Gemeinderat,
1. Sitzung vom 18.11.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 56
Probeabstimmung in der HTL Spengergasse hat nämlich
so ausgeschaut, dass Sie dort nur 38 Prozent errungen haben und dass
unsere FPÖ mit über 20 Prozent schon die zweitstärkste Partei war (Amtsf
StRin Mag Sonja Wehsely: Ich kann mich an eine Diskussion erinnern, wo Sie
abgestürzt sind!), die zweitstärkste Partei, Frau Stadträtin, bei den
jungen Menschen! Und das stimmt uns ja auch so (VBgmin Grete Laska: Aber bei
der Wahl war es wieder anders!) optimistisch für die Zukunft:
20 Prozent bei den jungen Menschen! (Beifall
bei der FPÖ.)
Herr Bürgermeister, wir können Sie vor allem auch
deswegen nicht wählen, weil Sie und Ihre Partei, die SPÖ, in diesem Wahlkampf
ja immer wieder den Versuch unternommen haben, uns Freiheitliche auszugrenzen,
etwa bei einer großen Lehrlingsveranstaltung in der Lugner-City. Da ist von
Ihrer SPÖ bei dieser Lehrlingsveranstaltung der Versuch unternommen worden, das
Ganze in eine bestimmte Richtung zu lenken. Man hat einfach die Sozialistische
Jugend dorthin vergattert, die dann dort aufmarschiert ist und einen einzigen
Auftrag hatte, nämlich den freiheitlichen Vertreter auszubuhen und unter der
Gürtellinie anzugreifen. Und was war das Ergebnis, meine Damen und Herren? Was
war das Ergebnis, Frau Kollegin Rudas? Das Ergebnis war, und das kann ich Ihnen
heute berichten, dass wir dort bei den wenigen nichtorganisierten Jugendlichen
natürlich eine ganz tolle Resonanz gehabt haben und dass sich dort diese
wenigen Nichtorganisierten in einem überwältigenden Ausmaß zu uns bekannt
haben, weil diese Menschen gemerkt haben, wie in dieser Stadt der Hase läuft.
Es sind mir nach dieser Veranstaltung zehn junge Menschen nachgelaufen und sie
sind noch auf der Straße draußen der Freiheitlichen Partei beigetreten, Frau
Kollegin, weil sie nämlich bemerkt haben: Die SPÖ vertritt ihre Interessen
nicht mehr!
Es gibt heute in Wien eine einzige Partei, die die
Interessen dieser jungen Menschen in den Schulen vertritt und diese Partei,
meine Damen und Herren, ist keine andere als unsere Freiheitliche Partei und
wird es in diesen fünf Jahren auch sein! (Beifall
bei der FPÖ.)
Herr Bürgermeister, ich habe vor allem auch in Sie
persönlich die Hoffnung gesetzt, dass Sie als Ergebnis dieser Wahl hier doch
einen Kurswechsel vornehmen werden. Sie haben eigentlich genau diese Hoffnung
auf einen Kurswechsel enttäuscht und das ist der Hauptgrund, warum wir Sie
heute, nicht einmal vier Wochen nach der Wahl, ganz sicherlich nicht wählen
können, weil Sie nicht lernfähig sind, weil Sie nämlich aus dieser Wahl am
23. Oktober gar nichts gelernt haben. Sie haben sich ja erst gestern
wieder in einem Interview für noch mehr Zuwanderung nach Wien ausgesprochen (VBgmin
Grete Laska: Sie können einfach nicht lesen!), für eine weitere
Zuwanderung, Frau Kollegin, wo es in Ihrer Verantwortung bereits erstmals zehn
Prozent Arbeitslosigkeit (GR Jürgen Wutzlhofer: Sie können nicht lesen!)
in dieser Stadt gibt!
Sie haben sich in demselben Interview auch wieder für
eine Öffnung der Gemeindebauten ausgesprochen. Aber, Herr Bürgermeister, da ist
ja bereits Ihr EU-Abgeordneter Swoboda lernfähiger, der uns nämlich aus Brüssel
ausgerichtet hat, dass er gegen die Umsetzung dieser EU‑Richtlinie ist!
Ihr Abgeordneter hat das ja auch genauer begründet, weil nämlich durch genau
diese EU-Richtlinie in Wien neue Ausländerghettos entstehen würden, weil die
Richtlinien eben so konstruiert sind, dass sie große Familien und kleinere
Einkommen bevorzugen. Ihr Abgeordneter ist lernfähig, Sie sind es bisher nicht,
Herr Bürgermeister, und das ist der Grund, warum wir Sie heute nicht wählen
können, weil Sie trotz dieses Wahlergebnisses hier zu keiner Umkehr bereit
sind.
Herr Bürgermeister, Sie haben diese Politik gemacht,
weil Sie die Stimmen der Zuwanderer in dieser Stadt brauchen. Sie haben diese
falsche Politik betrieben, weil Sie nämlich auf die Stimmen dieser Zuwanderer
geschielt haben. Sie haben durch diese Politik die Interessen Ihrer eigenen
Partei vor die Interessen dieser Stadt gestellt. Ich meine, es ist das der
falsche Weg! Herr Bürgermeister, nehmen Sie doch dieses Wahlergebnis endlich
ernst! Die Freiheitliche Fraktion fordert Sie auf: Denken Sie nicht nur an Ihre
eigene Partei! Hören Sie endlich auf, das Interesse Ihrer Partei vor das
Interesse dieser Stadt zu stellen und machen Sie endlich eine bessere Politik,
vor allem eine bessere Integrationspolitik für diese Stadt! (Beifall bei der
FPÖ.)
Herr Bürgermeister, wir können Sie heute, um das zum
Abschluss zu sagen, nicht wählen, weil Sie genauso weitermachen wie bisher. Sie
wollen genau diesen Spagat versuchen, bei dem Sie schon am 23. Oktober in
der Mitte durchgefallen sind, nämlich offiziell diese multikulturelle Politik
Ihrer Fraktion, diese Träumereien zu unterstützen, aber in den eigenen Sektionen
ganz anders zu sprechen.
Ich darf Ihnen hier zum Abschluss
vielleicht noch ein kleines Beispiel aus dem 10. Bezirk sagen, wo ich ja
Bezirksparteiobmann bin und wo ich gemerkt habe, wie viele Funktionäre aus
Ihrem Kern bereits zu uns überlaufen, wie viele Funktionäre aus Ihrem Kern ja
längst bei der FPÖ ihr Kreuzerl machen. Ich darf Ihnen hier zum Abschluss eine
kleine Begebenheit schildern. Da kommt also an einem Samstag im November, zwei
Wochen nach der Wahl, einer Ihrer Funktionäre auf mich zu, ich kenne ihn schon
lange und frage ihn: „Haben Sie uns dieses Mal wieder gewählt?“ Er sagt:
„Natürlich, Herr Schock“. Ich falle ihm natürlich um den Hals, bedanke mich bei
ihm und dann, Herr Bürgermeister, bricht es aus ihm heraus, dann erzählt er
nämlich von einem Treffen mit Ihnen. Sie haben ihn dort gefragt: „Wie geht’s?“
Er sagte: „Danke, persönlich gut, politisch nicht gut, denn was ihr aus unserem
Favoriten gemacht habt, das ist nicht mehr mein Favoriten.“ Das war seine
Antwort im Gespräch mit dem Herrn Bürgermeister. (VBgmin Grete Laska: Das
hat er zu Ihnen gesagt?) Und was glauben Sie, meine Damen und Herren, was
der Bürgermeister dieser Stadt geantwortet hat? Man sollte ja meinen, wenn man
die Reden dieser Fraktion kennt, die multikulturellen Träumereien, dass er
vielleicht zu mehr Toleranz aufgerufen hat, dass er gesagt hat: „Genosse, bitte
ein Bekenntnis zur multikulturellen Gesellschaft, ein
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