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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 24.06.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 21 von 133

 

den Wiener Festwochen und neben 50 Theateraufführungen jeden Abend in dieser Stadt.

 

Es gibt aber auch durchaus ganz neue Wege, die sehr erfolgreich sind. Ich sage jetzt nur die "Operation Figurini" auf den Wiener Märkten. Ich erwähne "Soho in Ottakring" – tolle Kulturprojekte in den Bezirken, die überhaupt aus unserem Kulturleben nicht mehr wegzudenken sind. Da gibt es seit heuer auch die "moving cultures" in Favoriten, die schon im ersten Jahr, 15 000 Besucher an einem Wochenende gehabt haben und die nachhaltige Arbeit machen, also nicht nur eine Arbeit, die mit der Veranstaltung aus ist, sondern die auch in den nächsten Monaten fortgesetzt werden wird.

 

Die Details kann man dem umfassenden Kunst- und Kulturbericht entnehmen. Ich möchte nur noch allen danken, die zu diesem Erfolg der Wiener Kultur beigetragen haben. Das sind an erster Stelle natürlich die Künstlerinnen und Künstler, das sind die Kulturschaffenden dieser Stadt, ohne die würde es diese wunderbare lebendige Kulturstadt Wien nicht geben. Es gibt die vielen Kulturvereine, die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kulturvereinen und Kunstinitiativen, das sind die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Vereine oder der stadtnahen Vereine, die Beamten der Stadt Wien, die mit sehr viel Engagement und vor allem mit viel Herz und Emotion und mit viel Sachkenntnis diese Kulturpolitik mit uns gemeinsam gestalten, und denen möchte ich an dieser Stelle sehr herzlich danken.

 

Dieser Rechnungsabschluss, dem wir gerne zustimmen, ist der in Zahlen gegossene Erfolg der Kulturstadt Wien. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist die Frau GRin Sommer-Smolik. Ich erteile es ihr. Die maximale Redezeit ist 20 Minuten.

 

GRin Claudia Sommer-Smolik  (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!

 

Wie schon fast üblich, unterbreche ich jetzt hier kurz die Kulturdebatte, um den zweiten Teil dieser Geschäftsgruppe, nämlich die Wissenschaft auch einmal zu Wort kommen zu lassen. Und ich würde mir wünschen, dass wir es irgendwann einmal schaffen, dass wir auch viermal 40 Minuten über die Wissenschaft in dieser Stadt sprechen würden und nicht nur über das wichtige Kulturleben in dieser Stadt und Rabenhoftheater und Sonstiges, sondern einmal auch der Wissenschaftspolitik diesen Stellenwert einräumen, den sie eigentlich verdient hätte.

 

Wenn wir uns den Rechnungsabschluss anschauen, so sehen wir, dass es zwar mehr Gelder gibt, als budgetiert war, und das ist ja erfreulich für den Wissenschaftsbereich, und unserer Meinung nach kann es ja in diesem Bereich nicht genug Geld geben, aber was ich hier schon öfter gesagt habe, es fehlt eigentlich für uns eine erkennbare Strategie, nämlich, wo will man hin mit der Wissenschaftspolitik.

 

Und ich habe das auch schon in der Budgetdebatte eingefordert, sich hier einmal Gedanken zu machen, was ist die Strategie der Stadt Wien im Bereich der Wissenschaftspolitik. Und Kollege LUDWIG hat mir damals Recht gegeben und hat gemeint, ja das sollten wir auch einmal diskutieren. Nur, ich weiß von einer Diskussion nichts, zumindest ist sie nicht hier im Gemeinderat erfolgt und das finde ich schade, denn ich glaube, dass dies ein Bereich ist, den wir sehr stiefmütterlich behandeln und wo sich die Wissenschaftlerinnenszene in Wien das eigentlich nicht verdient hat, dass eine Stadt sich eigentlich fast gar nicht um sie kümmert.

 

Und als ich mir dann die Generaldebatte und die Rede von VBgm Rieder angehört und sehr aufmerksam zugehört habe, ob er überhaupt das Wort Wissenschaft erwähnt, so ist es einmal vorgekommen und im Gegenzug dazu hat er das im Zusammenhang mit der Wirtschaftsförderung genannt. Und natürlich ist die Wirtschaftsförderung und die Technologieoffensive ein sehr wichtiger Bestandteil der Wirtschaftspolitik in dieser Stadt, aber das ist nicht Wissenschaftspolitik. Es kann ein Teil davon sein, aber es ist sicher nicht Wissenschaftspolitik, wenn man Towers oder Gebäude von Pharmaindustrien eröffnet. Ja, das ist wichtig, aber das ist nicht Wissenschaftspolitik, zumindest nicht die Wissenschaftspolitik, die wir GRÜNEN meinen.

 

Und ich möchte hier auf einen Bereich zu sprechen kommen, nämlich den WWTF, der ja ein Fonds ist, der hier eigentlich wenig verloren hat. Aber eigentlich haben wir in diesem Gremium noch nie über diesen WWTF gesprochen, über den Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds, wo ich die Arbeit des Kollegen Stampfer und seines Teams sehr schätze und auch froh bin, dass es diesen Fonds gibt. Nur habe nicht nur ich als Kuratoriumsmitglied, sondern es haben auch andere Kuratoriumsmitglieder mittlerweile das Gefühl, dass die Intention dieses Fonds in eine andere Richtung geht und dieser Fonds zu einem kleinen Fuzzy-Ableger des WWFF wird.

 

Und hier sind wir wieder bei der Wirtschaftsförderung, denn von der Eigenständigkeit, die von diesem WWTF angestrebt war, dass man etwas Eigenständiges mit der Förderung im Grundlagenforschungsbereich macht und nicht parallele Geschichten fördert, sondern dass es wirklich ein eigenständiges erkennbares Ziel und einen Weg des WWTF gibt, ist man - beeinflusst durch den Vorstand, der sich über das Kuratorium hinweggesetzt hat - abgekommen. Ein Vorstandsmitglied sitzt ja hier, das ist Herr Dr Görg, der Herr Bürgermeister sitzt draußen. Es war das gute Recht des Vorstandes, so zu handeln, nur hat das aber zu Unmut im Kuratorium geführt, was hoffentlich dem Vorstand mittlerweile klar geworden ist.

 

Eigentlich wurde im Vorstand beschlossen, dass wir die Bereiche, die auch der WWFF fördert, nämlich Life sience und jetzt die Creative Industries, auch über den WWTF fördern.

 

Jetzt mag das schon gescheit sein, wenn wir da so wirtschaftsfördernde Bereiche über den WWFF im Life sience-Bereich und im Creative Industries-Bereich machen. Nur sollten wir dann zumindest darauf schauen,

 

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