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Gemeinderat, 49. Sitzung vom 23.11.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 78 von 88

 

um bequem zu einer absoluten Mehrheit zu kommen und um den Hauptverband zu linken!. (GR Dr Herbert Madejski: Bitte mäßige dich! Du bist ja sonst auch normal!) Wo mit Sicherheit nichts geht, wo man wirklich nichts machen kann, machen Sie es ganz einfach, indem Sie den Geldhahn abdrehen! (GR Dr Wolfgang Ulm: Das stimmt doch überhaupt nicht!)

 

Sie haben es schon selbst gesagt, bei der Arbeiterkammer wollen Sie ganz locker den Bewegungsspielraum einer unbequemen Einrichtung einschränken. Die Arbeiterkammer war unter SPÖ-Zeiten, als die SPÖ den Kanzler gestellt hat, nicht nur der Hund an der Leine, sondern durchaus auch sehr bissig. (GR Dr Wolfgang Ulm: Transparenz beim Budget, Offenlegung aller Daten, das wäre in Wien wichtig!) Hier setzen Sie nichts entgegen. (GR Walter Strobl: Großmut war das!)

 

Es überrascht auch nicht, wenn Sie mit dieser Politik und mit diesem Weg immer wieder auf die Grenzen der Verfassungsmäßigkeit stoßen und der Verfassungsgerichtshof Ihnen vollkommen zu Recht eine Reihe von Gesetzen abgedreht hat, obwohl Sie auch dort eine Besetzungspolitik machen, die für diese Republik genant ist. (Beifall bei der SPÖ. – GR Dr Wolfgang Ulm: Was ist mit dem Ausländerwahlrecht? Habt ihr das schon vergessen?)

 

Im Gegensatz dazu, meine Damen und Herren, und unter den Kriterien, die die UNO beschlossen und für das internationale Sportjahr 2005 ausgerufen hat, ist Wien ein gutes Beispiel, wie Pläne und Vorhaben auch von multinationalem Interesse umgesetzt werden. Ich möchte etwa die Schwimm-EM, die dieses Jahr stattfindet erwähnen. Aber auch die Eishockey-WM und die Junioren-Rad-Weltmeisterschaft sind friedensstiftende Sportevents. (GR Gerhard Pfeiffer: Was hat das mit der UNO zu tun?) Das größte haben wir heuer in Athen gesehen, es gibt ja auch andere Städte, die sich darum bemühen.

 

Wir haben heuer und auch schon die letzten Jahre eine sehr erfolgreiche Aktion gehabt. Man kann bei Laskas Ganggalerie genüsslich studieren, was man mit Jugendlichen, Schülern und mit allen Menschen dieser Stadt machen kann, um sie zur Bewegung zu animieren, um sie fit zu halten, um sie Sport schnüffeln zu lassen, mit der "Bewegung findet Stadt"-Ausstellung. Ich möchte hier vor allem das "Athletics light" erwähnen, das inzwischen der größte schulsportliche Move, den es so gibt, in Europa geworden ist.

 

Wien bringt einfach die Menschen zum Sport. Damit das so bleibt, haben wir auch 2005 im Budget eine Reihe von Impulsen gesetzt, etwa die nächste Tranche zur Vorbereitung der Fußball-EM 2008. Hier hat Kollege Strobl gemeint, 5 Millionen EUR werden hier 2005 aufgewendet. Diese Ziffer ist richtig, aber ich korrigiere, sie heißt nicht, dass diese 5 Millionen EUR von der Sportförderung kommen, das heißt es nämlich nicht, sondern sie sind anders budgetiert. (GR Walter Strobl: Nein! Die stehen genau dort!) Und zwar sind sie auf der Budgetpost 2620, Sportplätze budgetiert. Dieses Budget ist um 5 Millionen EUR erhöht worden. Nachdem aber im Vorjahr schon 2 Millionen EUR fürs Stadion vorgesehen waren, also heuer muss man sagen, 2 Millionen EUR vorgesehen sind, und nächstes Jahr 5 Millionen EUR, ist der Saldo der Erhöhung 3 Millionen EUR. Also haben wir in Wirklichkeit 2 Millionen EUR mehr bei den Sportplätzen.

 

Was die Sportförderung betrifft, muss ich die Aussage des Kollegen Strobl, dass es hier massive Kürzungen gibt, zurückweisen. Wenn ich das Budget richtig lese, ist im Voranschlag 2005 ein Sportförderung vorgesehen, 8,3 Millionen EUR, und das sind um 1,4 Millionen EUR mehr als dieses Jahr vorgesehen wurde, also von Kürzung überhaupt keine Rede.

 

Was wir aber im Budget auch ganz wichtig vorgesehen haben, ist die Weiterentwicklung eines großen Wiener Projekts, wie ich es bezeichnen möchte, nämlich die Weiterentwicklung des Wiener Wurstelpraters. Da ist ja schon auf die Ausschussreise hingewiesen worden. Wir haben sehr interessante Erkenntnisse gewonnen, die sicher helfen werden, im Wurstelprater Umsetzung zu finden. Es ist hier eine Tranche von knapp 2 Millionen EUR vorgesehen, wobei natürlich der Schwerpunkt auf der Entwicklung liegt. Die Praterunternehmer, die letztlich von dieser Entwicklung profitieren sollten, müssen natürlich auch eigenes Geld in die Hand nehmen und hier gemeinsam mit der Stadt und mit allen Beteiligten die Erneuerung des Praters vorantreiben. Positiv ist auch zu bemerken, dass die Fusion der Stadt Wien Marketing und der Praterservice GesmbH durchaus sehr positive Impulse für den Wurstelprater und für den Prater bringen wird. Neben der neuen hypermodernen Messe neben dem neurenovierten Stadion fehlt jetzt eigentlich nur, dass der Prater einen neuen Anstoß bekommt. Beide Gesellschaften, deren Fachwissen, der Marketing- und Veranstaltungsprofi und der Entwicklungsprofi, sind Garant dafür, dass hier auf Basis und Richtlinie des Masterplans, der für den Prater erstellt wurde, in Zukunft eine sinnvolle und positive Nutzung gewahrt wird.

 

Kernpunkt ist sicherlich, den Prater in die Richtung zu bringen, dass eine Jahrhunderte alte Geschichte attraktiviert werden soll. Als wir mit dem Ausschuss in der USA waren, ist die Präsentation einer nächstjährigen Messe, die im Jänner in Wien stattfinden wird gewesen. Wir haben sie uns angesehen und Herr Mongon hat eigentlich einen sehr tollen Ausspruch gemacht, nämlich: „Der Prater ist zehn Jahre älter als die USA." Unter den Anwesenden, zweifelsfrei 1 000 Besucher, die sich dort die Präsentation angesehen haben, hat das ein großes Raunen gegeben. Ich glaube, wir sollten uns durchaus in Erinnerung rufen, wovon wir eigentlich reden und welche historische Bedeutung diese Stätte hat.

 

Ziel ist sicherlich, das derzeitige Angebot zu verbessern und die Gastronomie- und die Servicebereiche zu steigern. Auch hier konnten wir in vergleichbar größeren Anlagen sehen, wie es dort zugeht.

 

Auf alle Fälle gehört auch das Marketing professionalisiert. Wir haben in den USA auch gesehen, ich möchte das schon erwähnen, weil es eine sehr beeindruckende Bilanz ist, die Universal Studios haben einen neuen Themenpark eröffnet, der 3 Milliarden US-Dollar gekostet

 

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