Gemeinderat,
19. Sitzung vom 26.09.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 70
Bevölkerung, weil nur 8 Prozent der Österreicher
Gusenbauer wählen. 8 Prozent - das sind die niedrigsten Werte aller
Spitzenpolitiker im Lande. Und ich verstehe schon, dass Prof Kopietz den
Spitzenkandidaten der SPÖ verstecken muss, denn wenn man den herzeigt, dann
weiß man, dass das keine Wahlgarantie bedeutet. (Beifall bei der FPÖ. - GR Christian Oxonitsch: Haben Sie überhaupt
einen Kandidaten gefunden? Haben Sie überhaupt einen?)
Mir ist schon klar, dass der Herr Professor heute mit
seiner Vorstellung hier versucht hat, den Zirkus Roncalli vom Rathausplatz ins
Rathaus hereinzuholen. Aber ich sage trotzdem: Man sollte sich die Fakten der
letzten Jahre anschauen. Die 30 Jahre, die Sie in der Regierung Zeit und
Möglichkeit gehabt hätten, etwas Gutes für das Land zu tun, haben ja genau das
Gegenteil bewiesen.
Sie haben das Land abgewirtschaftet. Sie haben
2,35 Billionen S Schulden in Österreich aufgebaut,
215 Millionen S täglich, 9 Millionen S stündlich. Über
30 Jahre haben Sie Schulden aufgebaut. (GR
Christian Oxonitsch: Warum sind es jetzt mehr geworden? Das verstehe ich immer
noch nicht!)
Sie sind verantwortlich, dass die Krankenkassen
abgewirtschaftet worden sind, nämlich mit 9 Milliarden S Defizit.
Sie sind verantwortlich, dass wir 330 000
Menschen haben in diesem Land und übernommen haben, die an der Armutsgrenze
leben. (GR Christian Oxonitsch: Warum
haben wir jetzt den größten Schuldenstand? Erklären Sie mir das!)
800 000 Menschen waren armutsgefährdet, als wir die Regierung übernommen
haben. (GR Heinz Hufnagl: Darum haben Sie
gleich die Unfallrenten auch noch besteuert!)
Sie sind verantwortlich für das Proporzsystem, durch
das 30 Jahre lang alles zwischen Rot und Schwarz aufgeteilt worden ist.
Und den Lucona-Skandal und den Noricum-Skandal möchte ich gar nicht erwähnen.
Wir haben in kürzester Zeit, in zweieinhalb Jahren (GR Paul Zimmermann: In kürzester Zeit die
meisten Arbeitslosen mit einer neuen Rekordarbeitslosigkeit!), mit unserer
Reformarbeit so viele Leistungen vollbracht, die Sie in 30 Jahren nicht
einmal im Ansatz geschafft haben. (Beifall
bei der FPÖ.)
Wir haben eine Budgetsanierung in Angriff genommen,
mit der wir das Budget 2000, 2001 und 2002 in Richtung Finanzausgleich gebracht
haben. (GR Christian Oxonitsch: Warum
sind jetzt um 8 Milliarden Schulden mehr?)
Wir haben eine Familienpolitik gemacht, wo erstmals
ein Kindergeld für alle Kinder gleichwertig auf zweieinhalb Jahre und teilweise
auch auf drei Jahre bezahlt wird. (Beifall
bei der FPÖ. - GR Godwin Schuster: Für alle?)
Wir haben die gemeinsame Obsorge für Kinder
durchgesetzt. Wir haben die Anzeigepflicht bei Kindesmisshandlung durchgesetzt.
Alles Bereiche, die Sie 30 Jahre lang überhaupt nicht betreut haben, weil
Ihnen die Familie überhaupt nicht am Herzen liegt.
Wir haben eine Entschädigung für die Opfer des
NS-Regimes durchgesetzt, wo Sie 30 Jahre lang geschlafen haben,
30 Jahre lang nichts getan haben, außer zuzusehen und zu vertrösten und es
auf die lange Bank zu schieben. (Beifall
bei der FPÖ.)
Wir haben eine Reform im Gesundheitswesen in Angriff
genommen. (GRin Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch:
Mit der Ambulanzgebühr!) Wir haben eine soziale Treffsicherheitspolitik
gemacht mit der Behindertenmilliarde, mit dem Pflegegeld ab der Geburt.
Wir haben eine Justizreform in Angriff genommen. Wir
haben das Suchtmittelgesetz mit einer Novelle geändert, um auch hier endlich
klare Maßnahmen zu setzen.
Ich könnte hier wochen- und stundenlang stehen und
all das aufzählen, was diese Reformregierung und wir Freiheitliche als
Reformmotor in nur zweieinhalb Jahren für die Österreicherinnen und Österreicher
durchgesetzt haben. (Beifall bei der
FPÖ.)
Und ich sage Ihnen eines: Sie glauben, dass man die
Freiheitliche Partei am falschen Fuß erwischt hat. In Wirklichkeit hat man die
SPÖ am falschen Fuß erwischt, weil sie den Spitzenkandidaten nicht mehr austauschen
konnte. (Beifall bei der FPÖ. - Ironische
Heiterkeit bei der SPÖ.)
Ich sage Ihnen klar und deutlich: Totgesagte leben
länger und Sie werden sich noch warm anziehen müssen, denn eines ist klar: Wir
Freiheitliche sind für dieses Land unverzichtbar. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ und bei den GRÜNEN.) Man braucht
uns in Österreich, denn ansonsten passiert genau das, dass die letzten
zweieinhalb Jahre auf allen Ebenen wieder rückgeführt werden.
Was würde denn Rot-Grün bringen? - Rot-Grün würde
unsere Staatsbürgerinteressen angreifen. Rot-Grün würde versuchen, für ein
Ausländerwahlrecht in Gesamtösterreich einzutreten. (Bravo-Rufe und Beifall bei den GRÜNEN.) Jawohl, das ist es. Das
ist das Signal, und die Arbeiter und Arbeiterinnen werden dieses Signal
verstehen. Die wollen das nicht. Die wollen, dass Österreich zuerst im
Vordergrund steht in einer Regierung und nicht andere Interessen. (GR Heinz Hufnagl: Die ausverkaufte
Staatsindustrie - das ist Ihr "Österreich zuerst"!)
Und ich sage Ihnen auch, wir werden und haben seit
dem Wochenende ja auch damit begonnen, aber ich möchte es heute auch klar und
deutlich noch einmal festhalten: Wir haben die größte Wählerrückholaktion in
der freiheitlichen Geschichte längst gestartet. (Lebhafte Heiterkeit und Zwischenrufe bei der SPÖ und bei den GRÜNEN.)
Und ich sage Ihnen: Der Herr Gusenbauer, der sein Containerdorf beim
Burgtheater bereits aufgebaut hat, um offensichtlich ganz als Proponent von
"Taxi Orange" aufzutreten ...
Vorsitzender GR Günther Reiter: (unterbrechend):
Herr Abgeordneter, ich bitte, zum Schluss zu kommen.
GR Heinz Christian Strache (fortsetzend): Ich komme zum Schluss. Gusenbauer, der offensichtlich als
Proponent von "Taxi Orange" auftritt, der wird sein
Containeroppositionsdorf nach dem 24. November erst recht beziehen können.
(Beifall bei der FPÖ.)
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