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Gemeinderat, 46. Sitzung vom 23.09.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 38 von 119

 

erklärt haben in der Öffentlichkeit, aber wir haben es jetzt nachgeholt.

 

Wir investieren auch inhaltlich in das Musical, weil wir eigenständige Wiener Produktionen zeigen wollen, die deutschsprachig sind, die neue Stoffe sind, die Stoffe sind, die auch mit Wien etwas zu tun haben, die mit Orchester gespielt werden und die sich durch die künstlerische Gestaltung einfach wohltuend unterscheiden von dem, was sonst in der Welt am Musicalsektor gezeigt wird. Wie erfolgreich das ist, kann man ja sehen. "Elisabeth" ist über Monate und Jahre ausverkauft in dieser Stadt und geht in viele Länder dieser Welt als wichtiger Kulturbotschafter der Stadt Wien.

 

Wenn wir Musiktheater im Ronacher zeigen wollen, dann müssen wir das Ronacher auch entsprechend technisch ausstatten. Die Kultursprecher dieses Hauses waren ja eingeladen und wir haben uns gemeinsam das Ronacher angeschaut. Auch für mich war es das erste Mal, dass ich hinter die Bühne gekommen bin, und ich war auch sehr verwundert über den Zustand dieses Hauses, weil ich mir eigentlich vorher als reiner Besucher des Ronacher nicht vorstellen konnte, dass die Zulieferung für die Bühne über ein zirka drei mal drei Meter großes Loch, das mit einer Neigung von 45 Grad erreichbar ist, erfolgt. Man kann natürlich mit so einer Bühnensituation keine qualitativ hochstehenden Produktionen zeigen, und daher konnte auch vieles im Ronacher bisher nicht gezeigt werden, was in Zukunft gezeigt wird. Also wir müssen das Ronacher innen technisch so ausstatten, dass es auch zeitgemäßes Musiktheater zeigen kann.

 

Ein Experte auf diesem Gebiet, der Herr Direktor Jörg Koßdorff von der Grazer Oper, hat das so ausgedrückt: „Der Zustand dieses Hauses ist eine Schande. So kann man ein Juwel in dieser Stadt nicht verrotten lassen“. (GR Dr Andreas Salcher: Wer hat vorher das Ronacher umgebaut?) Das hat der Koßdorff gesagt, nicht wir.

 

Also es ist unbestritten: Jeder, der dieses Haus gesehen hat, weiß, dass investiert werden muss in die Bühne, in die Bühnentechnik, in den Orchestergraben, weil wir eben die Musik vom Orchester und nicht vom Band bekommen. Wir investieren in den Zuschauerraum, in das ganze Innenhaus vom Keller bis zum Dach und in einen Probenraum. Und das alles um 34 Millionen EUR, die von der Finanz anders finanziert werden. Aber das ist ja nicht die Entscheidung von Kulturpolitikern, da werden sicher die Finanzexperten dieser Stadt genau überlegt haben, dass dieser Weg der Kreditfinanzierung der günstigere ist. Wir wissen ja, wie sehr Finanzstadtrat Rieder immer auf die Mittel der Stadt und der Steuerzahler schaut, und er wird das auch in diesem Fall getan haben.

 

Der Vergleich macht uns sicher. Vor 10°Jahren wurde das Festspielhaus in Bregenz umgebaut. Heuer wurde bekannt, dass das Festspielhaus in den nächsten Jahren nochmals umgebaut wird. Jeder, der in den letzten Jahren dort war – ich war immer wieder dort –, konnte sich das nicht ganz vorstellen, aber es ist offensichtlich notwendig, in das Festspielhaus von Bregenz zu investieren. Nun, dieser zweite Umbau innerhalb von 10°Jahren kostet 40 Millionen EUR. Es hat im Gemeinderat in Bregenz und im Landtag in Vorarlberg keine Diskussion gegeben und auch keine Kritik der Oppositionspolitiker, dass man dort in ein Haus investiert (GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Aber da gibt es nur ein Haus!), noch dazu wenn man weiß, dass dieses Haus nur in der Festspielzeit im Sommer wirklich ausschließlich für Kultur genutzt wird und das restliche Jahr für alles mögliche, also auch für ÖVP-Parteitage beispielsweise oder für Städtetage, wie wir auch erleben konnten. Das ist auch gut so, dass wir einen Städtetag im Festspielhaus machen. Nur, man muss feststellen: Wir investieren 34 Millionen EUR in das Ronacher, wo 12°Monate lang durchgängig Musical geboten wird, Bregenz investiert 40 Millionen – unter uns gesagt, auch 16 Millionen des Bundes – in den Umbau des Festspielhauses. Das nur zu den Relationen. Das Festspielhaus Bregenz ist nicht größer, technisch nicht aufwendiger als das Ronacher, es ist teurer, und der Umbau war genauso vor 10°Jahren, wie es beispielsweise in Wien der Fall war. Also wir investieren mit zusätzlichem Geld in ein zusätzliches Opernhaus in dieser Stadt und in ein zusätzliches technisch hochwertig ausgestattetes Musiktheater in dieser Stadt.

 

Nun zur Kritik, die Vereinigung Bühnen Wien würden nicht geprüft. Das ist natürlich Propaganda. Der Rechnungshof hat das Ronacher und die Vereinigten Bühnen geprüft. Zuletzt im Jahr 2001. 7°Beamte des Rechnungshofes waren 7°Monate bei den Vereinigten Bühnen Wien und haben dort alle Rechnungen, alle Belege umgedreht, und sie haben gesagt, dass alles in Ordnung ist. Das Kontrollamt prüft die Vereinigten Bühnen Wien jährlich, und der letzte Bericht des Kontrollamtes der Stadt Wien muss direkt als Aufforderung, als Auftrag verstanden werden, in das Ronacher auch technisch zu investieren. Jedes Jahr wird natürlich der Rechnungsabschluss der Vereinigten Bühnen Wien vom Eigentümer geprüft – das ist eine begleitende Kontrolle von der Wiener Holding – und auch vom Aufsichtsrat,

 

Und weil hier immer gesagt wird, das gehört alles der Partei: Das ist so was von lächerlich! Das gehört natürlich nicht einer Partei, also natürlich auch nicht der SPÖ. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Vereinigten Bühnen Wien, der Herr Gerhard Weis, würde sich sehr darüber wundern, wenn die ÖVP sagt, er gehört der SPÖ an. Also das heißt, es ist hier wirklich Propaganda der ÖVP. Die Bilanzen und die Budgets der Vereinigten Bühnen Wien werden vielfach geprüft und sind in Ordnung befunden worden, und die Bilanzen liegen natürlich nicht nur am Handelsgericht, sondern sie liegen natürlich auch in der MA 7. Die sind natürlich bekannt, nur werden sie nicht den Akten beigelegt, weil wir das unter anderem beim Volkstheater, bei der Josefstadt und bei allen anderen Bühnen in dieser Stadt auch nicht machen, dass die Bilanzen einem Akt beigelegt werden.

 

Diese Reform des Musiktheaters und auch der Umbau des Ronacher kommen vor allem den Künstlerinnen und Künstlern dieser Stadt zugute, es kommt den Wiener

 

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