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Gemeinderat, 41. Sitzung vom 26.03.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 87

 

Rettungskräfte sonst oft sehr weit herumfahren müssen. Und deswegen ist es klug - und ich will auch im Zuge einer öffentlichen Kampagne sagen, bitte gleichzeitig mit der Polizei auch die Rettung verständigen und exakt sagen, wie viele Personen beteiligt sind. Denn wir können nicht für viele Personen Rettungswägen ausschicken, wenn es nur eine ist. Das ist entscheidend.

 

Jedenfalls war das eine Kind von vornherein länger unter Wasser und hatte die schlechtere Prognose, weil es zu einer Asystolie, einem Herzstillstand, kam, während das andere Kind ein Kammerflimmern hatte und ein Kammerflimmern durch Defibrillation leicht vor Ort zu behandeln ist.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die zweite Zusatzfrage, Frau GRin Lakatha.

 

GRin Ingrid Lakatha (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Stadträtin!

 

Ich kann Ihnen nur Recht geben, dass da wirklich Unwahrscheinliches geleistet wurde. Ich meine, in der Aufregung fällt einem oft eine falsche Nummer ein und es wird irgendwie anders weitergegeben. Es wäre vielleicht nicht schlecht, eine Kurznummer einzurichten, bei der besetzt ist, also jeder wählt dann meinetwegen die Ziffer acht, dort ist besetzt, derjenige dort ist nicht aufgeregt und kann alle verständigen und auch nachfragen.

 

Jetzt werden wir es ein bisschen weniger dramatisch machen. Wenn ein Schwerhöriger eine Meldung an die Ärztezentrale oder an die Rettung macht, kann er es ja sagen, aber er kann es nicht hören. Was halten sie von der Errichtung einer Faxhotline für Schwerhörige?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann: Frau Gemeinderätin!

 

Sie wissen, dass wir uns überhaupt mit Funkleitstellen in ganz Österreich beschäftigen. Dass wir natürlich auf die Schwerhörigen eingehen müssen, ist klar. Faxe funktionieren nicht immer so optimal, es ist aber durchaus ein gangbarer Weg, jedoch wollen wir im Grunde eine Zentrale, wie Sie es schon angesprochen haben. Das wäre schön und das war geplant. Sie kennen das Projekt Adonis, das in Österreich entstehen sollte, dann nicht entstanden ist, und von Bundesseite her wieder abgeblasen wurde. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass es wirklich sinnvoll ist, eine Einsatzzentrale zu haben, wo alles koordiniert wird. Es wird österreichweit daran gearbeitet. Manche Bundesländer haben eine Singlelösung, ich wäre aber sehr dafür, dass man eine bundeseinheitliche Lösung hat, eine Nummer, die in ganz Österreich gültig ist und von wo alle Einsatzkräfte verständigt werden, damit man möglichst zeitsparend sein kann.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die dritte Zusatzfrage, Frau GRin Mag Schmalenberg.

 

GRin Mag Heidrun Schmalenberg (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Ich verstehe Ihre Freude über die gelungenen Maßnahmen in diesem Fall. Ich möchte aber an dieser Stelle auch feststellen, dass ich persönlich die Sensationsgier der Medien in so heiklen Fällen, wo es um das Leben von Kindern geht, wo man bis ans Krankenbett mit der Kamera geht, viele Tage, wo noch nicht gewiss ist, wie dieser Fall ausgehen wird, ablehne und auch verurteile. Ich möchte auch feststellen, dass ich finde, Sie hätten es nicht notwendig gehabt, mit den Eltern vor die Presse zu gehen, weil das wieder diesen Sensationsjournalismus fördert. Trotzdem verstehe ich, wenn Sie sich freuen und wenn Sie in diesem Fall feststellen, dass alles gut funktioniert hat.

 

Meine Frage in diesem Zusammenhang ist: Seit 2000 warten wir darauf, dass ein neues Rettungsgesetz kommt. Es ist ein Gesetz in Diskussion und es wird hier noch Veränderungen geben. Wann dürfen wir damit rechnen, dass das Gesetz kommt?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann: Frau Gemeinderätin!

 

Wir haben in der letzten interfraktionellen Sitzung, die am Mittwoch erfolgte, darüber gesprochen. Es sind jetzt die Vorarbeiten abgeschlossen und demnächst wird das Gesetz auch beschlossen werden. Es waren auch von Seiten Ihrer Fraktion keine Einwände gegen das Gesetz.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die letzte Zusatzfrage, Frau GRin Rubik.

 

GRin Silvia Rubik (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Frau Stadträtin!

 

Meine Frage: Was kann man an dieser Rettungskette noch optimieren und wie muss die Ausstattung des Krankenhauses sein, um überhaupt diese Leistungen erbringen zu können?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann: Frau Gemeinderätin!

 

Wie gesagt, die Rettungskette optimieren, dass man noch mehr Menschen schult und Menschen durch Maßnahmen darauf aufmerksam macht, wie der Alarmruf erfolgen soll, dass man wirklich exakt angibt, wie viele Personen beteiligt sind, was man beobachtet hat, wo genau der Einsatzort ist und ob es ein sehr schwer auffindbarer und ein schwer zugänglicher Ort ist.

 

Wie gesagt, es sind unsere Kräfte, seitens Feuerwehr und seitens Rettung, hervorragend geschult. Wir müssen ständig diese Schulungen aufrecht erhalten.

 

Ich möchte auch noch betonen, es war ein Samstag Vormittag - und das ist dann ein Zentralspital wie das AKH, das das leisten kann. Wie Sie wissen, haben wir in Österreich zum Teil in den Spitälern Rufbereitschaft, wo Sie an einem Samstag Vormittag sicher nie diese Möglichkeiten hätten, die in Wien vorhanden sind. Und das ist ein Teil der Kosten dieser Kliniken, die hohe personelle Ausstattung, die hohe apparative Ausstattung. Es war überhaupt nur möglich, das Leben des zweiten Kindes, das sozusagen an keinem Herzschlag mehr litt, am Leben zu erhalten, indem man es für Stunden an eine Maschine angehängt hat, die die Sauerstoffversorgung und den Blutkreislauf in Gang genommen hat. Ich möchte sagen, eine ganz großartige Leistung der Kinderklinik.

 

Ich bin sehr stolz und sehr dankbar dafür, dass alle

 

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