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Gemeinderat, 42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 76

 

nämlich auf der Fußgängerebene, zu einer deutlich besseren Lösung finden müssen, als das zur Zeit noch der Fall ist. Denn die monumentalen Achsen, die der erste Masterplan vorgesehen hat - in Richtung Donaupark, beziehungsweise die so genannte Diagonale hin zum Ufer der Neuen Donau -, müssen erst auch den städtischen Charakter bekommen, nicht von den Gebäuden her, die herumstehen, sondern auch von der Hausgestaltung und von der Nutzung des Freiraums her. Genau daran werden wir noch mit großer Sorgfalt arbeiten müssen. Da geht es darum, dass man nicht an einem Gebäude, in dem sich jetzt die Trafostation befindet, vorbeigeht und nur eine Betonwand vor sich hat, sondern das schreit dort geradezu danach, auch eine künstlerische Gestaltung Platz greifen zu lassen.

 

Wir werden auch versuchen, dass wir die Windanfälligkeit des Fußgängerbereiches mit geeigneten, den Stadtcharakter nicht störenden Maßnahmen zuwege bringen, damit dort keine so große Windanfälligkeit mehr besteht. Wir werden vor allem in dem Bereich zwischen den jetzt errichteten und den neuen Hochhäusern, in dem ein großer Platz entstehen kann, darauf achten, dass dieser Platz sehr wohl mit Leben erfüllt wird, sehr wohl zum Verweilen einlädt und den Übergang von der Freizeitnutzung entlang der Neuen Donau hinauf in die Donau City klar signalisiert, wodurch deutlich gemacht wird, dass man dort sozusagen in die Stadt eintritt und nicht mehr in der Natur ist. Ich denke, das wird gelingen. Wir werden natürlich auch versuchen, die Qualität und das Wissen der Wiener Architektenschaft dafür zu nutzen.

 

Was die Erdgeschoßzonen betrifft, stehen wir nicht vor dem Problem der Bereitschaft der WEB, dort etwas zu tun, sondern wir stehen vor dem Problem der konkreten Verwertungen. Wenn sich neben einem Gironcoli-Museum, so wie das in der STRABAG-Zentrale im Erdgeschoß der Fall ist, ein Billa oder ein Zielpunkt befindet, also ein Lebensmitteldiskonter, dann ist das vielleicht nicht gerade die Mischung, die wir erwartet haben. Das ist dann eine Form der Lösung, die nicht ganz so attraktiv ist. Wir werden versuchen, hier darauf einzuwirken, aber Sie wissen genau, dass seitens der Stadtplanung im Detail dort von uns aus keine Lösungen gefunden werden können, sondern wir immer auch die Kooperation der Grundstückseigentümer und der Investoren benötigen.

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zweite Zusatzfrage: Herr Mag Neuhuber.

 

GR Mag Alexander Neuhuber (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!

 

Selten, aber doch sind wir uns völlig einig darin, dass die Donau City eine Erfolgsgeschichte ist. War sie auch am Anfang mit Anlaufschwierigkeiten behaftet, so hat sie sich inzwischen zu einem Synonym für das neue und moderne Wien entwickelt. Im Nachhinein ist man immer gescheiter, und aus heutiger Sicht würde man vielleicht den Wohnbau ein wenig zurückdrängen zugunsten einer stärkeren Büro- und Geschäftsnutzung. Der zweite kleine Wermutstropfen, den ich sehe, ist, dass es uns nicht wirklich gelungen ist, dort einen Cluster mit einem echten Charakter zu schaffen.

 

Jetzt zu meiner Frage: Gibt es bei den Flächen, die noch zur Verfügung stehen und die der Masterplan und die Büroplanung umfasst, Ideen dazu, wie man doch noch einen thematischen Schwerpunkt im Bereich der WEB schaffen könnte?

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Ich denke, dass der Anteil des Wohnens auf diesem Areal sehr wohl sinnvoll und zweckmäßig gewesen ist und dass es auch notwendig ist, bei einem neuen Stadtteil beides zu haben, sowohl Wohnen als auch die Arbeitsmöglichkeiten und die Erholungs- und Freizeiteinrichtungen. Eben nur dadurch bleibt dieses Areal - das ist genauso wie in der Innenstadt - auch das Wochenende über benutzt. Sonst wird es zu einer toten Stadt, die dann - wie wir es ja leider bei der UNO-City aus Sicherheitsgründen haben müssen - abgezäunt und undurchlässig werden würde. Ich stehe also dazu, dass der hintere Teil, der zum Grünraum hin orientiert ist, als Wohnraum gewidmet ist und auch genutzt wird.

 

Ich finde auch, dass das, was vor Kaisermühlen entstanden ist - der Harry-Seidler-Turm und die dazugehörigen Wohnbauten -, sehr schön ist und auch sehr gut dorthin passt. Ich würde jetzt allerdings im vorderen Teil nicht mehr Wohnbau forcieren, weil dort die Nähe zur U-Bahn-Station die Möglichkeit bietet, eine wirtschaftliche Konzentration zu schaffen, und dies besser geeignet ist, dort einen neuen Stadtteil zu entwickeln, als umgekehrt.

 

Sie wissen, dass das Tech-Gate zur Zeit ausgebaut und erweitert wird und in seiner Nutzung gefestigt ist; zunächst waren ja manche der Meinung, das Tech-Gate werde nicht ganz vom Fleck kommen. Es ist dort hervorragend gelungen, einen Mix zu schaffen von Einrichtungen, die in den Bereich der Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien gehören, und von Einrichtungen aus dem Bereich der Entwicklung von IKT. Genau diesen Mix kann man aus dem Bereich Tech-Gate herausholen, da kann es zu Spinnoffs kommen, und genau das könnte dort passieren. Was allerdings die großen Gebäude und die Volumina in den Türmen betrifft, bin ich überzeugt davon, dass es dort eher zu größeren Firmeneinheiten kommen wird und dass damit die Nutzung sozusagen am Stück und in einem erfolgen kann.

 

Ich setze auch große Hoffnungen darein, dass wir auf dem so genannten Kulturplatz, der für die Stadt Wien reserviert ist, zu einer sehr guten, vor allem von sehr vielen Menschen genutzten Kulturnutzung kommen können. Dort gehen die Ideen von Ausbildungseinrichtungen bis hin zu den Möglichkeiten einer Nutzung der verschiedenen Kulturen in der Region, in der sich Wien und Österreich befinden, und dem Darstellen, Bekanntmachen und Informieren über die Kulturen weltweit.

 

Daher denke ich, dass wir auf diese Mischung, die in der Donau City genauso wie in jeder anderen Stadt notwendig ist, genau hinsteuern und am Ende der Entwicklung in etwa zehn Jahren sagen können: Das ist

 

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