was haben wir als Antwort? - Hier gibt es eine Projektgruppe, hier gibt es eine interdisziplinär zusammengesetzte Projektgruppe, und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir hier etwas gemeinsam zustande bringen.

 

Und abschließend noch, weil hier so gesagt wurde: Na ja, nach Lainz ist nichts geschehen. Ich unterstelle nicht, dass Sie gesagt haben, Lainz droht uns wieder. Das unterstelle ich nicht.

 

Darf ich hier ganz offen eines sagen: 1 000 Dienstposten für Pflege, 600 Dienstposten für AbteilungshelferInnen, K-Schema mit 1 Milliarde Mehrkosten pro Jahr - ist das nichts? Ist das in Ihren Augen ein Neppich?

 

Weil wenn ich mir anschaue Ihre Bundesregierung: 15 000 Dienstposten in einem Jahr weg! Ratzeputz weg, auf Wiederschauen! Wir haben das Gegenmodell damals gestartet. Wir haben gesagt: 1 000 dazu! (GR Gerhard Pfeiffer: Die Verwaltungsreform wird durchgeführt!) Bei der Polizei nennt man das Verwaltungsreform, den Abbau der Sicherheitswachebeamten vor Ort. Das ist Verwaltungsreform. Na halleluja! Die Bürgernähe beim Fundamt ist Verwaltungsreform. Herr Pfeiffer, nein bitte, das wollen Sie mir jetzt als Verwaltungsreform verkaufen?

 

Es ist hier unter anderem auch die Frage der Entlohnung angesprochen worden. Ich stehe hier nicht an zu sagen: Natürlich kann man über Entlohnung permanent diskutieren und viele von uns werden sich subjektiv immer unterbezahlt fühlen. Das ist gar keine Frage. Das ist ein permanenter Prozess und permanent ist es unser tägliches Leben.

 

Aber Fakt ist eines: Das K-Schema, das wir 1990/91 geschaffen haben, dürfte auch nicht so schlecht gewesen sein, weil alle Bundesländer, alle neun Landtage beziehungsweise alle übrigen acht Landtage, haben sich diesem K-Schema angeschlossen. Wir waren die Ersten, die dies kreiert haben, die es erfunden haben. Und schön brav sind Wochen hintennach die anderen gefolgt. (Zwischenruf der StRin Karin Landauer.) Das hat mit Lainz allein nichts zu tun, sehr geehrte Frau StRin Landauer. Und so schlecht dürften wir nicht gewesen sein, weil Vorarlberg, Tirol und Salzburg haben kein Lainz gehabt, aber das K-Schema haben heute alle. Das heißt, demzufolge dürften wir nicht so schlecht gewesen sein.

 

Wobei ich weiß, dass das Entlohnungsschema immer ein permanenter Prozess ist. Sie als Unternehmer werden das auch wissen, weil Ihre Angestellten wollen auch

 

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