Gemeinderat,
49. Sitzung vom 22.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 123
geblieben ganz
im Gegensatz zur Bundesregierung.
Man muss schon
auch sagen, selbst wenn wir auf der Bundesebene jetzt alles hineinrechnen, nämlich
alle Gesellschaften der Ausgegliederten dazurechnen, dann investiert Wien immer
noch halb soviel wie der Bund mit seinem siebenfachen Budget, das er zur
Verfügung hat! Alleine diese Zahl zeigt, dass wir unsere Verantwortung im
Rahmen unserer Möglichkeiten wahrnehmen, was Sie leider auf Bundesebene mit
Ihren Kolleginnen und Kollegen im Parlament nicht tun! (Beifall bei der
SPÖ.)
Diese Politik
der mangelnden Investitionen, diese verfehlte Wirtschaftspolitik hat natürlich
Folgen. Es ist immer wieder ja auch in einigen Sitzungen des Gemeinderats
darauf hingewiesen worden. Und wenn hier dann einer Ihrer Redner sagt, na ja,
Wien stockt halt die Mittel für die Sozialhilfe auf - dahinter steckt
Knochenarbeit! Das möglich zu machen, ist einfach verantwortungsvolle
Budgetpolitik, die in dieser Stadt gemacht wird und wir tun das, weil wir eben
unsere Verantwortung für die Schwächsten hier in Wien auch übernehmen. Und wenn
heute wieder gesagt wurde: Wir werden im nächsten Jahr schon sehen, was es
alles an Leistungseinschränkungen geben wird - Herr Kollege Kabas hat das
gesagt -, das haben Sie vor zwei Jahren probiert, das haben Sie voriges Jahr
probiert. Tatsache ist, nichts ist eingetreten, wir haben unsere Leistungen
aufrechterhalten trotz einer katastrophalen Politik, die zusätzliche
Belastungen für das Wiener Budget gebracht hat. Wir haben unsere Mittel
aufgestockt, weil wir wissen, wir müssen hier in Wien den Schwächsten der
Gesellschaft, die gerade unter den Folgen einer verfehlten Wirtschaftspolitik
leiden, helfen. Da können wir uns nicht ausreden. Das haben wir zu tun. Das tun
wir auch im Rahmen unserer Möglichkeiten und wir sind stolz darauf, meine Damen
und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)
Genauso ist es
auch nicht richtig, dass hier im Gesundheitsbereich gespart wird. Ein Blick in
dieses Budget, das wir hier zu beschließen haben, würde zeigen: Es stehen hier
zusätzliche Mittel zur Verfügung, weil gerade auch - und darauf ist auch von
VBgm Rieder im Einleitungsstatement hingewiesen worden - dieser Bereich
Gesundheit und Soziales für uns in den kommenden Jahren eine besondere
Herauforderung darstellt, der wir gerecht werden wollen. Daher auch das Bemühen
von VBgm Rieder im Zuge des Finanzausgleichs, hier zu schauen, dass das
Gesundheitssystem nicht nur in Wien, sondern in ganz Österreich auf einem guten
Level ist, durch zusätzliche Einnahmen sowohl der Krankenkassen, aber auch
natürlich der Krankenhäuser und der Krankeneinrichtungen, die es in Österreich
gibt, gesichert wird und sich dafür einzusetzen, dass die notwendigen Maßnahmen
zur Verfügung stehen. Das zeigt sich auch im Wiener Budget. Es wird hier für
den Bereich der städtischen und privaten Einrichtungen 1,26 Milliarden EUR
geben. Das sind um 30 Millionen EUR mehr alleine in dem unmittelbaren
Bereich und da ist vieles in den nackten Zahlen des Budgets nicht angesprochen.
VBgm Rieder hat auch darauf hingewiesen, was noch in diesem Bereich zu erwarten
ist, weil hier eben die Ergebnisse des Finanzausgleichs nicht absehbar waren.
Wir leisten hier mehr und wir sind stolz darauf, weil wir glauben, es ist
einfach wichtig für die Wienerinnen und Wiener. Das ist ein integraler
Bestandteil dieses hervorragenden Wiens, dass wir auch eine
Hochleistungsmedizin in dieser Stadt haben. Wir stellen dafür auch die notwendigen
finanziellen Mittel zur Verfügung.
Es wäre noch
viel zum Bereich der Verwaltung zu sagen, dass es hier tatsächlich gelingt, mit
entsprechenden Maßnahmen die Effizienz zu steigern, denn sonst wäre es nicht
möglich gewesen, diese zusätzlichen Mittel auf die Beine zu bringen. Nur
überall mehr auszugeben, ist eine Rechnung, die so nicht funktioniert. Man muss
es natürlich auch wo einsparen. Wir versuchen es eben dort zu tun, indem wir
versuchen, die Effizienz zu steigern und auch die neuen Medien zu benutzen. Da
geht es nicht um Leistungskürzungen, so wie es der Kollege Kabas hier versucht
hat nachzuweisen: Na, das muss man dann durch Leistungskürzungen machen. Nein,
effizientere Verwaltung hat mit neuen Technologien auch neue Möglichkeiten und
Wien nutzt diese!
Wie gesagt,
wir werden ja noch zwei Tage Zeit für die vielen anderen Bereiche haben, die
angesprochen wurden: Den Bereich der Bildung, den Bereich der Gesundheit, den
Bereich der Ausbildung für die Jugendlichen, wo es ja auch völlig unrichtig ist,
dass Wien hier schläft. Tatsache ist, dass Wien gerade in diesem Bereich seine
Verantwortung wahr nimmt. Der Kollege Ekkamp wird auch noch darauf hinweisen,
aber wenn man sich hier die nackten Zahlen ansieht, wie Jugendarbeitslosigkeit
ist, dann sind wir in einer Stellungnahme völlig eins mit allen in diesem Haus:
Sie ist zu hoch. Nur, Tatsache ist, wir versuchen mit konkreten
Ausbildungsmaßnahmen und mit konkreten Fortbildungsmaßnahmen einem Trend in
Österreich, nämlich dass immer weniger Jugendliche einen Arbeitsplatz finden,
gegenzusteuern. Wir sind auch stolz darauf, dass rund 3 000 bis
4 000 Jugendliche aus dem Umland Wiens in Wien, Gott sei Dank, noch
einen Ausbildungsplatz finden, weil wir hier auch zusätzliche Mittel zur
Verfügung stellen. Auch den Bereich werden wir in den nächsten beiden Tagen in
der Diskussion natürlich noch ausführlicher diskutieren können.
Für mich
bleibt eigentlich nur abschließend, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im
Magistrat zu danken. Ich habe gesagt, dass wir zusätzliche Mittel für die
Schwächsten in der Gesellschaft zur Verfügung stellen können.
Gerade
auch im Budget 2005 heißt das, dass es in einzelnen Bereichen tatsächlich mehr
Arbeit gibt. Diese wurde, wie ich meine, hervorragend geleistet und sie wird
auch in Zukunft hervorragend geleistet werden. Ich möchte mich bei den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Wien dafür sehr herzlich bedanken.
Ich
möchte mich aber auch sehr herzlich bei VBgm Rieder und seinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern bedanken. Denn, wenn hier gesagt wird, und das wird als Kritik
verstanden, dass dieses Budget ein Fortschreibungsbudget ist, dann sage ich,
meine Damen und Herren, ich bin durchaus stolz darauf, dass es ein
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