Gemeinderat,
20. Sitzung vom 25.10.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 106
eingetragen hat, offensichtlich eine Wahlveranstaltung in
einem seiner Betriebe vorgehabt. Tatsache ist etwas, was symptomatisch ist und
was ich mit Freude registrieren kann: So heftig er in seinem Redebeitrag die
Kandidatur des Herrn Broukal oder des Herrn Dr Petritsch qualifiziert hat und
so heftig er klargelegt hat, für wie unfair und sinnlos er diese Kandidatur
hält, so deutlich sehen wir auch, wie richtig offensichtlich gerade diese
Kandidatur von zwei hervorragenden Menschen, die in eine neue Bundesregierung
hervorragende Qualifikationen einzubringen haben werden, seitens der Sozialdemokratie
für diese beiden hervorragenden Österreicher doch war! (GR Rudolf
Klucsarits: Kein Applaus!)
Meine Damen und Herren! Genauso sicher, wie Sie sich
sind, dass diese Kandidatur Ihnen offensichtlich Einbußen in der Wählergunst bringen
wird, bin ich mir darin, dass gerade diese beiden Männer in einer neuen
Bundesregierung vieles von dem werden gutmachen können, was Ihre Minister in
dieser Bundesregierung - die Gott sei Dank bald zu Ende gehen wird - für Österreich
verbrochen haben. Wie sehr doch die Bürgerinnen und Bürger an den Maßnahmen
gerade dieser Bundesregierung zu leiden haben! Ich bin sicher, dass die beiden
vieles, für das Sie verantwortlich sind, wieder gutmachen werden. (Beifall
bei der SPÖ.)
Meine Damen und Herren! Es wurde bereits gesagt, dass
in 5 Bereichen und 36 Maßnahmen-programmen wesentliche Parameter,
wesentliche Handlungsvorgaben für die Querschnittmaterie "Klimaschutz in
Wien" geleistet und festgelegt worden sind. Dieses Klimaschutzprogramm
legt Ziele und Programme bis zum Jahre 2010 fest, wobei bis zum Jahre 2010 -
ich darf es in Erinnerung rufen - beispielsweise minus 14 Prozent an CO2-Emissionen
gegenüber dem Wert von 1999 oder 26 Prozent an CO2-Emissionen
gegenüber dem prognostizierten Wert für 2010 zu erreichen sind.
Wir haben heute den ersten Bericht dieser Art vorliegen
und können feststellen, dass wir weit mehr als ein Fünftel der Leistungen, die
für diesen Zeitraum vorgesehen sind, erfüllt haben. Es ist klar erkennbar, dass
sich Wien bei dieser Querschnittmaterie auf gutem Kurs befindet, und es ist dem
Team der Klimaschutzkoordination in zweifacher Hinsicht zu danken: zum einen
dafür, dass es uns heute diese Dokumentation präsentiert hat, und zum Zweiten,
weil sie dort mit vielen Fachleuten in vielen Bereichen des Magistrats Mittler
sind, damit diese Querschnittmaterie über die Einteilung des Magistrats hinweg
in allen Bereichen behandelt wird.
Wenn ich mir ansehe, was allein die Aktivitäten im
Magistrat selbst - und die Stadt Wien geht mit gutem Beispiel voran - mit sich
gebracht haben, so stelle ich fest, dass Besonderes geschehen ist. Da beispielsweise
die Einführung des höheren Prozentsatzes von Bio-Lebensmitteln in vielen
Bereichen des Magistrats moniert wurde, muss festgehalten werden, dass wir mit
heutigem Tag schon 30 Prozent erreicht haben, in vielen Bereichen bereits
bei 85 Prozent zu liegen kommen und beispielsweise bei der Warengruppe für
den Ankauf von Geflügel- und Eierprodukten bereits 100 Prozent erreicht
haben.
Wien geht in dieser Frage mit gutem Beispiel voran.
Viele private Betriebe folgen diesem Weg und sehen ein, dass Klimaschutz in dem
Bereich nicht nur eine Sicherung von Zukunftschancen für die nächsten Generationen
darstellt, sondern für den Betrieb, der diese Maßnahmen durchführt, auch in der
Frage der Wirtschaftlichkeit erstaunliche Wettbewerbsvorteile bietet.
Meine Damen und Herren! Mit dem Dank für dieses
Papier, für diesen Zwischenbericht möchte ich an Sie die Bitte richten, diesem
Bericht Ihre Zustimmung zu geben. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Petra Bayr: Ich
möchte mich trotz alledem ganz kurz noch beim Kollegen Klucsarits für die
Verlesung der ÖVP-Wahlkampfgrundlinien bedanken. Ich habe das für wahltaktisch
brillant gefunden. Vielen lieben Dank!
Zum Zweiten möchte ich fachlich zwei Schlussfolgerungen
aus der Debatte ziehen. Zum einen ist es ganz offensichtlich so, dass wir in
Wien im Klimaschutz ganz hervorragend unterwegs sind. Das liegt einerseits an
einem sehr detailreichen Programm, das von allen anderen Bundesländern noch
nachgefragt wird, und das liegt zum anderen an der hervorragenden Arbeit der
Klimaschutz-Koordinationsstelle. Danke dafür! Danke auch, weil Sie Zig und
Hunderte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung in Ihre Tätigkeit
mit einbinden und diese so befähigen, auch für zukünftige Generationen Sorge zu
tragen!
Die zweite Schlussfolgerung, die ich ziehen möchte,
ist die, dass es dann, wenn die Freiheitliche Partei in Wien Verantwortung für
den Klimaschutz trüge, keine Klimaschutzpolitik in Wien gäbe und wir maximal
irgendwo im Durchschnitt von Österreich herumdümpeln würden. Aber es beruhigt
mich, dass die Freiheitlichen in Sachen Klima in Wien nichts zu sagen haben.
Sie werden auch auf Bundesebene bald nichts mehr zu sagen haben, und das ist
gut so! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderats, die
diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Dies ist mehrheitlich,
ohne die Stimmen der Freiheitlichen, angenommen. (GR Godwin Schuster: Sechs
Freiheitliche! Aber ist eh beachtlich!)
Es
gelangt nunmehr Postnummer 39 (04201/2002-GGU) der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft den Abschluss eines Vertrags über Marketing- und Beratungsdienstleistungen,
Öffentlichkeitsarbeitsdienstleistungen und Werbedienstleistungen für die Jahre
2002 bis 2004 zwischen der Firma Strobelgasse 2 Werbeagentur GmbH und der
MA 48.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Klier, die
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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