Gemeinderat,
3. Sitzung vom 12.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 95 von 105
behinderte
Kinder, mit 1 Sonderkindergartenpädagogin und 1 Kindergartenpädagogin
und 2 Helferinnen; in den Horten 15 Kinder, davon 2 behinderte
Kinder, mit 1 Sonderhortpädagogin und 1 Hortpädagogin und
2 Helferinnen; und die heilpädagogischen Gruppen im Kindergarten
6 Kinder und im Hort auch 6 Kinder.
Ich
beantrage die sofortige Abstimmung dieses Antrages.
Die
Qualität in unseren Kindergärten sollte unser oberstes Ziel sein, und die
Gruppengrößen und der Betreuungsschlüssel haben auch etwas mit dieser Qualität
zu tun.
Trotzdem
ist es in Wien ja so, dass wir einen hohen Deckungsgrad haben bei den Drei- bis
Sechsjährigen. Ich habe ja schon bei der Rechnungsabschlussdebatte einen Antrag
eingebracht, dass wir bei den unter Dreijährigen einen Ausbau der Plätze
brauchen, und der wurde angenommen. Ich habe dann bei der Podiumsdiskussion
vernommen, dass hier auch etwas passieren wird. Wir sind gespannt. Wir hoffen,
dass in diesem Bereich etwas weitergeht und dass Wien hier auch mehr Plätze
anbietet als die restlichen Bundesländer.
Die
Qualität ist aber nicht nur über die Gruppengrößen und den Betreuungsschlüssel
zu erklären, sondern auch über Standards. Es hat sich eine Plattform gebildet,
die Plattform EduCare, die auch diese eine Diskussion veranstaltet hat. Und
dort wurde eigentlich recht einheitlich von den vier dort vertretenen Parteien
dem Vorschlag zugestimmt, dass es ein Bundesrahmengesetz zur Qualitätssicherung
in den elementaren und außerschulischen Bildungseinrichtungen geben soll.
Ich
bringe deshalb einen Antrag ein, dass der Gemeinderat sich für die Erstellung
eines bundeseinheitlichen Rahmengesetzes zur Qualitätssicherung in den
elementaren und außerschulischen Bildungseinrichtungen ausspricht und die
zuständige Stadträtin beauftragt wird, auf die Bundesregierung dahin gehend
einzuwirken.
Auch
hier beantrage ich die sofortige Abstimmung dieses Antrags.
Ich
möchte noch zum Bereich der Erwachsenenbildung und der Volksbildung kommen. Ich
habe schon im letzten Jahr mit Verwunderung festgestellt, dass in diesem
Bereich budgetmäßig gekürzt wird, und auch heuer sind es wieder
500 000 EUR weniger. Es ist mir nicht erklärbar, warum es gerade in
diesem wichtigen Bereich Budgetkürzungen geben soll, denn wir haben das Problem
der Alphabetisierung von ÖsterreicherInnen - in diesem Fall -, aber vor allem
auch von Jugendlichen, wo massiv etwas gemacht werden müsste. Aber nicht nur
das. Die Erwachsenenbildung beziehungsweise die Volkshochschulen sind
eigentlich eine sehr niederschwellige Bildungseinrichtung - genauso wie die
Büchereien, auf die ich dann später noch zurückkommen möchte -, und dass wir
hier mehr Geld brauchen und nicht weniger, liegt eigentlich auf der Hand, vor
allem im Sinne des lebenslangen Lernens beziehungsweise lebensbegleitenden
Lernens. Es stellt sich daher schon die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist,
hier Geld wegzunehmen, wenn es doch gerade im Bereich der Alphabetisierung,
aber auch beim Nachholen vom Bildungsabschlüssen wirklichen Bedarf gibt.
Zu
den Büchereien. Auch hier gibt es weniger Budget als im letzten Jahr. Warum das
auch hier so ist, kann ich mir nicht vorstellen, denn wir haben dort schon eine
prekäre Personalsituation. Es gibt ganz, ganz wenige ausgebildete
BibliothekarInnen. Es wird dort stundenweise beziehungsweise teilzeitmäßig von
StudentInnen oder anderen nicht ausgebildeten BibliothekarInnen Dienst
versehen. Es gibt weniger Medien als in vergleichbaren Büchereien in anderen
Städten. Und es ist von den Öffnungszeiten her noch immer nicht so, dass
Menschen, die am Abend Zeit hätten, in die Bücherei zu gehen, dort auch
reinkönnen, weil die Öffnungszeiten noch nicht so benutzerInnenfreundlich sind.
- Trotzdem ist auch hier weniger Budget veranschlagt. Und auch hier wäre
vielleicht interessant zu wissen, was da dahinter steckt. Es kann ja nicht nur
die Zusammenlegung der Standorte sein, sondern eigentlich bräuchten wir auch
hier einen Ausbau.
Kurz
zu den Bädern. Der obligate Satz: Was ist mit der Bäderstudie? - Ist das, was
wir im Ausschuss beschließen, die Umsetzung der Bäderstudie? Wird es wieder die
Bäderkommission geben oder hat man irgendwie festgestellt, man braucht sie
nicht? Denn wir haben ja in der letzten Periode einmal getagt, und dann war's
das. Also es wäre schon interessant, auch im Bereich der Bäder wieder eine
Kommission zu haben und wieder zu diskutieren, wie es mit den Bädern
weitergeht.
Zu
den Musikschulen. Der Rechnungshofbericht war ja kürzlich im Ausschuss. Da
wurde auch gesagt, es gibt ein Konzept. Es wäre schon interessant, das Konzept
auch einmal kennen zu lernen und zu wissen, was wo wie dann auch umgesetzt wird
- was auch der Rechnungshof zu Recht kritisiert hat.
Zum
Schluss möchte ich einen Antrag einbringen, von dem ich weiß, dass er nicht in diese
Geschäftsgruppe gehört, aber da ich nicht morgen als vierte Rednerin von uns
GRÜNEN im Bereich Gesundheit und Soziales sprechen wollte, möchte ich ihn auch
hier einbringen. Es geht um das Taschengeld für PflegegeldbezieherInnen im
betreuten Wohnen.
Wir haben die Situation, dass das
Wiener Behindertengesetz geändert wurde, und zwar in der Hinsicht, dass das so
genannte Taschengeld für Menschen, die im betreuten Wohnen untergebracht
wurden, gestrichen wurde. Jetzt hat es quasi ein Entgegenkommen über den Fonds
Soziales Wien gegeben, da ein Taschengeld in der Höhe von 123,25 EUR im
Monat zu zahlen. Nur: Dieser Betrag ist absolut nicht ausreichend! Für die
Menschen, von denen wir - und da sind wir uns hoffentlich alle einig -
eigentlich wollen und für die wir wollen, dass sie ein selbstbestimmtes Leben
in der Stadt führen können, ist es nicht finanzierbar, und es wird dann vor
allem gespart bei den psychologischen Betreuungen, bei den Ergotherapien und
bei all dem, was sie eben sonst noch zahlen, bei den Freizeitaktivitäten, bei
den Fahrtendiensten. Das heißt, diese Menschen werden
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