Gemeinderat,
39. Sitzung vom 30.01.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 64
Zug mit einem 15-minütigen Vollbrandschutz ausgerüstet ist, damit bei gewissen gefährlichen Brandsituationen in einem Tunnel die Fahrgäste mit dieser Sicherung geschützt sind und der Zug dadurch innerhalb dieser Zeit den Tunnel passieren kann.
Sehr geehrte Damen und Herren, auch für
Rollstuhlfahrer gibt es eine Einfahrtsrampe pro Zug. Die Tür ist eigens
gekennzeichnet und die Einstiegsstelle am Bahnhof auch markiert, damit jeder
Behinderte im Rollstuhl weiß, wo er sich am Bahnsteig beim Einfahren des Zugs
bereithalten soll, um diesen Eingang direkt benützen zu können.
Dazu möchte ich einen Beschluss- und
Resolutionsantrag für eine behindertengerechte Ausstattung der Perrone auf den
Bahnhöfen stellen. Der ÖBB-Bahnhof Penzing ist der letzte Bahnhof in Wien, der
noch immer mit einer niedrigen Bahnsteighöhe ausgestattet ist. Das bedeutet,
dass auch bei einer Ausstattung der betreffenden Schnellbahnlinien mit dem
behindertengerechten Waggonmaterial im Bahnhof Penzing beim Einsteigen am
Bahnsteig eine nicht unbeträchtliche Stufe von allen Fahrgästen zu überwinden
ist. Somit wäre beim Bahnhof Penzing und auch auf den S-Bahnlinien S45 und S50
der Einsatz von modernem rollendem Material nicht möglich. (GR Kurth-Bodo Blind: Ein Behinderter kommt ja gar nicht auf den
Bahnsteig, Herr Kollege!)
Der Beschluss- und Resolutionsantrag lautet:
"Der Stadtrat für Finanzen, Wirtschaftspolitik
und Wiener Stadtwerke wird ersucht, Gespräche mit den ÖBB aufzunehmen, damit
der Bahnhof Penzing mit den allerorts üblichen entsprechenden höheren
Bahnsteigkanten ausgestattet wird.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
verlangt."
Auch ein rollstuhlfahrergerechter Innenraum ist für
die Fahrzeuge vorgesehen, ebenso ein WC, das auch für die Rollstuhlfahrer
geeignet ist, wo man sogar umdrehen kann, das mit einem Waschbecken ausgestattet
und sehr komfortabel ist. Für Blinde und Sehbehinderte sind die Türtaster mit
farbigen und tastbaren Flächen ausgestattet und besitzen noch eine daktyle
Erkennung. Der Triebwagenzug "Talent" ist ein modernes, attraktives
und leistungsfähiges Niederflurfahrzeug, wo die Sicherheit an erster Stelle
ist.
Sehr geehrte Damen und Herren, mit diesem neuen
Triebwagenangebot, der Verbesserung von Intervallen und den Linienführungen
wird die Wiener S-Bahn noch attraktiver und einen weiteren Beitrag dazu
leisten, die internationale Führungsposition von Wien mit dem Anteil von
35 Prozent am öffentlichen Verkehr weiter zu steigern und noch mehr Leute
zum Umstieg auf die Öffis zu bewegen.
Sicherheit ist nicht nur sehr wichtig für die
Fahrgäste, sondern vor allem auch in den Bahnhöfen und in deren Bereichen.
Durch die Maßnahmen von Bundesminister Strasser, der Rückführung des Personals,
leidet die Sicherheit und wird gefährdet. Wir benötigen mehr Polizisten. Dazu
möchte ich ebenfalls einen Beschluss- und Resolutionsantrag einbringen:
"Öffentliche Orte im Bereich von Bahnhöfen sind
oftmals auch Zentren krimineller Handlungen. Diese zu bekämpfen erfordert eine
entsprechende personelle und technische Ausstattung der Wiener Polizei.
Mit dem derzeit deutlich zu geringen Personalstand
bei der Wiener Polizei, der großen Belastung der MitarbeiterInnen bei der
Wiener Polizei und den zum Teil unzulänglichen technischen Ressourcen ist eine
effizientere Bekämpfung der in den letzten Jahren gestiegenen Kriminalitätsentwicklung
gefährdet. Nur durch eine spürbare Aufstockung der Zahl der Mitarbeiterinnen
bei der Sicherheitswache und Kriminalpolizei, die vor Ort ihren Dienst
versehen, kann der unerfreulichen Kriminalitätsentwicklung Einhalt geboten
werden.“
Der
Beschluss- und Resolutionsantrag lautet:
"Der Wiener Gemeinderat fordert die
Bundesregierung auf, in kürzest möglicher Zeit zusätzlich 1 000 Polizei-MitarbeiterInnen
in Wien einzusetzen, die Arbeitsbedingungen bei der Wiener Polizei zu
verbessern und insbesondere die technische Ausstattung der Sicherheitskräfte,
vor allem im Bereich der elektronischen Kommunikationswege, auf den letzten
Stand zu bringen.
In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige
Abstimmung des Antrages."
Sehr geehrte Damen und Herren! Zum Abschluss: Es
wurde ein guter Vertrag verhandelt, in Verantwortung gegenüber den Wienerinnen
und Wienern, den Steuerzahlern, und zwar für eine moderne, attraktive, sichere
und leistungsfähige Wiener Schnellbahn. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Bevor wir zur nächsten Rednerin
kommen, hat sich Herr GR Dr Madejski zu einer tatsächlichen Berichtigung
gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
GR Dr
Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte
Frau Vorsitzende!
Ich muss nur etwas berichtigen und korrigieren, im
Sinne der Behinderten.
Selbstverständlich werden wir dem Antrag zustimmen,
nur macht er in der derzeit vorliegenden Form leider überhaupt keinen Sinn.
Denn die Behinderten kommen nicht auf den Perron, weil es im Bahnhof Penzing
weder eine Rolltreppe noch einen Lift gibt.
Daher sollte man den Antrag unter Umständen etwas
ändern, und zwar sollte man hineinschreiben: "höhere Bahnsteigkanten und
entsprechende Aufstiegshilfen zum Perron wie eine Rolltreppe oder einen
Lift". Sonst ist es für behinderte Rollstuhlfahrer in Penzing ein bisschen
schwierig, auf den höher gestellten Perron zu kommen. (Beifall bei der FPÖ.
- GR Mag Andreas Schieder: Es gibt ja eine Rampe!)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächste Rednerin ist Frau StRin Vassilakou gemeldet. Ich erteile ihr das
Wort.
StRin Mag Maria Vassilakou: Sehr
geehrte Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Im Zusammenhang mit der
Anschaffung von "Talent"-Garnituren für die ÖBB, also der
Mitfinanzierung dieser Anschaffung durch die Stadt Wien, hat es im Vorfeld
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