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Gemeinderat, 52. Sitzung vom 27.01.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 68

 

Gesprächsbereitschaft gibt und es möglich ist, hier an gemeinsamen Kunstprojekten zu arbeiten, die, wenn sie vom Gemeinderat beschlossen werden, auch dementsprechend subventioniert werden können. Derzeit liegt das nicht vor. Ganz im Gegenteil. Der letzten Zeitschrift entnehme ich, dass man das Zeitschriftenprojekt weiterführt – mit welchen Mitteln auch immer, das entzieht sich meiner Kenntnis – und dass im Moment offensichtlich auch gar kein Bedarf besteht. Mir liegt jedenfalls kein aktuelles Ansuchen vor.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. – Frau GRin Mag Schmalenberg.

 

GRin Mag Heidrun Schmalenberg (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin!

 

Wir finden es sehr gut, dass die Stadt Wien so eine große Bücherei hat, wir freuen uns auch sehr, dass die Bücherei von den Jugendlichen angenommen wird, wir glauben aber, dass es notwendig wäre, die Jugendlichen auch speziell durch geschultes Personal zu betreuen, vor allem auch die Internetbereiche. Es ist auch so, dass im Bereich der Sicherheit eine Person überfordert ist, noch dazu, wo es in der Bücherei ein sehr wertvolles Inventar gibt. Auch sonst ist die Situation der Bibliothekare personalmäßig angespannt. Das wird Ihnen der Herr Vorsitzende der Gewerkschaft Hundstorfer auch bestätigen können.

 

Meine Frage lautet daher: Ist in den Bereichen Betreuung der Jugendlichen, Sicherheit und Personal in der Bibliothek eine Personalaufstockung geplant?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

VBgmin Grete Laska: Noch einmal: Zum Bereich der Betreuung der Jugendlichen denke ich mir, wir sollten Jugendliche auch im Büchereibetrieb als Kunden verstehen und nicht als besondere Exemplare, die besonders betreut werden müssen. Das ist mein grundsätzlicher Ansatz und mein grundsätzlicher Zugang. Wir haben im 12. Bezirk ja auch eine neue Zweigstelle mit besonderem Schwerpunkt für Jugendliche eröffnet, und auch dort ist der Ansatz: Man soll nicht so tun, als wäre das so etwas Besonderes. Jugendliche, Kinder sind wie alle anderen Kundinnen und Kunden in der Bibliothek, und für Bibliotheken und Bücherein gibt es ein eigenes Regelwerk, weil es dort ein eigenes Angebot gibt, und es ist ein ganz anderes Angebot, als es zum Beispiel die Jugendzentren der Stadt Wien haben. Also das sind zwei verschiedene Paar Schuhe, und so soll man es auch belassen.

 

Ich bin sehr wohl der Meinung und da haben wir auch reagiert: Es gibt zusätzliches Personal im Bereich der Sicherheit. Und was die Personalstruktur insgesamt betrifft, so ist gerade durch die... Soll ich ein bisschen warten mit der Beantwortung (GR Heinz-Christian Strache spricht mit GRin Heidrun Schmalenberg), damit Sie dem Herrn GR Strache zuhören können? (GR Heinz-Christian Strache: Nur eine kleine Bemerkung!) Ja, ich warte ja gerne. Geht’s wieder?

 

Ich meine, dass vor allem durch die technischen Möglichkeiten mit dem neuen System der Selbstverbuchung das Personal entlastet werden konnte. Auch die Sicherheitskontrollen erfolgen ja mehr oder weniger automatisch. Sie wissen das ja, das brauche ich Ihnen nicht zu erklären, Sie sind ja Fachfrau auf diesem Gebiet. Daher meine ich, dass auch hier Kapazitäten frei geworden sind für das, was Bibliothekarinnen und Bibliothekare tun sollen, nämlich fachlich beraten, mit den Leuten unter Umständen ins Gespräch kommen. Und auch die Internetgalerie gehört zu diesem Medienangebot. Ich meine, dass wir im Moment sehr, sehr gut unterwegs sind.

 

Wie gesagt, die Anmerkungen der Frau Gemeinderätin werde ich nochmals prüfen lassen, und dann sehen wir weiter.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke.

 

Wir haben noch eine Zusatzfrage: Frau GRin Cordon.

 

GRin Waltraud Cécile Cordon (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin! Sie betonen immer wieder, es ist keine Sozialeinrichtung. Das ist es natürlich nicht, aber es ist in einer problematischen Gegend. Es wird Gott sei Dank von vielen Jugendlichen angenommen, aber es entstehen sehr wohl Probleme, die sozialer Natur sind. Wie wollen Sie das in den Griff kriegen? Indem Sie ein Plakat hinhängen und sagen, wir sind keine Sozialeinrichtung, also benehmt euch wie in einer Bibliothek? Das wird es wahrscheinlich so nicht spielen.

 

Es gibt noch ein Problem, und das sieht man, wenn man sich dort etwas ausleihen will. Es kommt viel abhanden. Auch das ist ein Problem der Personalknappheit. Im Übrigen ist das Selbstverbuchungssystem sehr gut, das ist klar, aber es geht nicht für elektronische Medien, das wissen Sie sicher auch. Also das heißt, es ist immer noch Personal notwendig, um den Ausleihvorgang und den Rückgabevorgang durchzuführen.

 

Was gedenken Sie zu tun, um diese Problematik in den Griff zu kriegen? Man kann immer wieder lesen, es hängt auch ein Zettel dort: So manche Medien sind unauffindbar. Es ist ein Problem, das weiß man auch in der Bücherei und sagt es dort auch. Wie wollen Sie damit umgehen?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

VBgmin Grete Laska: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin! Zuerst will ich einmal feststellen, dass ich nicht gesagt habe, dass eine Bücherei keine Sozialeinrichtung ist. Wollen wir Begriffe auseinanderhalten. Ich meine, dass Büchereien, Volksbildungseinrichtungen, Jugendzentren und vieles andere mehr, was wir in dieser Stadt haben, zur so genannten sozialen Infrastruktur gehören. Und Sozialkontakte entstehen überall, wo Menschen zusammen sind und miteinander zum Beispiel eine Bücherei besuchen. Das ist auch gut so.

 

Was ich gemeint habe, ist, dass man nicht verwechseln soll die Aufgabenstellung, die zum Beispiel Jugendzentren haben als Jugendeinrichtung ganz spezieller Natur, mit der Aufgabenstellung, die eine Bücherei hat. Und ich glaube sehr wohl, und das weiß ich, dass auch Jugendliche, wenn man sie als gleichwertige Persönlichkeiten behandelt, selbstverständlich die Rahmenbedingungen und Verhaltensregeln beachten, die es in bestimmten Situationen gibt. Ob das eine Bücherei ist, ob

 

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