Gemeinderat,
49. Sitzung vom 22.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 123
Ablenkungsmanöver im Zusammenhang mit dem Untersuchungsausschuss in Lainz in den Raum gestellt haben, ist nichts übrig geblieben. Schande über Sie, Herr StR Rieder.
Meine Damen
und Herren, diese dramatisch verschlechterte Budgetstruktur bedroht die Zukunft
des Wirtschaftsstandortes Wien ganz außerordentlich, und die Rezepte der
Sozialdemokraten in den letzten 10°Jah-ren waren immer die gleichen. Häupl hat
die Wiener und Wienerinnen ständig in einem höheren Maße belastet, mit Gebühren
und Abgaben belastet.
Und unser
Stadtrat sagt, und Herr Strobl, ich muss jetzt Ihren Eindruck korrigieren, weil
Sie haben da gemeint haben, Klubobmann Kabas hätte da etwas unrichtig zitiert
und hätte da von Ambulanzgebühren gesprochen. Unser Klubobmann Kabas hat
natürlich nicht von Ambulanzgebühren gesprochen, sondern von
Ambulatoriumsgebühren, die Sie erhöht haben, und das ist der große Unterschied.
Und jetzt darf
ich Ihnen eines sagen: Unser Herr StR Schock hat in den letzten 10°Jahren
penibel mitgeschrieben, Herr VBgm Rieder, penibel mitgeschrieben, welche
Gebühren und Abgaben Sie, Sie und Ihre Vorgänger seit 1993 erhöht haben. (GR Mag Hilmar Kabas zu VBgm Dr Sepp Rieder:
Ja, da gibt es keine Würstel!)
Am
1. Jänner 1993, und das ist die Belastung Nummer°1, wurde eine Wiener
Wassersteuer eingeführt, weil die Gebühren um 24 Prozent erhöht wurden.
Belastung
Nummer°2: Am 1. Juli 1993 wurden flächendeckende Kurzparkzonen in der
Wiener Innenstadt eingeführt und damit die Schaffung einer Parksteuer.
Belastung
Nummer°3: Mit 1. Jänner 1995 - und das ist ganz penible Buchführung,
die wir da angestellt haben - mit 1. Jänner 1995 wurde die Wiener
Kanalsteuer um 38, um sage und schreibe 38 Prozent erhöht.
Belastung Nummer°4:
Mit Wirksamkeit vom 1. August 1995 wurde die Parksteuer in Wien auf
die Bezirke Mariahilf, Neubau, Josefstadt und Alsergrund ausgedehnt.
Belastung
Nummer°5: Mit Wirksamkeit vom 2. Juni 1997 - das ist genaue
Buchführung und das müssen Sie sich jetzt vorhalten lassen - mit Wirksamkeit
vom 2. Juni 1997 wurde die Parksteuer auch in Wieden und Margareten
eingeführt.
Belastung
Nummer°6: Mit 1. Jänner 1999 wurde die gleiche Parksteuer auf
Leopoldstadt und die Brigittenau ausgedehnt.
Belastung
Nummer°7: Mit Wirksamkeit vom 2. November 1999 wurde die Parksteuer
auch in der Landstraße eingeführt. (GR
Kurt Wagner: Haben Sie die Bezirksvertreter auch gefragt?)
Belastung
Nummer°8: Ab 1. Jänner 2001 wurden Wohnbauförderungsmittel gekürzt
und dadurch Mietenerhöhungen im sozialen Wohnneubau um durchschnittlich
40 EUR pro Monat eingeführt.
Das ist Ihre
Politik der sozialen Ungerechtigkeit, die alle im gleichen Ausmaß trifft.
Belastung
Nummer°9: Mit 1. November 2001 wurde eine neue Wiener Stromsteuer in
der Höhe von 0,9 Cent pro Kilowattstunde eingeführt, und Gott sei Dank mit
Wirksamkeit vom 1. 1. 2003 durch Bundesgesetz wiederum halbiert.
Belastung
Nummer°10: Da geht es ans Eingemachte, weil das trifft die sozial Schwachen in
Wien. Mit 1. Jänner 2002 wurden Kürzungen, schmerzliche Kürzungen,
bei der Aktion "Essen auf Rädern" durchgeführt.
Belastung
Nummer°11: Heute schon erwähnt, mit 1. Jänner 2002 wurde die Wiener
Wirtschaftsförderung ganz einfach halbiert. Soweit, Herr Strobl, Ihre
unternehmerfreundliche Politik, die Sie in Wien machen.
Belastung
Nummer°12: Ab 1. Juni 2002 wurden die Tarife bei den WIENER LINIEN
kräftig erhöht, nämlich um sage und schreibe 25 Prozent.
Belastung Nummer°13:
Mit Wirksamkeit vom 1. Juli 2002 wurde eine neue Wiener Müllsteuer
eingeführt mit einer Gebührenerhöhung von 26 Prozent, und das zahlen alle
Wiener und Wienerinnen über die Betriebskosten.
Belastung
Nummer°14: Ab 1. Juli 2002 - und das nenne ich präzise Buchführung -
wurden die Autoabschleppgebühren um 7 bis 27 Prozent verteuert.
Belastung
Nummer°15: Ab 1. September 2002 wurden die städtischen
Kindergartengebühren auf bis zu 200 EUR pro Monat erhöht.
Belastung
Nummer°16: Mit Wirksamkeit vom 1. September 2002 wurden die städtischen
Sportanlagen, nämlich die Benützung der städtischen Sportanlagen, um
20 Prozent verteuert.
Belastung
Nummer°17: Ab 1. Jänner 2003 wurde der Spitalskostenbeitrag in den Wiener
Spitälern erhöht.
Belastung
Nummer°18: Ab 1. Mai 2003 wurden die Bädertarife zwischen 10 und
25 Prozent erhöht.
Belastung
Nummer°19: Ab 1. Juni 2003 wurden die Gaspreise erhöht. Eine Erhöhung, die
viele Wiener und Wienerinnen schmerzlich verspürt haben, nämlich um plus
10 Prozent.
Belastung
Nummer°20: Ab 1. August 2003 wurden die städtischen Feuerwehrgebühren
um bis zu 150 Prozent erhöht.
Belastung
Nummer°21: Ab 1. August 2003 wurde die Gebrauchsabgabe verteuert.
Belastung
Nummer°22: Ab 1. August 2003 wurde die Wasseranschlussabgabe erhöht,
gleich um 11 Prozent.
Belastung
Nummer°23: Ab 1. September 2003 wurde der Urlaubs-Selbstbehalt für
Familien mit geringem Einkommen erhöht, gleich um 15 Prozent.
Belastung
Nummer°24: Ab 1. Dezember 2003 haben Sie eine neue Aufgrabungsgebühr
eingeführt, denn beim Erfinden von Abgaben sind sie ja erfinderisch.
Belastung
Nummer°25: Ab 1. Jänner 2004 wurde der Kehrtarif der Rauchfangkehrer
erhöht.
Belastung
Nummer°26: Ab 1. Jänner 2004 wurden - Herr Kollege Strobl passen Sie
gut auf - die Ambulatoriumsbeiträge, ich wiederhole es noch einmal, die
Ambulatoriumsbeiträge in den Wiener Spitälern um bis zu 6 Prozent erhöht.
Sie haben die Ambulatoriumsbeiträge erhöht.
Belastung
Nummer°27: Ab 1. Jänner 2004 wurden die Rettungsgebühren erhöht.
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