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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 28.03.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 51 von 67

 

Unterstützung bei der Herstellung und Erhaltung der Sportanlagen, die garantieren, dass hier schöner, gesunder Sport, auch Sport, der auf das Interesse der Zuschauer stößt, stattfinden kann.

 

Wir begrüßen natürlich auch die Förderung und die Unterstützung für einzelne wichtige Ereignisse, wie zum Beispiel der große "Preis der Stadt Wien". Das ist immer einer der Höhepunkte des Jahres.

 

Aber der vorliegende Akt ist ein ganz ein anderer Akt. Hier geht es um eine, wie schon angeführt wurde, einmalige Unterstützung zur Überbrückung eines Liquiditätsengpasses für den Wiener Trabrenn-Verein.

 

Es ist noch gar nicht so lange her, da haben wir über die Schiene des PID eine Unterstützung beschlossen, und wir haben damals auch mitgestimmt, weil wir ja hier einen Ablauf des Jahressportgeschehens garantieren wollen.

 

Aber dieser Akt heute geht davon aus, dass zur Überbrückung eines offensichtlich noch längere Zeit oder vielleicht für ewig geplanten Liquiditätsengpasses im Jahr 2003 und in der Folge auch im Jahr 2004 jeweils 500 000 EUR zugeschossen werden sollen. Das heißt, dieser ganze Akt ist eine an und für sich unangenehme Sache.

 

Ich stelle hier fest: Wien braucht die Krieau, Wien braucht den Trabrennsport. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, angesichts der heutigen Situation ist zu hinterfragen: Wie sichern wir dies ab? Vom Verein wurde zwar ein Konzept vorgelegt, aber ich glaube, dass dieses Konzept ja nicht besonders greift, da auch ein Vertrag, der seit 2000 besteht und schon Teile dessen beinhaltet, was hier im Konzept vorgelegt wurde, auch keine besondere Abhilfe schaffen konnte. Im Gegenteil, wir haben zur Kenntnis nehmen müssen, dass sich der Trabrenn-Verein vom Familiensilber trennen musste beziehungsweise dies belehnen musste.

 

Ich glaube daher nicht, dass diese neuen Überlegungen eine Garantie für uns sein können, dass eine ausgeglichene Gestion des Vereines in den nächsten Jahren gewährleistet ist.

 

Eine andere Frage, die man auch erwähnen sollte in diesem Zusammenhang, ist natürlich, dass es in der Krieau, um die Attraktivität weiter zu steigern, verschiedener und großer Anstrengungen bedarf. Ich verweise darauf, dass hier nicht nur Mittel notwendig sein werden, um den Zuschauerbereich zu attraktivieren, sondern dass auch der Stallungsbereich modernisiert und schöner gestaltet werden muss.

 

Zusammengefasst: Die Krieau braucht sicher unsere Hilfe, und weitere Investitionen sind unbedingt notwendig. Die Krieau muss Wien mit dem Trabrennsport erhalten bleiben. Aber dieser heutigen Förderung liegt ein Gesamtkonzept zugrunde, das unseres Erachtens nach die Probleme des Trabrennsportvereines nicht lösen wird.

 

Wir werden daher dem Punkt 2 dieser Liste nicht zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Der nächste Debattenbeitrag kommt von GR Mag Reindl. Bitte schön.

 

GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Werter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Ursächlich beschäftigen wir uns ja mit einer sehr breitgefächerten Subventionsliste für eine Vielzahl von wichtigen Veranstaltungen, Sportveranstaltungen, von wichtigen Events, die in Zukunft stattfinden werden. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es ja Wien gelungen ist, die Schwimm-Europameisterschaft 2004 zu bekommen, und für diesen Zweck stellen wir diesmal schon die erste Rate mit einer halben Million Euro zur Verfügung.

 

Wir haben aber auch im Bereich des Eislaufens mit dem Karl-Schäfer-Memorial 2003 oder auch für die Freudenau hier doch erhebliche Subventionen drinnen.

 

Zum Wiener Trabrenn-Verein haben meine Vorredner schon das eine oder andere angemerkt. Positiv, glaube ich, ist einmal die Feststellung, dass sich alle zum Trabrenn-Verein und zur Krieau bekennen und alle politischen Fraktionen hier im Haus durchaus für den Trabersport in Wien ein Herz haben.

 

Dass wir nun diesen Liquiditätszuschuss beschlossen haben, ist natürlich auch klar. Wenn wir das nicht gemacht hätten, gäbe es keine Trabersportveranstaltung mehr in Wien. Also da hätte ich mir gerne die Opposition angehört, wenn wir gesagt hätten, wir machen das nicht.

 

Aber in der Tat passiert das ja natürlich nicht ohne Gegenleistung. Es müssen hier vom Trabrenn-Verein natürlich auch entsprechende Maßnahmen gesetzt werden. Es gibt hier verschiedenste Konzepte, das eine ein bisschen detaillierter, das andere vielleicht ein bisschen weniger detailliert. Aber Tatsache ist, dass sowohl der Trabsportverein als auch die Stadt natürlich erkennen, dass hier Handlungsbedarf besteht und dass hier Handlungen gesetzt werden müssen.

 

Ich möchte Sie aber schon auch aufmerksam machen, dass wir natürlich auch für diesen gesamten Bereich rund um die Krieau ein sehr, sehr interessantes Entwicklungsgebiet, ein sehr, sehr interessantes Stadtentwicklungsgebiet haben. Mit dem Prater, der Neugestaltung des Praters, mit dem Messegelände und natürlich dürfen wir auch nicht vergessen vorausschauend schon die Fußball-Europameisterschaft 2008 steht hier vor der Tür ein großer Entwicklungsschub, und man muss natürlich auch die Krieau mit allen Wenn und Aber einbinden in dieses Konzept. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, auch gegen Konkurrenz aus dem Süden Wiens, aus Ebreichsdorf, den Standort Krieau zu festigen und einen entsprechenden Ausbau des Standortes zu bewerkstelligen.

 

In diesem Sinn würde ich Sie bitten, dass Sie auch den Subventionen für den Trabrenn-Verein zustimmen.

 

Zu den GRÜNEN möchte ich nur bemerken: Im Stadtsenat haben Sie sich ja für die Traber erwärmt, im Ausschuss und heute hier wahrscheinlich nicht. Aber wir erkennen zumindest, dass auch Sie das Herz am Pferdeplatz sozusagen haben.

 

Und nun zum Lieblingsthema vom Kollegen Strobl,

 

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