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Gemeinderat, 49. Sitzung vom 23.11.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 17 von 88

 

Gorbach, die hier die Flugrouten festlegen. Wir haben deswegen in der Mediation jetzt erstmals die Möglichkeit gehabt und auch die Chance genutzt, bei Flugrouten über Wien mitzureden. Wir sind dort einer von vielen Akteuren und deswegen ist es natürlich auch schwer, die Position Wiens zu hundert Prozent durchzusetzen. Ich glaube, es ist uns trotzdem ganz gut gelungen, gewisse Erfolge mit gewissen Dinge zu erzielen.

 

Stichwort Liesing: Da waren wir nicht zufrieden, da hat es Korrekturen gegeben. Mittlerweile sind auch die Bürgerinitiative und der Bezirk stark ins Mediationsverfahren eingebunden. Ich glaube nach wie vor, dass das die Chance ist, die wir nutzen sollten, um bei diesem Thema „Flugverkehr über Wien“, was sicher ein Thema ist, das viele Menschen bewegt, aktiv mitzureden.

 

Ich habe es sehr bedauert, Sie werden sich erinnern, dass die FPÖ aus dem Mediationsverfahren ausgestiegen ist, weil ich nicht viele andere Möglichkeiten sehe, sich in diesen Bereich wirklich aktiv einzubringen und mitzutun. Wir werden das weiterhin im Interesse der Wienerinnen und Wiener tun. Wenn es bessere Vorschläge gibt, dann bitte ich Sie, sie auf den Tisch zu legen. Aber mir hat bisher noch keiner sagen können, welche besseren Vorschläge es zum Thema „Fluglärm über Wien“ gibt außer sozusagen mit dem Finger auf uns zu zeigen und zu sagen, dass wir es nicht richtig machen. Ich glaube, dass da wirklich der beste Weg eingeschlagen wird. Wir bemühen uns in der Mediation, das Beste für die Wienerinnen und Wiener zu erreichen. (GR Kurt-Bodo Blind: Vom Reden wird es nicht leiser!)

 

Herr GR Blind, Sie können gerne neue Lösungen auf den Tisch legen und wir werden uns dann darüber unterhalten. Aber bisher gibt es wenig Alternativen zur Mediation und dass die FPÖ ausgestiegen ist, hat das Ganze nicht besser gemacht! Ich meine, Sie stehlen sich ein bissel aus der Verantwortung. Den Vorwurf müssen Sie sich leider gefallen lassen, tut mir Leid! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Der Herr GR Parzer hat einige Dinge angesprochen, die ich jetzt, glaube ich, schon bei anderen Kollegen abgehandelt habe. Sie haben von einem Zuwachs der Restmüllmenge in Wien gesprochen. Dem möchte ich widersprechen, das stimmt nicht. Die Restmüllmengen in Wien stagnieren beziehungsweise sind seit mittlerweile ungefähr drei Jahren leicht rückläufig. (Beifall bei GR Kurth-Bodo Blind.) Danke, Herr GR Blind, ich freue mich immer über Applaus von Ihrer Seite.

 

Die Umstellung der Gelben Tonne – ich glaube, das war ein Thema. Ich habe das Gefühl, dass wir uns wirklich bemüht haben, darüber sehr, sehr ausführlich aufzuklären. Wir haben an jeden Haushalt einen Brief geschrieben. Es hat eigene Folder gegeben. Wir haben auch ein Pickerl auf die Restmülltonne gegeben beziehungsweise ist das gerade im Laufen. Wir haben die Gelbe Tonne auch optisch umgestaltet, damit die Leute, wenn sie hinkommen, sehen: Hoppala, da ist etwas anders. Damit wir eben darauf aufmerksam machen, dass jetzt nur noch Flaschen in die Gelbe Tonne kommen. Wir haben das ja auch gut vorbereitet. Es gab am Storchengrund einen Probelauf mit 23 000 Haushalten, wo wir uns eben genau angeschaut haben, welche Auswirkungen das hat, wenn wir die Gelbe Tonne umstellen. Das heißt, wir haben es nicht ins Blaue hinein gemacht, sondern haben auch eine gewisse wissenschaftliche Grundlage gehabt, die gezeigt hat, dass die Menge an Flaschen, die wir damit einsammeln konnte, um 120 Pro-zent gestiegen ist. Das heißt aber gleichzeitig auch, dass wir es natürlich damit geschafft haben, das Volumen des Restmülls zu reduzieren. Ich glaube, das ist eine ganz gute Sache. Wir werden dann im nächsten Jahr schauen, wie sich das dann in ganz Wien auswirkt und ob wir das, was wir im Versuch am Storchengrund prozentuell aus dem Müll herausholen konnten, dann umgelegt auch auf ganz Wien schaffen. Das würde mich sehr freuen, weil ich glaube, das wäre ein ganz guter Erfolg.

 

Ich möchte jetzt vielleicht noch ganz kurz auf einige Projekte und Schwerpunkte des nächsten Jahres aus der Geschäftsgruppe Umwelt eingehen. Ein paar Dinge sind schon von meinen Gemeinderatskollegen erwähnt worden.

 

Wir werden das „Netzwerk Natur“, das etwas besser dotiert wurde, im nächsten Jahr weiterführen, das, glaube ich, ein sehr wichtiges Projekt ist, weil es dabei um Naturschutz auch außerhalb von Naturschutzgebieten geht, um Erhaltung von einigen Biotopen. Es wird Biotoptypenkartierungen geben und Planungen für einige Bezirke. Ich glaube, dass das ein sehr gutes Projekt ist, weil wir damit den Naturschutz noch viel stärker in die Stadt holen, also heraus aus den Grüngebieten und stärker hinein in die Stadt.

 

Im Rahmen des Vertragsnaturschutzes wird dieses Mal das Thema „Lebensraum Hecke“ als Schwerpunkt gewählt werden, auch im Zusammenhang mit Artenschutz und Vogelschutz ein wichtiges Projekt.

 

Landschaftsschutzgebiete für Währing, Favoriten und Floridsdorf: Dafür wird die fachliche Grundlage erarbeitet.

 

Unser Umweltbildungsprogramm “EULE“, das im letzten Jahr sehr, sehr gut angekommen ist, wird weiter ausgebaut. Wir wollen das gesamte Filmangebot unserer Umweltabteilungen in “EULE“ einbauen. Es ist von den Schulen wirklich sehr gut angenommen worden, auch die Abfallbox, die wir in den Schulen verteilt haben, wo es eben Spiele zum Thema “Müllvermeidung und Mülltrennung“ gibt, ist sehr gut angenommen worden. Ich glaube, dass sich das Angebot des Umweltressorts im Bereich Umweltbildung wirklich sehen lassen kann.

 

Das war übrigens auch einer meiner Arbeitsschwerpunkte, den ich angekündigt habe, der in Ihren Reden nicht gekommen ist. Wahrscheinlich weil wir ihn eigentlich sehr gut - und ich bin sehr zufrieden damit - über die Bühne gebracht haben und nächstes Jahr noch weiter ausbauen werden, weil ich glaube, dass es ganz wichtig ist, im Umweltschutz bei den Kindern anzusetzen, weil die Kinder, die wir für Umweltschutz sensibilisieren, es hoffentlich auch als Erwachsene noch sind und es dann weiterhin in ihr Leben mitnehmen werden. Deswegen glaube ich, dass jeder investierte Euro in Umweltbildung

 

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