Gemeinderat,
49. Sitzung vom 23.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 88
ein gut investierter Euro ist. (Beifall bei der
SPÖ.)
Im Bereich des Kanals wird eine Großaußenstelle Süd
im Blumental errichtet. Eine Zusammenführung von 5 Dienststellen und
150 Mitarbeitern ist dort geplant. Wir werden das E-Center – E steht für
Environment, Entertainment und Education – am Karlsplatz errichten. Da geht es
um einen Nachfolger der Dritten-Mann-Show, die wir jetzt baustellenmäßig
einstellen mussten. Nachdem das immer so ein Erfolg war und es uns wichtig ist,
auch Umweltbotschaften und Einblicke in die Kanalentsorgung der Stadt Wien zu
geben, wird das ein Nachfolgeprojekt sein, wo wir gerade eine
Ideenausschreibung und einen Ideenwettbewerb laufen haben.
Die Kanalnetzsteuerung wird nächstes Jahr
fertiggestellt. Da geht es darum, dass der Wiental-Sammelkanal und all die
großen Sammelkanäle, die wir jetzt bauen, dann auch ganz gezielt als
Speichervorrichtung genutzt werden können. Das heißt, wir können in diesem
Kanalnetz dann Regenwässer, Schmutzwässer und Mischwässer speichern und mit
einer gezielten Steuerung in der neuen Hauptkläranlage in Simmering entsorgen.
Ich glaube, dass das auch ein Meilenstein wird, ein umweltpolitischer
Meilenstein für die Sauberhaltung von Wiens Flüssen, auf den wir stolz sein
können.
Den Liesingbach habe ich vorhin schon erwähnt. Der
Wienfluss-Sammelkanal wird Ende 2005 fertig werden. Der gesamte Baubereich
soll Mitte 2006 fertig werden. Nächstes Jahr werden wir die
Hauptkläranlage in Simmering eröffnen können, die, glaube ich, auch wirklich
ein wichtiger Punkt ist und eines der größten und längsten Projekte, das wir in
der letzten Zeit gemeinsam mit dem Wienfluss-Sammelkanal in Wien umgesetzt
haben.
Im Bereich der Wasserwerke wird der Behälter
Jubiläumswarte saniert werden. Es wird Erneuerungen im Rohrnetz und bei den
Graugußleitungen geben und wir setzen unser Programm zur Auswechslung der
Bleianschlussleitungen fort. Wir wollen ja bis 2007 mit den gesamten
Bleianschlussleitungen fertig sein, dass wir die alle erneuert haben. Das ist
ein sehr ambitioniertes Programm, vor allem deswegen, weil wir mittlerweile
jetzt ja bei den Restbeständen angelangt sind, wo wir schwierige Trassen und
große Längen haben, das heißt, wo einfach der Aufwand der Erneuerung relativ
hoch ist.
Hart trifft uns bei der MA 31 - und das möchte
ich hier wirklich ganz ausdrücklich erwähnen - der Ausfall von Fördermittel des
Bundes. Auf Grund einer Änderung der Förderungsrichtlinien in der
Siedlungswasserwirtschaft, wo nur noch Neubauten, aber nicht mehr
Instandhaltungen gefördert werden, kommt es für uns zu einem Förderungsausfall
von rund 15 Millionen EUR im Jahr. Das ist nicht wenig für die
Wasserwerke und das trifft uns natürlich hart. Wir haben uns bemüht, das mit
finanziellen Mitteln der Geschäftsgruppe irgendwie auszugleichen. Es ist
natürlich für eine Stadt wie Wien schlimm, weil wir bei Neubaumaßnahmen im
Wasserleitungsbereich so gut wie nichts mehr haben. Für uns fällt natürlich
immer die Instandhaltung der älteren Rohre an und dass das nicht mehr gefördert
wird, trifft vor allem natürlich die Städte besonders hart.
Im Bereich der MA 42 ist irgendwo gesagt worden,
die Förderung zur Begrünung von Innenhöfen und Dächern würde reduziert werden.
Das möchte ich zurückweisen, das stimmt nicht. Das ist genauso wie im letzten
Jahr mit 100 000 EUR angesetzt. Wir haben dieses Jahr, weil so viele
Förderungsansuchen gekommen sind, noch zusätzliche Mittel zugeschossen. Aber
der Grundansatz ist völlig gleich geblieben.
Die Makrophytenbekämpfung auf der Alten Donau wird
uns im nächsten Jahr auch noch beschäftigen. Da sind zusätzliche Maßnahmen
erforderlich, weil wir dort wahrscheinlich mit einem Mähboot nicht mehr
auskommen werden.
Die Hafeneinschließungsarbeiten Lobau habe ich schon
erwähnt.
Die Umgestaltung vom Liesingbach ist eines der
Projekte, das wir nächstes Jahr fertig stellen.
Für die Abfallvermeidung sind nach wie vor
5 Millionen EUR vorgesehen. Ich glaube, das ist eine stolze Summe.
Dieser Bereich ist mir auch ganz besonders wichtig. Wir haben ja auch heuer
schon eine jetzt gerade laufende Kampagne zum Thema „Lebensmittel im Abfall“ und
wir werden auch nächstes Jahr in diesem Bereich weiter machen und weiter
agieren, weil das für mich ein sehr wichtiges Thema ist.
Im Bereich der Stadtvororte werden wir den
Naturlehrpfad Lobau eröffnen können. Es wird ein Bärenprojekt mit dem WWF gemeinsam
gestartet und für das Nationalparkhaus, wo derzeit die Baugrunduntersuchungen
laufen, soll Mitte 2005 der Spatenstich sein. Wir gehen jetzt davon aus,
dass wir keine Probleme mit irgendwelchen Weltkriegsrelikten und Fliegerbomben
oder Sonstigem dort haben, das heißt, dass die Baugrunduntersuchungen positiv
abgeschlossen werden können und dann können wir mit dem Nationalparkhaus
beginnen. Das Landschaftsgebiet Kellerberg wird von der MA 49 im nächsten
Jahr fertiggestellt und der Biosphärenpark soll, wenn alles nach Plan läuft,
Mitte 2005, also ungefähr im Mai, eingereicht werden.
Zum Abschluss: Ein Gentechnik-Vorsorgegesetz ist in
Vorbereitung. Ich habe jetzt wirklich nur die allerwichtigsten Projekte quasi
im Überschriftenstil genannt, aber ich glaube, dass wir auf das, was wir im
nächsten Jahr vorhaben, durchaus stolz sein können, dass es ein ambitioniertes
Programm ist, dass wir viele große Projekte zu Ende bringen und einiges an
neuen Projekten anfangen werden.
Für mich ist Umweltschutz in der Stadt einfach ganz
konkrete Lebensqualität. Da geht es nicht nur um Grenzwerte und irgendwelche
theoretischen Dinge, sondern Umweltschutz in der Stadt ist ganz spürbare
Lebensqualität für die Menschen, das sind Grünräume, Spielplätze, die
Wasserqualität.
Wien hat einen sehr, sehr hohen Standard in punkto
Umweltschutz. Den gilt es zu erhalten und auszubauen. Das ist meine Aufgabe und
das möchte ich im nächsten Jahr gemeinsam mit Ihnen umsetzen. - Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke, Frau
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