Gemeinderat,
26. Sitzung vom 28.03.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 67
für die einzelnen Vereine.
Ich habe mir jetzt die Mühe gemacht, nachzufragen:
Wie viele Vereine sind denn das in Wien? Es sind ziemlich genau
900 Vereine. Sie können sich daher jetzt ausrechnen, wie groß die
Zuwendung der Stadt Wien für die einzelnen Vereine ist. Es sind sage und
schreibe pro Jahr 2 000 EUR. Da ist aber der Spitzensport bereits
mitgefördert.
Also, meine Damen und Herren, wenn das jene von Ihnen
angestrebte Reform ist beziehungsweise jene Form der Sportförderung, von der
75 Prozent der Wiener eigentlich Gebrauch machen, nämlich über die
Sportvereine, dann kann ich nur sagen: "Bewegung findet Stadt", aber
offenbar nur auf den Prominentenplätzen der ersten Reihe, beim
Banddurchschneiden, wenn SPÖ-Stadträte irgendeinen Sportevent eröffnen. Aber
sonst passiert in dieser Stadt sicher nichts. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich auch einige Überlegungen
zur Krieau noch sagen. Wir haben es uns nicht sehr leicht gemacht, weil die
Anlage dort vor einigen Jahren saniert wurde um sehr viel Geld. Insgesamt waren
es fast 80 Millionen EUR, die dort für die Renovierung der Tribüne
investiert wurden. Es muss daher in jeder Hinsicht für die Stadt ein wichtiges
Anliegen sein, diese Anlage auch sinnvoll zu nutzen.
Jetzt muss man sich halt bei den
Wettbewerbsbedingungen, die zweifelsohne nicht einfach sind, wenn der Herr
Stronach in Ebreichsdorf ein weiteres Feld eröffnet, das der Wiener Krieau sehr
zusetzt, Gedanken machen, wie man mit neuen Ideen den Platz beleben kann. Das
war mit ein Grund, warum wir beim letzten Mal bei der versteckten, ich sage
einmal, Förderung im Hinblick auf die Defizitabdeckung skeptisch waren. Es war
das ursprünglich der Auftrag, durch den PID durch entsprechende Maßnahmen,
Werbemaßnahmen die Situation vor Ort zu verbessern. Wir wissen alle, dass es
sich um ein gewaltiges Defizit von über 9 Millionen S damals gehandelt
hat, die durch den Presse- und Informationsdienst abgegolten werden sollten.
Das, was ich meine, was hier jetzt notwendig ist und
was damals schon zugesagt wurde, war ein Konzept, das eine multifunktionale
Nutzung der gesamten Anlage vorsehen sollte. Ich kann mich jetzt nur auf das
beziehen, was die Frau Stadträtin zuletzt im Ausschuss gesagt hat, als wir
gefragt haben, wie denn das nun aussieht mit dem Konzept. Da hat man uns zwar
bestätigt, dass es diese Überlegung geben muss und geben wird, aber ein
konkretes Konzept konnte wieder nicht vorgelegt werden.
Ich darf daher namens meiner Fraktion heute sehr
deutlich sagen, sehr geehrte Frau Stadträtin: Wir werden das im Sinne einer
Überlegung und im Sinne der Sorge um diese Anlage, um das viele Geld für die
Renovierung der Tribüne und auch im Hinblick auf einen für Wien sehr
attraktiven Platz heute nochmals mittragen den Beschluss über das Geld, das
hier zur Sanierung beziehungsweise zur Defizitabdeckung verwendet werden muss.
Ich sage aber gleich dazu, dass das ein letztes Mal sein wird, im Hinblick
darauf, dass wir die Sorge haben, dass dann nicht nur der Trabrenn-Verein nicht
mehr hier in Wien ist, sondern auch in Sorge, dass Sie, sehr geehrte Frau
Stadträtin, über Ihre Versprechungen, Konzepte vorzulegen, wie Sie das in den
letzten zwei Jahren getan haben, nicht hinauskommen und offenbar nicht imstande
sind, zumindest nicht bis heute und in verschiedenen anderen Bereichen auch,
konkret sagen zu können, was die Zielvorgaben dieser Stadtregierung sind. Wir
tragen das daher nur aus der Sorge mit, dass hier sehr viel Steuergeld für die
Renovierung und Sanierung einer Traditions- und historisch sehr interessanten
Stätte ausgegeben wurde, und in der Hoffnung, dass es doch noch bis zum
nächsten Jahr ein vernünftiges Konzept geben wird. (Beifall bei der ÖVP)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Römer. Bitte schön.
GR Johann Römer
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Werte Kolleginnen und Kollegen!
Herr Hofrat Strobl hat in seinen Ausführungen breit
über die Entstehungsgeschichte des Entwurfes eines Wiener Landessportgesetzes
repliziert, und ich glaube, ich kann mir das ersparen. Ich möchte nur
festhalten, dass auch wir großes Interesse haben, dass ein neues Wiener
Landessportgesetz kommt, ein Landessportgesetz, das natürlich dann auch die
Sportförderung regeln würde, und zwar regeln würde in dem Sinne, dass mehr
Transparenz sichtbar werden würde, dass mehr Sicherheit für die Vereine
gewährleistet wäre, ein Gesetz, das klare Richtlinien festschreiben könnte,
dies auch natürlich zur Selbstbestimmung der Verbände und Vereine. Ich glaube,
dieses Gesetz könnte natürlich nicht nur die Subventionen der Gemeinde Wien,
sondern auch die Verwendung des Sportgroschens et cetera regeln beziehungsweise
die Regelungen ermöglichen, die diese Prämissen, die ich am Anfang gesagt habe,
gewährleisten.
Mit dem vorliegenden Akt sich zu beschäftigen, meine
sehr verehrten Damen und Herren, setzt vielleicht voraus, dass ich klarstelle,
dass wir es begrüßen, dass diverse Förderungen gewährt werden. Wir begrüßen es,
dass ein neues Einlasssystem ins Stadion kommt, vor allem deshalb, weil es ja
sicher notwendig sein wird für neue, große Vorhaben, die wir haben, für neue
große Veranstaltungen, die dort durchgeführt werden sollen. Wir begrüßen auch
die Unterstützung der Durchführung eines 4-Städte-Turniers zum Bespiel. Wir
begrüßen die Unterstützung der Durchführung einer Europameisterschaft, und auch
die Durchführung des Preises der Stadt Wien in der Freudenau ist schon allein
auf Grund der Werbewirksamkeit eine gute Sache. Wir begrüßen auch die anderen
zu unterstützenden und um Unterstützung ansuchenden Vorhaben.
Prinzipiell ist vielleicht zu beachten, dass es in der
ganzen Sportförderung und bei den im Zusammenhang mit Sport gewährten
Subventionen um einige verschiedene Dinge geht. Da geht es um die Unterstützung
von großen Ereignissen, die ein Verein, ein Verband alleine ja nicht
bewerkstelligen könnte. Es geht natürlich um die
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