Gemeinderat,
20. Sitzung vom 25.10.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 106
Grünen Klubs, 4 des
ÖVP-Klubs, 1 Antrag der GRÜNEN und der ÖVP und keine vom Klub der Freiheitlichen
und der Sozialdemokraten. Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich
bekannt gegeben und die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Von den Bezirksvertretungen wurden
gemäß § 104 der Wiener Stadtverfassung vier Anträge an den Gemeinderat
gerichtet. Den Fraktionen wurden diese Anträge mit einer entsprechenden
Zuweisung auch schriftlich bekannt gegeben.
Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummern 1
und 2, 4 bis 6, 8 bis 13, 15, 18 bis 21, 28 und 29, 36 und 37, 43 und 45 bis 51
gelten gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben und bis
zu Beginn dieser Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen
Geschäftsstücken die Verhandlung verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26
der Wiener Stadtverfassung diese als angenommen und stelle auch fest, dass die
im Sinne des § 25 der Wiener Stadtverfassung erforderliche Anzahl von
Mitgliedern des Gemeinderats gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechenden
Beratungen die Postnummer 38 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand
erklärt und gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Postnummer 39,
40, 44, 41, 42, 3, 14, 16, 17, 22, 23, 24, 25, 7, 26, 27, 30, 31, 32, 33, 34
und 35. Die Postnummern werden daher in dieser Reihenfolge zur Verhandlung
gelangen.
Es gelangt jetzt die Postnummer 38 (02778/2002-GGU)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft den Bericht 2002 zum
"Klimaschutzprogramm der Stadt Wien" und die Frau Berichterstatterin
ist schon am Rednerpult.
Frau GRin Bayr wird die Verhandlung einleiten.
Berichterstatterin GRin Petra Bayr:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Der Bericht ist Ihnen allen zugegangen. Es ist dieser
Bericht (Die Rednerin zeigt den Bericht.), Sie werden ihn vielleicht
wieder erkennen.
Wir haben uns im Vorfeld der Diskussion im Umweltausschuss
des Gemeinderats darauf geeinigt, einen Satz in diesem Bericht zu streichen. Es
ist der Satz auf Seite 44, 1. Absatz, 2. Satz, wo es darum geht,
dass in einer rot-grünen Übereinkunft es Wille ist, den biologischen Anteil von
Lebensmitteln auf 50 Prozent zu heben. Wir haben uns darauf geeinigt, dass
wir diesen Satz aus dem Bericht herausnehmen, weil er nicht Teil des Berichts
ist. Aber ansonsten haben wir den Bericht nicht neu gedruckt, einfach auch um
Kosten zu sparen.
Ich würde Sie ersuchen, zur Kenntnis zu nehmen, dass,
wenn wir diesen Bericht heute beschließen, wir das ohne diesen Satz tun.
Zum Zweiten möchte ich sagen, dass ich mir denke,
dass der erste Zwischenbericht zum Klimaschutzprogramm in Wien die Bilanz einer
ganz hervorragenden Arbeit ist. Es ist ein ganz hervorragender Weg, den die
Stadt Wien beschritten hat, was die Vermeidung ozonschädlicher Emissionen
betrifft, und ich bitte Sie zuzustimmen.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort ist Herr Klubobmann Mag Chorherr gemeldet. Ich
erteile ihm das Wort und weise noch darauf hin: 40 Minuten Redezeit in der
ersten Runde beim Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand.
GR Mag Christoph Chorherr (Grüner
Klub im Rathaus): Ja, bei aller Wichtigkeit, der gerade uns der Klimaschutz
ist, werde ich mich bemühen, durchaus deutlich unter 40 Minuten zu
bleiben.
Ja, meine Damen und Herren, nach der Wichtigkeit der
Diskussion über das Lesen nun ein weiteres, man muss ja sagen, leider
vielleicht zu wenig umstrittenes Thema. Gerade weil alle sagen, ja, das ist wichtig
und das ist gescheit und man streitet zu wenig darüber, hat das in der
Öffentlichkeit nicht jene Bedeutung, die es eigentlich haben müsste.
Also vielleicht eines, weil wir natürlich sehr genau
die Diskussion in Deutschland verfolgt haben und auch einiges über die Erfolge
der letzten Rotgrün-Regierung publiziert wird: Ein sehr kluger Politikwissenschafter
hat gesagt: "Eines der Probleme des Gesetzes über erneuerbare Energie, das
Deutschland an die Spitze der erneuerbaren Energieträger gebracht hat, ist,
dass alle dafür waren."
Deswegen, weil alle dafür waren, ist überhaupt nirgendwo
darüber diskutiert und geredet worden und darum ist es auch im Bewusstsein der
Öffentlichkeit kaum vorhanden. Also, wenn jetzt ich auch, Gott sei Dank, sagen
muss, ich bedanke mich besonders bei der Leiterin der
Klimaschutzkoordinationsstelle für ihre hervorragende Arbeit, dann weiß ich
nicht, ob ich ihr damit etwas Gutes tue, denn wenn alle sie loben und niemand
darüber redet, dann wird ihr vielleicht nicht die Wichtigkeit gegeben. Da
müsste man öffentlich mehr darüber streiten. Bisher gibt sie keinen Anlass
dazu.
Ich bin froh, dass Wien dieses Klimaschutzprogramm
hat. Ich habe das Gefühl, dass bei dem großen Ziel, das dahinter steht, man
eigentlich jetzt erst draufkommt, was es bedeutet, Klimagase zu senken, und was
das für eine umfassende wirtschaftspolitische, energiepolitische,
magistratsinterne Aufgabe ist und welcher riesige Weg noch vor uns liegt.
Wenn wir uns die Weltsituation anschauen, dann
steigen die CO²-Emissionen international. Sie steigen auch in Österreich. Wir
werden sehen, wie jetzt die Wiener Situation im Detail aussieht, und wir haben
die ersten Schritte gemacht. Insofern möchte ich auf einiges hinweisen, das ein
bisschen in die Zukunft reicht, wo verstärkt etwas passieren müsste, etwas
passieren sollte.
Wo haben wir die größte Schwäche? - Die größte
Schwäche haben wir im Bereich des Verkehrs. Wir haben in dem Bereich beängstigende
Zunahmen der CO²-Emissionen und da muss ich noch einmal kurz auf die SUP Bezug
nehmen. Die von allen oder von vielen favorisierte außenführende
Nordost-Umfahrung hat die größten Zuwachsraten an CO². Das zeigt heute schon
die SUP. Schauen Sie sich die Details dazu an. Das mag einer der Gründe sein,
warum man jetzt von diesem Projekt auch abrückt.
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