Gemeinderat,
46. Sitzung vom 23.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 119
festgelegt sind, und zum Zweiten damit, dass natürlich auch die Zugänglichkeit zu erhalten ist. Das ist das Thema, zu dem die Verhandlungen stattfinden.
Die grundsätzliche Zielsetzung dabei ist, dass die öffentliche
Zugänglichkeit für die Bevölkerung - unabhängig davon, ob sie in einem
anrainenden Bau wohnt oder nicht - erhalten bleibt. Dass dabei aus meiner Sicht
natürlich auch ökologischen Aspekten Rechnung zu tragen ist, das ist für
jemanden, der vor geraumer Zeit einmal Biotop-Kartierungen in Wien durchgeführt
hat - auch wenn das mehr als 20 Jahre her ist -, eine Sache, die man
jedenfalls nicht vergessen sollte.
Das ist dabei die Zielsetzung, beides ist im Gespräch, beides ist in
Verhandlung, und ich würde mir wünschen, dass es dort zu einem Abschluss kommt.
Ich weiß, dass der Herr Bezirksvorsteher des 22. Bezirks sich auch in
diese Richtung hin bemüht, dass die öffentliche Zugänglichkeit zu beiden, zum
großen und zum kleinen Süßenbrunner Badeteich, entsprechend erhalten bleibt.
Natürlich haben wir dabei auch Alternativen anzubieten, und das versuchen wir.
Ich denke daher, das Ganze befindet sich auf einem Weg, über den ich von
der Verhandlungssicht her sage: das ist eigentlich ziemlich üblich; auch wenn
manches davon öffentlich ausgetragen wird, was ich auch verstehe, weil
anrainende Bürger bei dem, was erzählt wurde, ein hohes Niveau an Besorgnis
haben. Das verstehe ich auch.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Die 1.°Zusatzfrage, bitte.
GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Lieber
Herr Bürgermeister!
Nur eine Frage an dich in Bezug auf die Gesamtheit dieses neuen Areals,
das dort zum Teil verbaut werden soll: Wir alle wissen, dass der Pachtvertrag
noch bis Ende des Jahres läuft und dann aufgelassen wird, eben im Zuge der
neuen Konstruktion oder neuen Bauordnung, die dort künftig bestehen soll. Meine
Frage zielt jetzt darauf hin, dass du gerade gesagt hast, es wird der
öffentliche Zugang für den kleinen und auch für den großen Badeteich gesichert
sein. Wie wird es aber dann - das soll jetzt in einer Frage umfasst sein - mit
den Parkplätzen und auch mit der Reinigung sein?
Das geht ja nicht ohne weiteres, dass wir dort, wenn sehr viele Leute
hinkommen, für Parkplätze sorgen müssen. Wir kennen das vom Gänsehäufel her,
dort wollen die Leute auch baden gehen, und wenn sie mit vielen Sachen kommen,
wollen sie mit dem Auto zumindest in die Nähe eines Badeteichs kommen, weil
eben die Verkehrsmittel dort noch nicht so ausgebaut sind. Und das Zweite, was
in dieser einen Frage verpackt ist: Wie schaut es dort mit der Reinigung nach
einem größeren Sonntagsbetrieb aus?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Bgm Dr Michael Häupl:
Das ist ein Punkt, der mir nicht sehr gut gefällt; das möchte ich auch klar
sagen. Es ist seinerzeit durch die MA 42 - seinerzeit heißt 1975 - dieser
Pachtvertrag abgeschlossen worden, dieser läuft Ende 2004 aus. Er wurde nicht
von der Stadt Wien gekündigt, sondern seitens der Theresianischen Akademie
nicht mehr verlängert.
Ich würde mir daher wünschen, dass wir zumindest auch zu einer Art
prekaristischen Lösung kommen. Sonst wird das, so fürchte ich sehr, ein
Wildbadeplatz, der ungeordnet verkommt. Denn selbstverständlich wird die Bevölkerung
dieses Angebot, das ihr ja über Jahrzehnte zur Verfügung gestanden ist, auch
weiterhin annehmen. Das ist völlig klar und ist so auch in Ordnung, aber die
ordnende Hand der MA 42 würde dann wegfallen, und das würde zweifelsohne
zu Zuständen führen, die wir alle miteinander nicht wünschen.
Ich denke daher, dass es hier ganz vernünftig wäre, zu einem Prekarium
zu kommen, und zwar solange, bis man dort die Neuordnung entsprechend
festgelegt hat und auch Verantwortlichkeiten festgelegt hat, die die Reinigung
betreffen, aber auch andere Ordnungsmaßnahmen, die bei einem solchen Badeplatz
naturgemäß zu greifen haben.
Aus meiner Sicht heraus gesehen, ist das meine Vorstellung einer
perspektivischen Lösung. Ich kann heute auch nicht sagen, wie die Bebauung
aussehen wird, es gibt auch da noch mehrere Vorstellungen und Möglichkeiten.
Sie wird mit Sicherheit nicht die Uferzonen berühren, diese werden freigehalten
werden, aber wie weit dann die Bebauung überhaupt zur Straße zu rücken ist -
die Wagramer Straße meine ich im gegenständlichen Fall - beziehungsweise ob
dort rundherum zu bauen ist, das wird man alles noch sehen.
Ich verstehe das Verwertungsinteresse der Theresianischen Akademie, aber
die Theresianische Akademie muss auch das öffentliche Interesse an diesen
beiden Badeteichen verstehen. Wenn wir das machen, dann werden wir auch zu
einem vernünftigen Kompromiss kommen. Bis dahin brauchen wir
Übergangsregelungen, und um die bemüht sich die Stadt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
2.°Zusatzfrage: Herr GR Ing WOLFRAM.
GR Ing Gunther WOLFRAM
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrter Herr Bürgermeister!
Sie haben uns jetzt einigen Wind aus den Segeln genommen. Wir haben dort
am Stadtrand von Wien und am Beginn des Marchfeldes zwei sehr schöne
Badeteiche, ich weiß nur nicht, ob Sie sie schon gesehen haben und ob Sie schon
daran vorbeigefahren sind. Das ist wirklich toll, vor allem sind auch die
Parkplätze ausreichend.
Was hingegen jetzt schon zu kritisieren ist: Die Anbindung des
öffentlichen Verkehrs mit dem Bus ist äußerst prekär. Sie ist so dürftig, dass
es nach 22 Uhr überhaupt keine Busverbindung mehr gibt. Werden Sie sich
dafür einsetzen - so meine Frage, Herr Bürgermeister -, dass dort, wenn noch
zusätzlich zirka 200 Wohneinheiten hingebaut werden, auch der öffentliche
Verkehr besser ausgebaut wird?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Bgm Dr Michael Häupl:
Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Da
kann ich doch nur sagen: Natürlich! Der öffentliche Verkehr ist zurzeit so
ausgebaut, wie er ausgebaut
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