Gemeinderat,
43. Sitzung vom 19.05.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 4 von 78
hat. Bei Ihnen gab es das wahrscheinlich schon, ich gehe aber davon aus, dass es noch nicht an jeder Schule installiert war, als Sie noch zur Schule gegangen sind.
Wir haben in diesem Bereich tatsächlich die
Möglichkeit geschaffen, dass an jeder Schule, die die Stadt Wien betreibt,
dieser Zugang bereits besteht. Es ist auch so, dass an diesen Schulen die
Möglichkeit der Einschulung, des Einübens, des spielerischen Zuganges zu diesem
Instrument und auch des Einübens, Informationen ordentlich aufbereitet ins Netz
zu stellen, gewährleistet ist.
Was den Zugang der sozial Schwächeren, wie Sie gesagt
haben, zu diesem fraglos entscheidenden Instrument der Wissens- und
Informationsvermittlung betrifft, so möchte ich noch einmal darauf hinweisen,
dass wir mit den Access Points bereits begonnen haben, den Zugang im
öffentlichen Raum zu erleichtern und zu ermöglichen, und zwar ohne Kosten.
Dieses Instrument hat – wir haben das begleitend testen lassen – insbesondere
in Gegenden wie im 16. Bezirk, im 17. Bezirk, Dornerplatz zum
Beispiel, ganz entscheidend mehr Zugriffe gehabt als zum Beispiel auf der
Mariahilfer Straße. Das deutet darauf hin, dass im Bereich Mariahilfer Straße
offensichtlich der Bedarf nach einer Einrichtung im öffentlichen Raum deutlich
weniger stark war, weil wahrscheinlich sehr viele derartige Möglichkeiten in
privater Nutzung bestanden haben, während in den Gründerzeitvierteln außerhalb
des Gürtels ganz offensichtlich ein höherer Bedarf besteht, solche Geräte im
öffentlichen Raum zu haben und zu nutzen. Entsprechend ist auch der Aufstellplan
für die Multimedia-Stations so gewählt, dass sie nicht zuerst in der Innenstadt
aufgestellt werden, wo man möglicherweise für die Telekom Austria aus dem
Touristenbereich einiges hätte abschöpfen können, sondern stärker in jenen
Regionen aufzustellen begonnen wird, die eben einen höheren Bedarf an
öffentlichen und frei zugänglichen Informationsquellen haben.
Was die Breitbandinitiative betrifft, so möchte ich
darauf hinweisen, dass hierzu eine ausgereifte Studie zur Verfügung steht. Dass
wir über die Details der Umsetzung innerhalb der Stadtregierung noch
Vorberatungen benötigen, darf ich Sie ersuchen, zur Kenntnis zu nehmen. Sie
wissen, die MA 14 ist hier vor allem für die technische Seite zuständig.
Das Verlegen von Breitbandkabeln ist ja nicht das Entscheidende, dafür hätten
wir in der Stadt ausreichend Kapazität. So gesehen ist die Zuständigkeit nicht
allein auf mich beschränkt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. – Die zweite Zusatzfrage: Herr GR
Pfeiffer.
GR Gerhard Pfeiffer (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt
Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Werden Sie auf die Betreiber des Citynetzes
einwirken, dass sie in Kooperation mit privaten Providern den Ausbau der
Hotspots, das sind Funkanbindungen an das Breitbandnetz, betreiben können,
sodass tatsächlich das Citynet sozusagen als grundlegende Schiene auch für
solche Hotspots zur Anwendung kommen kann?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Das ist natürlich ein Bereich, der in Überlegung
ist. Ich möchte darauf hinweisen, dass der Ausbau des drahtlosen Netzes auch
eine ganz entscheidende Standortqualität für eine Stadt ist, die sich nicht nur
in den Gebäuden – so wie auch dieser Raum damit ausgestattet ist –, sondern
sehr wohl auch im öffentlichen Raum abspielen wird, und hier sind Kooperationen
vonnöten.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. – Herr GR Blind.
GR Kurth-Bodo Blind (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Der Zugang zu Informationen ist sehr, sehr wichtig –
das sehen wir auch so –, aber wichtiger für uns sind die angebotenen
Informationen an und für sich.
Daher meine Frage: Wann werden Sie oder die Stadt
Wien Ihre Hausaufgaben machen? Wann werden die Zahlen der Buchhaltung den
Gemeinderäten in sinnvoller Weise zur Verfügung stehen? Das heißt, ich kann ja
durchaus moderne Technologien haben, wenn aber die Buchhaltung nicht nur in
kameraler Darstellung, sondern auch in doppischer Darstellung zur Verfügung
stehen würde, dann hätte ich etwas davon. Ich habe durchaus die Möglichkeit,
den Zugang, aber die Informationen fehlen, und es wäre doch sinnvoller, einmal
zu schauen, dass die für die Stadt wesentlichen Informationen zur Verfügung
stehen. Wann werden Sie für die Gemeinderäte die Buchhaltung auch in doppischer
Form zur Verfügung stellen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat! Ich habe so ungefähr vor
34 Jahren meine letzte Hausaufgabe gemacht, und ich denke nicht daran,
Hausaufgaben wieder aufzunehmen. Zwölf Jahre Schule und Hausaufgaben waren für
mich genug.
Bezüglich Ihrer konkreten Frage ist es absolut keine
Technologiefrage, sondern eine Frage der Wiener Stadtverfassung, und ich bitte
um Verständnis, dass die nicht in der Gestion der Geschäftsgruppe
Stadtentwicklung und Verkehr liegt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau GRin Klier.
GRin Helga Klier (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Herr Stadtrat!
Ich danke für die Beantwortung, ich möchte aber
abschließend noch einmal fragen: Welche Vorteile sehen Sie konkret für die
Benutzer und Benutzerinnen dieser Serviceeinrichtungen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Nun, die Vorteile
dabei liegen mit Sicherheit darin, dass es nicht mehr notwendig ist,
herauszufinden, welche Stelle, welche Dienststelle, welche Magistratsabteilung
welche Information für einen zur Verfügung hat und dann auch noch den Weg in
Kauf zu nehmen, sondern dass man die Möglichkeit hat, vor allem über das sehr
breit ausgebaute Internetportal von wien.at, diese Informationen de facto bei
jeder Telefonzelle kostenlos abzufragen und sich damit viele Wege zu ersparen.
Möglicherweise kann man sogar, wie dies in vielen Fällen schon möglich ist, die
Formulare herunterladen und gleich dort ausfüllen und sich damit viel Zeit für
Amtswege ersparen und das nutzen,
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