Gemeinderat,
49. Sitzung vom 23.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 88
mich daher im Wesentlichen auf drei Themen beschränken, nämlich Personalfragen, Konsumentenschutz und Tierschutz, obgleich ich betonen möchte, dass das Ressort der Frau Stadträtin, das mit zwölf Magistratsabteilungen eines der größten ist, eine Vielfalt von Themen anbieten würde. Aus zeitlichen Gründen ist es jedoch nicht möglich, alle hier anzusprechen.
Lassen Sie mich doch einige Zahlen nennen, weil man
die Bedeutung der Stadt als Arbeitgeber dadurch besonders unterstreicht. Wir
haben etwa 64 980 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist ein
leichtes Minus gegenüber dem Vorjahr um rund 400 Kolleginnen und Kollegen.
Das bedeutet in diesem Zusammenhang natürlich auch eine leichte Reduzierung des
Dienstpostenplanes selbst.
Meine Vorrednerin, Kollegin Strobel, hat sich ja
gerade mit dem Thema Frauen beschäftigt, und wir können ruhig sagen, dass
unsere Stadtverwaltung im Großen und Ganzen ein Frauenbereich ist. Wir haben
immerhin einen Frauenanteil in der Verwaltung im Magistrat von
63,6 Prozent. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein leichter Zuwachs.
Zur Vielfalt unserer Beschäftigten möchte ich hier
auch nur einige Zahlen nennen. Wir haben etwa 4 000 Kolleginnen
Kollegen, die in Karenz sind, Präsenzdienst leisten, freigestellt sind,
Abgeordnete sind oder sich aus sonstigen Gründen nicht im Dienststand befinden.
Und auch ein Punkt, der nicht unbedeutend ist, dass wir im Jahr etwa
1 800 Saisonkräfte in speziellen Abteilungen beschäftigen. Das ist
eine Möglichkeit, diesen zumindest zeitweise einen Arbeitsplatz zu bieten.
Ein Thema, das glaube ich, von großer Bedeutung ist,
vor allem natürlich in erster Linie wieder für unsere Frauen, das ist die Frage
der Teilzeitbeschäftigung. Wir beschäftigen derzeit 7 694 Frauen und
Männer, wobei der Anteil der Frauen bei den Teilzeitbeschäftigten
92,54 Prozent beträgt. Also man sieht auch hier die Bedeutung der Stadt
als Arbeitgeber für Frauen, die damit die Möglichkeit haben, zugleich auch die
Familie zu betreuen.
Ein weiteres Thema, das auch nicht unbedeutend ist,
weil wir ja über die Frage der Ausländerbeschäftigung nicht nur reden können
und müssen, sondern weil die Stadt auch hier mit gutem Beispiel vorangeht.
Immerhin sind 4,35 Prozent unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
ausländischer Herkunft.
Ein Thema möchte ich auch ansprechen, weil das immer
wieder im Zusammenhang mit der Frage der Arbeitslosigkeit in Wien eine Rolle
spielt. Wien – ich habe es zuerst schon gesagt – hat eine große Anzahl von
Mitarbeitern – fast 65 000 –, aber immerhin fast 14 000, also über
20 Prozent, kommen aus dem Wiener Umfeld. Das heißt, aus Niederösterreich,
aus dem Burgenland, selbst aus der Steiermark beschäftigen wir Kolleginnen
Kollegen.
Die Dienstleistungen in Wien werden, im Gegensatz zum
Bund, nicht zurückgenommen, im Gegenteil. Durch die große Bautätigkeit ist es
notwendig, Kindertagesheime zu schaffen, Schulen neu zu errichten und vor allem
natürlich im Gesundheitsbereich das erforderliche Personal zur Verfügung zu
stellen. Das bedeutet Umschichtungen, aber die Vorgangsweise in Wien ist eben
ganz anders als die beim Bund, wo ziemlich brutal Umstrukturierungen
vorgenommen werden. Bei uns geht das ganz ruhig im Einvernehmen mit den
Personalvertretern und der Gewerkschaft über die Bühne.
Denken wir nur daran, welche zusätzlichen Aufgaben
wir in den letzten Jahren übernommen haben – Passwesen, Fundwesen, Meldewesen,
um nur drei Punkte zu nennen –, die alle im Personalplan zu berücksichtigen
waren. Das bedeutet, dass wir uns sehr wohl laufend die Strukturen unserer
Stadtverwaltung anschauen und dass wir, wo es möglich ist, organisatorische
Änderungen vornehmen, damit wir das notwendige Personal anderswo effektiv
einsetzen können.
Ein solcher Bereich ist der Krankenanstaltenverbund
mit seinen fast 29 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der natürlich –
und das ist ja gestern auch angesprochen worden – einen besonders großen Personalbedarf
hat.
Ein Personalressort muss natürlich auch dazu
beitragen – unser Vizebürgermeister hat das gestern auch angeführt –, das
Budgetziel zu erreichen. Das heißt, der Personalaufwand ist so zu gestalten,
dass insgesamt im Budget ein nicht allzu großes Wachstum ist. Im Gegenteil.
Wenn man sich den Anteil am gesamten Budget anschaut, haben wir sogar eine zwar
geringe, aber doch merkliche Verringerung des Personalaufwandes festzustellen.
Insgesamt bedeutet das, dass wir jetzt ausschließlich im Magistrat etwa
1,7 Milliarden EUR für Aktive ausgeben und dieser Betrag auch
halbwegs konstant gehalten werden kann.
Selbstverständlich müssen wir auch – und das ist
natürlich erfreulich für viele Kolleginnen Kollegen, die entweder beim Bund
oder eben bei der Gemeinde Wien beschäftigt sind – Bezugserhöhungen
berücksichtigen, wie sie vorige Woche ausverhandelt worden sind. Der Bund hat
mit 2,3 Prozent abgeschlossen, und jetzt laufen auch bei uns in der
Stadtverwaltung die Gespräche mit der Gewerkschaft darüber. Das heißt, dass wir
auch hier Vorsorge treffen müssen, die notwendigen Budgetmittel dafür
bereitzustellen. Wobei ich sage, dass der Bund in seinem Budget immer nur etwa
ein Prozent als Ansatz für eine Bezugserhöhung hineinrechnet. Wir bemühen uns
im Vorhinein schon, im Voranschlag einen entsprechenden Posten vorzusehen.
Der Herr GR Barnet hat ja dieses Thema auch
angesprochen im Zusammenhang mit dem Aufwand, vor allem hinsichtlich der Frage
des Pensionsaufwandes, und ich habe schon darauf hingewiesen, dass unser
Zuwachs wirklich sehr gering ist in Relation zum gesamten Budget.
Etwas verwundert bin ich, wenn er
Dienstrechts- oder Besoldungsreformen urgiert. Erstens einmal weißt du selbst,
dass es im Bundesdienst entsprechend den dienstrechtlichen und bezugsmäßigen
Reformen sowohl für Beamte als auch für Vertragsbedienstete ja noch immer
laufend möglich ist, in das neue Bezugsschema umzusteigen. Und ich darf sagen,
wir setzen das
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular