Gemeinderat,
24. Sitzung vom 30.01.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 76 von 82
Nähe zum Kindermuseum ist und das ist eine bewährte
Einrichtung. Ich denke, dass das Kindertheaterhaus genau in diese Richtung auch
gehen wird. (GRin Mag Heidemarie
Unterreiner: Sie denken es, wir wissen es nicht!) Es ist einfach notwendig,
dass wir jetzt für die Strukturen, wie die Findung eines Logos, für alles Drum
und Dran schon einen Geldbetrag beschließen, weil wir uns das sonst jahrelang
wünschen können und sagen: Wir sind für das Kindertheaterhaus, aber wir wollen
kein Geld dafür ausgeben. Also so wird es das nicht geben.
Ich ersuche alle anderen Fraktionen noch einmal ganz
herzlich doch zuzustimmen, weil das Kindertheaterhaus für Wien eine große
Bereicherung sein wird.
Vorsitzende Gin Josefa Tomsik: Ich danke.
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht
gestellt.
Ich bitte nun jene Damen und Herren des Wiener
Gemeinderats, die der Berichterstatterin ihre Zustimmung geben, um ein Zeichen
mit der Hand. - Das ist mehrstimmig ohne FPÖ.
Wir kommen nun zur Postnummer 76 (00195/2003-GKU)
der Tagesordnung. Sie betrifft einen Rahmenbetrag für Förderung von mehreren
Theaterprojekten. Ich bitte die Frau Berichterstatterin, Frau GRin Klicka, die
Verhandlungen einzuleiten.
GRin Marianne Klicka
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden
Geschäftsstück.
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Danke.
Zum Wort gemeldet ist Frau Mag Ringler.
GRin Mag Marie Ringler
(Grüner Klub im Rathaus). Sehr
geehrte Damen und Herren!
Nur ein paar Worte zu den Anträgen, die die ÖVP zu
dieser Post einbringen wird.
Wir werden diese Anträge alle ablehnen. Wir glauben,
dass es nicht wahnsinnig sinnvoll ist, so aus dem Stand heraus der Meinung zu
sein, dass man für Kabarettspielorte so mir nichts dir nichts Geld ausgeben
soll. Mir ist die Situationen dort selbst auch nicht bekannt und im
Zweifelsfall, sage ich einmal, werden wir das ablehnen.
Der zweite Antrag betrifft die Aufrechterhaltung von
Privattheatern und da sage ich schon: Wir haben uns als Kultursprecher
gemeinsam darauf geeinigt, dass drei Personen zur Frage der Freien Theaterszene
eine Studie erstellen und ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse dieser
Studie. Ich finde es jetzt ein bisschen sinnlos, hier mehr oder weniger mitten
in dieser Diskussion, mitten in diesem Prozess, spezifische Theater schließen
oder nicht schließen zu wollen und daher werden wir diesen Antrag auch
ablehnen.
Der dritte Antrag betrifft das Rabenhoftheater und
die Josefstadt und die Streitigkeiten hier. Ich kenne diese Streitigkeiten
nicht. Sie sind mir nicht bekannt. Ich gehe davon aus, dass diese zwei Theater
sie miteinander lösen werden und deshalb werden wir auch diesen Antrag
ablehnen. - Danke.
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Danke.
Als Nächster zum Wort gemeldet ist der Herr GR Dr
Salcher. Ich erteile es ihm.
GR Dr Andreas Salcher
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich will genau diese drei Anträge einbringen. Ich
fange mit dem Rabenhoftheater und der Josefstadt an.
Ich meine, das Problem ist nur, die haben sich nicht
geeinigt, sondern die Josefstadt hat Klage gegen den Rabenhof wegen der ausstehenden
oder nicht bezahlten Inventurablöse in der Höhe von 174 417 EUR,
damals 2,4 Millionen S, eingebracht. Es erscheint mir schon ein
dringender Handlungsbedarf, weil es kann ja nicht sein, dass zwei wichtige
Institutionen in der Stadt, die beide zu einem überwiegenden Anteil aus
öffentlichen Mitteln der Stadt finanziert werden, jetzt gegenseitig ihre
Konflikte vor dem Kadi austragen. Ich weiß schon genau, wer nachher die
Rechtsanwaltskosten tragen wird, nämlich wiederum der Wiener Steuerzahler aus dem
Kulturbudget.
Daher stellen wir den Antrag, dass der Herr
amtsführende Stadtrat für Kultur und Wissenschaft aufgefordert wird, alle
Möglichkeiten auszuschöpfen, damit der Rechtsstreit zwischen Rabenhof
Stadttheater und Theater in der Josefstadt außergerichtlich beigelegt wird. Das
Rabenhof Stadttheater möge seinen vertraglichen Verpflichtung unbedingt
nachkommen und den geschuldeten Betrag dem Theater in der Josefstadt bezahlen.
In formeller Hinsicht beantrage ich die sofortige Abstimmung.
Zum 2. Antrag. Hier geht es uns darum, das
Bekenntnis, das der Herr Bürgermeister in dieser Stadt ja abgegeben hat, dass
keine Theater geschlossen werden, auch hier wieder durch einen
Gemeinderatsbeschlussantrag zu verfestigen.
Liebe Kollegin Ringler, da geht es ja eben nicht um die
Freie Szene, sondern hier geht es um bestehende Theater. Das Theater im
Auersperg ist ja ein bestehendes Haus. Meines Wissens haben wir uns als ...(Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Das
ist schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr!) Naja aber, Herr Stadtrat, Sie
geben denen seit eineinhalb Jahren kein Geld und jetzt sagen Sie, seit
eineinhalb Jahren passiert dort nichts. Also das ist ja... (Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Seit eineinhalb Jahren ist dort
nichts geschehen!) Es gibt vier ... Naja, Herr Stadtrat, es ist sehr schwer
in dieser Stadt, ein Theater ohne Subvention zu betreiben. Ich kenne keines. Es
gibt vier Interessenten mit Konzepten, die Sie kennen. (Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Drei!) Sie haben alle
abschlägig beantwortet. Es gibt einen fünften Interessenten, den Sie auch
kennen (Amtsf StR Dr Andreas
Mailath-Pokorny: Drei!), der bisher auch keine Zusage gekriegt hat und
jetzt zu sagen, dort passiert nichts (Amtsf
StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Seit eineinhalb Jahren ist es zu!), aber
keinem der fünf Interessenten Geld zu geben, das erscheint mir eine etwas
eigenartige Argumentation. Und um... (Amtsf
StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Seit eineinhalb Jahren ist es zu!) Bitte? (Amtsf StR Dr Andreas
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