Gemeinderat,
22. Sitzung vom 12.12.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 88 von 93
mehr anstrengen müssen, um diesen Akt, wenn er uns das
nächste Mal auf den Tisch gelegt wird, hier schönzureden. Es ist ein neues Kapitel
in dem noch nicht fertig geschriebenen Buch "Sie wünschen, wir
widmen" - Sie wünschen, wir schenken Ihnen quasi zu einem Bettel die
Grundstücke; Sie machen den Reibach, der Steuerzahler finanziert es, und die
Gemeindeverwaltung, aus welchen Gründen auch immer, ist glücklich. Meine Damen
und Herren, zumindest die Anrainer dort machen Sie nicht glücklich, das kann
ich Ihnen garantieren!
Sie
werden die Verantwortung dort wahrnehmen müssen. Es wird eine sicherlich noch
spannende Auseinandersetzung werden. Die Anrainer sind auf unserer Seite, Sie
sind auf Seiten des Kapitals - für die Sozialdemokratie ja keine ungewohnte
Rolle mehr, auch mit diesem Rollenwechsel haben Sie gut zu leben gelernt.
Wir werden das ablehnen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner ist Herr GR Vettermann zum Wort gemeldet. Ich erteile es
ihm.
GR Heinz Vettermann
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich möchte jetzt ganz kurz
auf meine Vorredner eingehen. Auf wessen Seite wir stehen, ist, dass wir in
Wien an sich eher die Logik haben, dass man solche Parkplätze
- der Herr Vorsteher hat sogar einmal gesagt: eine Art G'stetten; so weit würde
ich nicht gehen - nicht nur zum Parken verwendet, sondern es gibt auch Lagerungen
und so weiter. Es ist in einem wenig erbaulichen Zustand, das kann man nicht einfach
brachlegen. Wir sind auch auf der Seite der Vienna, das ist immerhin ein Wiener
Traditionsklub.
Wenn man jetzt fragt: wie kommt man zu dem Preis, und
wie wurde das verglichen? - tatsächlich wurde Parkplatz mit Parkplatz mit
Parkplatz verglichen -, dann muss man sagen: Der Preis passt natürlich nur,
wenn man es auch als Parkplatz sieht, wie es der jetzigen Widmung entspricht,
nicht aber dann, wenn sozusagen eine Umwidmung erfolgt. Diese ist angedacht,
aber noch nicht erfolgt. Dann, und nur dann, gibt es diesen Zusatzvertrag - die
Umwidmung ist noch nicht durch, es ist erst der Beginn dieses Prozesses
eingeleitet -, und dann wäre der Preis zu niedrig.
Aber es gibt schon klare Verpflichtungen, was dann
alles passieren soll, nämlich dass die Vienna zuerst einmal dadurch unterstützt
wird, dass sie sozusagen Subpächter ist, diese Gesellschaft, 80 Jahre,
ohne einseitige Kündigung, weil sie ja ... (GR Günter Kenesei: Hätte die
Stadt Wien vorgehabt, die Vienna hinauszuwerfen?) Sicher nicht, aber ich
sage nur, die Vienna ist ... (GR Günter Kenesei: Also kein Unterschied!)
Nein, eh nicht. Ich sage das nur deshalb, weil es entweder Sie oder ... (Zwischenrufe
bei den GRÜNEN.)
Nein,
nein, der Unterschied ist, dass es in der Stadt Menschen gibt, die die Angst
haben, dass es der Vienna schlecht geht, dass man sie überhaupt zugrunde gehen
lassen will und so weiter. Solche Vorwürfe hat es gegeben und auf diese
Vorwürfe antworte ich jetzt. (GR Günter Kenesei: Es sind 50 Vereine,
die sich ...!) Es ist nun für 80 Jahre gesichert, und es ist eine
einseitige Kündigung nicht möglich. Das heißt, die Vienna haben wir in ihrem
Bestand gesichert, und das ist für den Verein - aber ich glaube, auch für uns
alle - eine gute Nachricht. (GR Günter Kenesei: Gilt das für alle anderen
Vereine auch?) Und es bedeutet ja nicht, dass Wien irgendjemanden hinausgeworfen
hätte. - Also das einmal vorweg gesagt, und ich wollte es sagen, weil es uns,
glaube ich, gemeinsam beruhigt.
Aber
wenn es jetzt zu der Umwidmung kommt, wodurch auch ein anderer Preis erzielbar
wäre - das ist ja dann klar -, gibt es eben diesen Zusatzvertrag, der jedoch
nur in diesem Fall schlagend wird. Darin wird aufgelistet, was alles geschehen
soll, und darin ist mit 2,9 Millionen auch eine Höchstgrenze angegeben,
wobei es tatsächlich so ist, dass man bei allem, was sich die Vienna wünscht,
mit dem vielleicht gar nicht auskommt. Das muss man dann noch diskutieren.
Aber
immerhin ist klar, was dann von der Gesellschaft zu bezahlen ist. Dass es für
diese billiger wird, ist auf keinen Fall anzunehmen. Dort zahlen sie jetzt
2,5 Millionen zum Kaufpreis und sie errichten die 150 Garagenplätze.
Wenn man jetzt einen Schnitt bei den Garagenplätzen annimmt, der für die
Volksgaragen auch bezahlt wird, kommt man auf 3,2 Millionen, das sind dann
zusammen 8, 8,7 oder 8,5 Millionen. Ich meine, wir wissen es ja noch
nicht. Es gibt die Umwidmung nicht, es gibt all diese Zahlen nicht. Aber auf
alle Fälle kommt man sehr nahe zu der Zahl, die Kollege Kenesei genannt hat,
nämlich auf 484 EUR pro Quadratmeter, wenn man die
18 000 Quadratmeter als Vergleich hernimmt. Er sagt, er hat sich
umgehört, und zwischen 450 und 500 wäre der Schnitt, sodass man durchaus sagen
kann: Dann gibt es ja diesen Widmungsgewinn nicht, er wird umgeleitet. Aber wir
wissen es nicht und Sie wissen es nicht. Der Akt kommt ja noch, und erst dann
ist es klug, das über einen Zusatzvertrag zu regeln. Alles andere kann hier und
heute gar nicht diskutiert und beschlossen werden. Aber dieser Zusatzvertrag
ist immerhin ein Zeichen der Hoffnung, dass es diese Umwidmung gibt, dass es
dann die 150 Parkplätze gibt und dass es auch diese Generalsanierung des
Stadions geben wird.
Als einen Schlenker zu den GRÜNEN möchte ich noch etwas
sagen, weil sich Kollege Kenesei diesmal - das werfe ich der FPÖ aber nicht vor
- so sehr für die Parkplätze auf die Schienen wirft. Sonst bekämpfen Sie ja
jede Volksgarage und all das wütend, aber in dem Fall - aus meiner Sicht
sozusagen pharisäerhaft - sind ihm die Parkplätze plötzlich zu wenig, obwohl es
dort eine wirklich gute öffentliche Anbindung gibt. Wenn man öffentlich
hinkommen will, dann ist das durchaus möglich. Noch dazu ist es so, dass die
150 Parkplätze vom Gesetzlichen her passen würden - das war ohnehin unbestritten,
dass es von dem her passt -, dass man aber dann auch noch zu anderen,
kostenpflichtigen Parkplätzen Zugang hätte, wenn dort Wohnungen errichtet werden
und eine Tiefgarage gebaut wird. Ich habe gehört,
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