Gemeinderat,
3. Sitzung vom 13.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 59 von 80
wieder irgendjemand anderer entsprechende Projektskizzen präsentiert. – Ich habe dem auf diesem Feld nichts anderes hinzuzufügen, als dass wir dort, Herr Kollege Mahdalik, gemeinsam mit den Anrainerinnen und Anrainern ein Beteiligungsverfahren begonnen haben, und das ein Jahr bevor das Projekt in den konkreten Wettbewerb der Fachleute gegangen ist. In der Jury sitzen Vertreter der Bürger und Bürgerinnen aus dem Bereich Aspern und Eßling, sie arbeiten sehr, sehr intensiv mit, und dabei wird es auch bleiben, darin lasse ich mich nicht beirren!
Ich sage Ihnen noch einmal: Würden Sie nicht dort
wohnen, dann wären Sie auch der Meinung, dass die innen liegende Variante die
bessere wäre. Sie haben sich aber persönlich betroffen gefühlt. Okay. Wir haben
diesen Kompromiss mit dem Bund geschlossen, und man hat die außen liegende
Trasse gewählt. Ich sage Ihnen aber gleich: Die Erschließung des Bereichs
zwischen Aspern und Eßling wird es trotzdem geben müssen. Wir hätten Ihnen
wahrscheinlich ein Straßenstück erspart, aber so wird es in dieser Gegend halt
im Zusammenhang mit der B3d eine Erschließung geben müssen. Wir nehmen das zur
Kenntnis, und wir werden der ASFiNAG entsprechend auf die Finger schauen, dass
es dort ganz sicher nicht zu einer Verschlechterung der Umweltqualität kommt,
und zwar auf der gesamten Strecke, nicht nur auf der Strecke des Gebiets des
Nationalparks, sondern auch dort, wo Menschen wohnen. Es wird nicht gehen, dass
man den Tunnel nur unter dem Nationalpark und unter der Donau baut, sondern es
wird sehr wohl Einhausungen geben müssen, damit die Gartenheimsiedlung und
andere nahe Wohnbereiche entsprechend abgesichert sind.
Sehr geehrte Damen und Herren! Es gäbe noch viel zu
dem zu sagen, was hier über die Garagen zum Besten gegeben worden ist. Kollege
Gerstl hat davon gesprochen, dass man natürlich Stellplätze und Garagen
braucht. Ich bitte Dich nur, lieber Wolfgang: Sag das auch der designierten
Bezirksvorsteherin des 1. Bezirks! Dort gibt es nämlich ein von der
Bezirksvertretung schon beschlossenes Projekt, das sie jetzt auf einmal in
Frage stellt. Macht euch das bitte allein aus! (GR Franz Ekkamp: Er ist
ja nicht da!) Ich schaue mir das einmal aus der Loge des Stadtrates an,
wenn ihr die Entscheidung betreffend die Frage getroffen habt: Wer ist stärker
innerhalb der ÖVP: Ich oder ich? – Dann werden wir über dieses Projekt
weiter reden! (Beifall bei der SPÖ)
Zur Angelegenheit Vorplatz Schönbrunn und
Fiat-Gründe: Herr Kollege Hoch! Sie sind eh groß genug, Sie können über den
Zaun sehen, der dort in Meidling beim Grünen Berg noch steht: Da können Sie
erkennen, dass der Wohnbau dahinter auf dem Gebiet der Fiat-Gründe bereits die
Dachgleiche erreicht hat und 2006 bezogen werden kann. Sie behaupten, da sei
nichts weitergegangen. Ich sage: Es ist sehr wohl etwas weitergegangen! Also
schauen Sie sich das an, fahren Sie einmal vorbei, vielleicht finden Sie einen
Parkplatz, steigen Sie aus, schauen Sie über den Lattenzaun, und nehmen Sie das
dort zur Kenntnis!
Was den Vorplatz Schönbrunn betrifft: Wissen Sie, es
ist schon spannend! – Da hat eine Schlossgesellschaft mit uns gemeinsam
einen Wettbewerb gemacht, und man ist dabei zu einem allgemein anerkannten und
international bestens beschriebenen Ergebnis gekommen. Wir einigen uns darauf,
dass wir schrittweise in die Realisierung gehen: Die Schlossgesellschaft macht
ein kleines Fleckerl und lässt sich bejubeln. Die Stadt Wien macht einen großen
Teil, den gesamten Vorplatz, genau nach dem Konzept wie im Wettbewerb.
Ergebnis: Die Schlossgesellschaft ist nicht zufrieden und schickt ihre
befreundete Parteiorganisation auf Trab, um entsprechend Wirbel zu schlagen.
Ich kann Ihnen nur sagen: Das, was wir am Vorplatz
Schönbrunn gemacht haben, entspricht dem Wettbewerbskonzept, nämlich den Platz
frei zu machen, den freien Blick auf das Schloss Schönbrunn zu gewährleisten
und damit eine Verbesserung für die Touristen, aber auch für die Wienerinnen
und Wiener zu erreichen. Und wenn die Schlossgesellschaft gerne eine Garage für
Busse hätte, die die Spitzenlast erreicht, dann soll mir das recht sein! Sie
wird einen Betreiber finden, der ihr dort 100 Stellplätze unterirdisch
vergräbt. Soll mir recht sein! Wenn sie ihn findet, wird es in der Widmung
Platz haben! Ich kann Ihnen aber sagen: Wirtschaftlich ist das nicht!
Wirtschaftlich ist, eine Garage zu bauen, in der man mit 30 bis 40
Busstellplätzen das Auslangen findet; das ist nämlich der Normalbetrieb.
Ich wünsche der Schlossgesellschaft viel Glück!
Natürlich bin ich gesprächsbereit wie immer. Es kann aber nicht sein, dass man,
wenn dort eine Sportstätte ist, einfach sagt: Lieber Verein! Da habt ihr ein
paar Hundert Euro, verschwindet von dort, dann haben wir den Grund frei! Das
Wiener Sportstättengesetz sieht anders aus: Man muss Ersatz für diese
Sportstätte schaffen. Ich stehe nicht an, das als Planungsstadtrat auch in der
Widmung entsprechend zu dokumentieren. Daran führt kein Weg vorbei, und das
wird auch die Schlossgesellschaft Schönbrunn bei allen Erfolgen, die sie bisher
hatte, zur Kenntnis nehmen müssen.
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich darf mich bei den
Mitarbeitern meines Ressorts herzlich bedanken, dass wir in den vergangenen
viereinhalb Jahren so viel zustande bringen konnten. Ich gehe davon aus, dass
wir das auch in der gerade begonnenen Legislaturperiode schaffen können, und
ich lade die Opposition ein, ernsthaft daran mitzuarbeiten, dass diese Stadt
ihren Qualitätsstandard hält und wettbewerbsfähig und für alle lebenswert
bleibt. – Herzlichen Dank. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe
Gesundheit, Soziales.
Ich schlage vor, bei der Debatte der Geschäftsgruppe
Gesundheit, Soziales auch die Postnummer 4, das ist der Wirtschaftsplan der
Unternehmung Wiener Krankenanstaltenverbund für das Jahr 2006, mit
einzubeziehen. Die Abstimmung wird natürlich getrennt vorgenommen. – Ich
nehme an, Sie sind alle damit einverstanden.
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