Gemeinderat,
39. Sitzung vom 30.01.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 64
waren. Ich kommentiere das jetzt nicht, ich stelle es nur in den Raum. Es hat einen einzigen Termin gegeben, der noch erreicht werden konnte und der von den Dachverbänden auch genutzt wurde – soweit meine Information reicht, wurde auch ein Projekt eines Wiener Dachverbandes in die nähere Auswahl gezogen –, um von der Europäischen Union gefördert zu werden.
Es gibt noch die zweite Förderungsschiene seitens des
Bundes. Hier weiß ich noch nicht, inwieweit Förderungen für Wiener Dachverbände
wirksam werden, aber dieser Projekttopf soll von den Dachverbänden ganz
besonders für Projekte, die in Wien durchgeführt werden, genutzt werden, um
spezielle Aktionen für den Wiener Raum nicht untergehen zu lassen. Hier haben
wir auch keine Termine gesetzt, die schon abgelaufen sind, sondern ganz im
Gegenteil, es wird Schwerpunkt dieser Lenkungsgruppe sein, darüber
Entscheidungen zu treffen und die Angebote der Dachverbände zu prüfen und diese
dann letztendlich – was mir viel wichtiger ist – auch umzusetzen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Herr GR Strache.
GR Heinz-Christian Strache (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Es ist ja so, dass für das "Europäische Jahr der
Erziehung durch Sport" auch von Bundesebene her konkrete Projekte in
Angriff genommen wurden. Vier Ministerien haben ja hier auch Summen für
Bundesprojekte zur Verfügung gestellt. Es gibt in Kärnten ein Projekt, wo
unsere bekannte und beliebte Sportlerin, die Steffi Graf, jetzt auch in einem
Kindergarten ein Projekt umsetzt, um sozusagen die Bewegungsfreude von Kindern
schon im Kindergarten zu fördern.
Frage an Sie: Werden Sie vielleicht auch Schwerpunkte
für Kinder in Wien setzen, um die Bewegungsfreude in den Kindergärten verstärkt
in Angriff zu nehmen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
VBgmin Grete Laska: Wir haben schon im
vergangen Jahr damit begonnen, die Pädagoginnen und Pädagogen der
Kindertagesheime zu einer eigenen Informations- und Schulungsveranstaltung
einzuladen, um sozusagen die Wichtigkeit der Bewegung in den Kindertagesheimen
hervorzustreichen und ihnen auch die Möglichkeit zu geben, mit Expertinnen und
Experten eigene Programme zu entwickeln.
Wichtig ist mir – und das beginnen wir neu –, dass
unter dem Motto "Bewegtes Lernen" in den Schulen ein Projekt zu
laufen beginnen wird, mit dem man, unabhängig von den Turnstunden, auch die
Lehrerinnen und Lehrer, die nicht nur Turnen unterrichten, sondern vor allem in
den Volksschulen den Hauptteil des Unterrichtes bewältigen, darauf aufmerksam
macht, wie man im Rahmen des Vormittages – das geht bis hin zum gemeinsamen
Entwickeln von Stundenbildern – auch Zeiten nutzen kann, um Kindern Bewegung zu
ermöglichen. Wir alle wissen, dass die Bewegung auch dazu beiträgt, dass sich
Kinder leichter konzentrieren können, dass die Aufmerksamkeit steigt, dass vor
allem die Bewegung in frischer Luft, auch wenn sie nur sehr kurz ist, ganz
wichtig ist. Dieses Bewusstsein vor allem bei den Pädagoginnen und Pädagogen zu
wecken, ist so unendlich wichtig, denn sie sind letztendlich auch die
Vorbilder.
Diese Aktion stößt einerseits auf großen Widerhall,
weil sie natürlich auch Auswirkungen zeigt. Wir unterstützen diese Aktion auch
seitens des Sportamtes mit den dazu nötigen Materialien, und es gibt seit den letzten
beiden Jahren auch einen sehr starken Bewusstseinsumschwung bei den
Pädagoginnen und Pädagogen insgesamt, was die Notwendigkeit von Bewegung
betrifft.
Ich gebe Ihnen vollkommen Recht, dass man vom
Kindergarten an beginnen muss – das tun wir auch –, was mir aber auch wichtig
ist, ist die Multiplikatorenarbeit sowohl der KindergartenpädagogInnen als auch
der Lehrer im Hinblick auf die Eltern, die sie über die Elternvereine
motivieren sollen, denn wir wissen alle als Eltern, dass das Vorbild unendlich
wichtig ist. Wenn man selbst im Fauteuil sitzt und, umgeben von Chips und
zuckerhaltigen Getränken, die Beine hochgelagert, die Fernbedienung in der
Hand, den Kindern sagt, geht doch hinaus in die frische Luft und bewegt euch
ein bisschen, dann ist das nicht die optimale Motivation.
Das heißt, es gilt vor allem auch, die Erwachsenen zu
motivieren, mit den Kindern gemeinsam mehr Bewegung zu machen und ihnen
vielleicht auch die Anleitungen dazu zu geben, wie sie, unabhängig von
medizinischen Eingriffen, das, was ihren Körper vielleicht nicht so
formvollendet macht, abbauen können.
Vorsitzender Rudolf Hundstorfer: Danke.
– Die letzte Zusatzfrage: Frau Mag Ramskogler.
GRin Mag Sonja Ramskogler
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Sie haben schon erwähnt, dass Sie bei diesem
wichtigen Zukunftsprojekt "Erziehung durch Sport 2004" auch die
Dachverbände einbinden werden. Meine Frage, die ich an Sie stellen möchte, da
die Dachverbände generell eine wichtige Leistung im Sport in Wien vollbringen:
Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit der Dachverbände und wie können Sie sich
auch in Zukunft die Zusammenarbeit mit den Dachverbänden vorstellen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
VBgmin Grete Laska: Wir haben, sehr geehrte Frau Gemeinderätin, erst im
Laufe dieser Woche wieder ein Roundtable-Gespräch mit den Wiener Dachverbänden
und auch mit dem Wiener Fußballverband, angeregt durch eine Aktion der
Sportsprecher der vier im Rathaus vertretenen Parteien, bei mir gehabt, bei dem
wir uns neuerdings versichert haben, dass die Kooperation das ist, was wir
wollen, bei dem wir die Wichtigkeit der Dachverbände und ihrer Arbeit betont
haben, bei dem wir klargestellt haben, dass die Diskussion, die wir im vergangenen
Jahr hinsichtlich des Mittelaufkommens hatten, nun endgültig geklärt ist, bei
dem wir uns aber auch – und das halte ich für sehr wichtig – darauf verständigt
haben, dass wir eine gemeinsame Vorgangsweise wählen wollen. Wir haben uns –
das ist auch ein bisschen im Zusammenhang mit der Frage, die der Herr GR
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