Gemeinderat,
24. Sitzung vom 30.01.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 82
uns vorwerfen, dass wir etwas zugelassen haben, dass wir
nicht wirklich hätten zulassen hätten dürfen.
Wir haben einen Teilaspekt dieses
Flächenwidmungsplans und der Änderung dieses Poststücks behandelt. Der
restliche Bereich ist bis auf kleine Diskrepanzen mit dem Bezirksdenken
durchaus in einem Konsens über die Bühne gegangen. Ich bitte angesichts der
Argumente, die, glaube ich, der Akt, wenn man ihn sich anschaut, sehr klar und
deutlich definiert, um Zustimmung zu diesem Geschäftsstück. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet.
Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das
Schlusswort.
Wir kommen gleich zur Abstimmung über die
Postnummer 56.
Wer von den Damen und Herren für die
Postnummer 56 ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. - Das ist
mit den Stimmen der Sozialdemokraten angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 57 (05127/2002-GSV)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7418 im
22. Bezirk.
Frau GRin Winklbauer wird einleiten.
Berichterstatterin GRin Renate Winklbauer:
Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die Debatte ist eröffnet. Herr GR Mag Maresch
hat das Wort.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau
Berichterstatterin! Meine Damen und Herren!
Ich möchte mich nur kurz mit dem Geschäftsstück
aufhalten. Ich habe im Ausschuss dagegen gestimmt. Sie werden sich sicherlich
wundern, aber wir werden auch hier dagegen stimmen. (GR Paul Zimmermann: Das habe ich mir fast gedacht!)
Positiv dabei ist, dass Freiflächen für Jugendliche
geschaffen werden. Diesen Abenteuerspielplatz finden wir sehr gut. Negativ
finden wir natürlich schon wieder die Masse an Parkplätzen, gerade deswegen,
weil erstens die Brachmühle in der Nähe ist und wir zweitens glauben, dass das
Verhältnis zwischen öffentlichem Raum, der für die Menschen bleibt, und den
Stellplätzen ein Missverhältnis ist. Da haben wieder einmal die Stellplätze
gewonnen. Deswegen sind wir dagegen. Das ist aber nichts Neues für alle
Anwesenden.
Aber ich möchte dieses Geschäftsstück auch benutzen,
weil es ein anderes wichtiges Areal im 22. Bezirk gibt, das uns ganz
wichtig ist. Sie wissen es ohnehin schon, es war auch in den Medien. Der
Kollege Parzer hat sich dazu schon geäußert.
Ich möchte zwei Anträge einbringen, und zwar zwei
Beschlussanträge.
Der eine betrifft die biologischen
Selbsternteprojekte auf dem Grundstück des Umweltministeriums, sprich,
verpachtet an die MA 49. Da lautet der Antrag:
"Selbsternteprojekte mit biologischen
Anbaukriterien sollen in Wien erhalten und ausgedehnt werden. Zielvorgabe ist,
die Fläche an Selbsternteökoparzellen bis 2005 zu verdoppeln und bis 2007 zu
verdreifachen. Insbesondere sollen im südlichen Teil von Wien Ökoparzellen
geschaffen werden, eventuell in Kooperation mit privaten
Landwirtschaftsbetrieben. Bis Ende 2003 wird von der MA 49 ein
Maßnahmenplan zum Erhalt und zur Auswertung der Ökoparzellen vorgelegt. Um die
Erhaltung des Landwirtschaftsbetriebs Schafflerhof in seinem derzeitigen Umfang
und die Erhaltung der damit in Verbindung stehenden Ökoparzellen zu sichern,
tritt die Stadt Wien mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,
Umwelt- und Wasserwirtschaft in Verhandlungen. Ziel ist es, einen unbefristeten
beziehungsweise einen langjährigen Vertrag zwischen Bundesministerium und
Gemeinde Wien über die Nutzung der relevanten landwirtschaftlichen Flächen
abzuschließen."
In formeller Hinsicht beantrage ich die sofortige
Abstimmung des Antrags.
Der zweite betrifft die Stadtentwicklung im
22. Bezirk. Wie gesagt, das Areal ist in großer Gefahr, die Stadt Wien hat
ein Problem, sozusagen wichtige Investitionen zu verlieren. Es wurde in
42 Hektar Ökolandbau investiert. Im Moment sieht es so aus, als ob ein
honoriger Herr, der sich mit Kies - im doppelten Sinn des Wortes - beschäftigt,
den Schafflerhof möglicherweise als Reitstall braucht, aber vor allem die
Ökoflächen für seinen oder anderer Leute Kiesabbau. Deswegen der
Beschlussantrag:
"Die betroffenen Grundstücke der KatG Eßling,
309/1, EZ 4521, 392, EZ 4514, sowie 452, EZ 4521, sollen, um die
Kontinuität des Biolandbaus am Schafflerhof sicherzustellen, bei künftigen
Umwidmungen weiterhin durch die Widmung als ländliches Gebiet L
ausgewiesen werden. Weiters spricht sich die Wiener Stadtregierung in
Bezugnahme auf das Mineralstoffgesetz, § 82 (2), dezidiert gegen den
Kiesabbau auf den genannten Liegenschaften aus."
In formeller Hinsicht beantrage ich die sofortige
Abstimmung dieses Antrags.
Da der Tag schon fortgeschritten ist, bin ich schon
am Ende meiner Wortmeldung. - Danke schön. - Ich hoffe, Sie stimmen beiden
Anträgen zu. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Zimmermann. Ich
erteile es ihm.
GR Paul Zimmermann (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine sehr
verehrten Damen und Herren!
Zunächst einmal zum zweiten Antrag der grünen Fraktion, von
Rüdiger Maresch eingebracht: Ich habe im November von hier aus schon einmal zu
dieser Situation Stellung genommen und habe damals im Namen der
sozialdemokratischen Fraktion und des zuständigen StRs Dipl Ing Schicker
dem Sinne nach gesagt, dass wir keinesfalls einer Umwidmung zustimmen werden,
die es zulässt, dass dort Kiesabbau vorgenommen werden kann. Ich darf daher
nochmals dokumentieren, dass die sozialdemokratische Fraktion und der
zuständige
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