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Gemeinderat, 35. Sitzung vom 24.11.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 134 von 134

 

stärker nach den Patienten orientieren, aber natürlich auch nach unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ohne sich nicht nach ihnen zu orientieren, wird man die Leistung nicht erhalten, die man sich wünscht.

 

Wir haben, und ich möchte Sie jetzt nicht mit dem, was die Vorredner meiner Fraktion schon gesagt haben, langweilen, weil sie ja manches von meiner Rede schon vorweg genommen haben, nämlich die Investitionen, und um diese Zeit erspare ich Ihnen Doppelgleisigkeiten.

 

Dass wir eine Geriatrieoffensive starten, ist Ihnen auch bereits bekannt und wir werden auch in Hinkunft und auch beim Strukturplan darauf achten müssen, dass man sehr streng nur die Fächer ausbaut, die mehr benötigt werden und Kapazitäten dort zurücknimmt, wo es weniger wird. Es hat keinen Sinn, wie es manchmal vorgegeben wird, dass chirurgische Abteilungen oder chirurgische Fächer interne Therapien machen, weil sie auf andere Art gar nicht mehr die Betten belegen können. Das ist auch hinsichtlich der Qualität der Ausbildung schlecht, denn der Patient, der zu dem Arzt kommt, glaubt, er kann operieren, er hat operiert. Inzwischen hat der aber fast nur interne Therapien gemacht, weil ihm nicht mehr so viele Patienten zum Operieren bleiben, sei es durch Steinzertrümmerung, sei es dadurch, dass es mehr Magenmedikamente gibt und Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre praktisch der Geschichte angehören.

 

Die Veränderung der Alterspyramide ist Ihnen ebenso bekannt. Ich möchte nur auf eines hinweisen: Die Gesundheitsausgaben der über 65jährigen betragen ungefähr dreimal so viel wie die der unter 65jährigen. Daher müssen wir auch vermehrt die ganze Ausrichtung auf diese Altersgruppe richten, wiewohl wir die Kinder und Jugendlichen nicht vergessen dürfen und es auch da zu einer Verschiebung kommt. Wir haben zwar weniger Kinder, bedingt aber durch Invitro-Fertilisation und höheres Lebensalter wesentlich mehr Frühgeburten und Kinder mit einer Gefährdung und auf das müssen wir uns einstellen.

 

Die Umstrukturierung der Geschäftsgruppe hinsichtlich Fonds „Soziales Wien“ erspare ich Ihnen jetzt. Wir sprechen dann darüber im Ausschuss. Sie wissen, dass wir vermehrt Pflegeplätze auslagern wollen. Es werden Plätze im Sanatorium Purkersdorf im Hoffmannpark zugekauft und vom Kolpinghaus. Fortuna hat einige Plätze und das Pflegezentrum im 11. Bezirk wird ebenfalls ausgebaut. Außerdem haben noch einige Orden Pflegebetten, die dazu genommen werden.

 

Im Bereich der Hauskrankenpflege wird sicher ein steigender Bedarf von zirka 20 Prozent sein. Auf der anderen Seite rechnen wir mit einem Stagnieren bei der Heimhilfe.

 

Die geriatrischen Tageszentren werden jetzt, um mehr Menschen dazu zu animieren daheim zu bleiben, stärker beworben, auch weil dadurch der Vereinsamung vorgebeugt wird. So nehmen wir an, dass es auch dabei im nächsten Jahr zu einer Steigerung kommen wird.

 

Auch mit der Vollauslastung des Tageszentrums im 10. Bezirk rechnen wir. Für den 9., 18. und 19. Bezirk soll auch ein Gesundheits- und Sozialzentrum geschaffen werden. Dann sind wir in Wien flächendeckend mit Gesundheits- und Sozialzentren versorgt.

 

Die Prävention ist uns ein wichtiges Anliegen. Ich habe auch hier schon so oft und im Ausschuss haben wir so oft die verschiedensten Präventionsprogramme angesprochen. Und damit wir doch noch ein bisschen Schlaf genießen können, was äußerst gesund sein soll, sich auf den Blutdruck und alles gut auswirkt, werde ich Ihnen das jetzt hier ebenfalls nicht erzählen. Sie kennen die MA 15 mit allem, was sie leistet. Besonders möchte ich da aber auf das Streetwork-Konzept für Prostitution und sozial benachteiligte Schichten hinweisen.

 

Gemeinsame Projekte mit der Gebietskrankenkasse und Ärztekammer sind Ihnen bekannt. Das eine Projekt, Kollege Hahn, ist auch nicht so ganz zu meiner Zufriedenheit gelaufen und es...

 

Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner (unterbrechend): Frau Stadträtin, ich muss Sie jetzt bitten, langsam zum Schluss zu kommen.

 

Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann (fortsetzend): Ja. So lang red’ ich schon? (Allgemeine Heiterkeit.)

 

Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner (nochmals unterbrechend): Ja.

 

Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann (fortsetzend): Ist mir gar nicht aufgefallen.

 

Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner (nochmals unterbrechend): Sie haben eigentlich schon eineinhalb Minuten drüber geredet. Aber ich habe immer gedacht, jetzt ist der letzte Satz, jetzt ist der letzte Satz.

 

Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann (fortsetzend): Jetzt ist es Zeit. (Weitere allgemeine Heiterkeit.)

 

Da möchte ich noch sagen, ich danke allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsgruppe für all das, was sie geleistet haben.

 

Ich wünsche Ihnen noch eine kurze, aber gute Nachtruhe. – Danke schön. (Allgemeiner Beifall.)

 

Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Mit diesen abschließenden Ausführungen der amtsf StRin Frau Dr Pittermann zur Geschäftsgruppe Gesundheit und Spitalwesen und zum Wirtschaftsplan der Unternehmung „Wiener Krankenanstaltenverbund“ beenden wir die heutige Tagesordnung.

 

Wir unterbrechen nun die Sitzung und es geht morgen um 9.00 Uhr mit der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft weiter.

 

Ich wünsche eine gute Nacht.

 

(Unterbrechung der Sitzung um 0.35 Uhr.)

 

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